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Elternzeit 2016

Journal Mittwoch, 22.6.2016

Bislang gibt es keine großartigen Reaktionen auf die MMR-Impfung. Herr Schnuffke hatte heute minimal erhöhte Temperatur und war etwas anhänglicher als sonst, aber das kann auch einfach an seiner Tagesform gelegen haben.

Die Eingewöhnung lief heute wieder super: An der Tür zum Gruppenraum übergab ich Herrn Schnuffke an die Betreuungserzieherin, verließ anschließend die KiTa und setzte mich mit Kaffee und Franzbrötchen in die Sonne.

Eingewöhnungssymbolbild, Part IV

Allerdings nicht sonderlich lange, denn nach gut 30 Minuten wurde es allmählich zu warm, sodass ich in den Schatten umzog. Kurze Zeit nach mir setzten sich zwei Schulklassen zu mir, die auf ihren Besichtigungstermin für den Deutschen Dom warteten. Wie ich die Schüler und ihre Lehrer so beobachtete, wurde mir schlagartig klar, dass ich den Lehrern vermutlich inzwischen näher bin als den Teenager-Schülern.
Dazu passt die Feststellung, die Jott und ich bei dieser Europameisterschaft gemacht haben: Der Großteil der teilnehmenden Spieler ist deutlich jünger als wir.

Das ist ziemlich merkwürdig, vor ein paar Jahren war das noch nicht so. Das muss dieses Älterwerden sein.

Der heutige Abend war der entspannteste Abend seit langem: Herr Schnuffke schläft seit 19:15 Uhr, und da Jott und ich heute schon tagsüber alle Hausarbeiten erledigen konnten, hatten wir einen Haufen freie Zeit zur Verfügung.
Was eine Kombination aus frühen Aufstehen und fehlenden Tagschlaf doch mit dem Kind anstellt.

Emotionen, wie sie dieser isländische Kommentator beim 2:1 im Spiel Island gegen Österreich zeigt, möchte ich gern auch bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft hören.

Was schön war: Am Nachmittag bauten Herr Schnuffke und ich eine Sandburg. Also, ich baute, Herr Schnuffke riss wieder ein. Dazu hangelte er sich langsam am Burggraben um die Burg herum und schob Sand in den Graben. Allerdings so langsam, dass ich immer da, wo er gerade weg war, die Burg wieder aufbauen konnte. So wanderten wir beide im Kreis um die Burg herum.

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Elternzeit 2016

Journal Dienstag, 21.6.2016

Heute kein Kindergarten, wir hatten einen Doppeltermin beim Kinderarzt: U6 und MMR-Impfung.
Fazit der U6: Herr Schnuffke ist seiner Zeit weiterhin etwas voraus, sowohl was die körperliche als auch die geistige Entwicklung anbelangt.
Die Impfung nahm er gelassen hin: Die die Spritze verabreichende Ärztin hatte extra eine Schwester zur Verstärkung hinzu gezogen (um ggf. das Kind zu fixieren), nachdem sie bemerkte wie kräftig und agil Herr Schnuffke schon ist. Das erwies sich aber als überflüssig, Herr Schnuffke verzog keine Miene und zappelte auch nicht. Offenbar war ihm der Pieks egal.

Nach dem Mittagessen liefen wir zum Köpenicker Bürgeramt. Herr Schnuffke benötigt einen Kinderausweis für den Dänemark-Urlaub, und da die 115-Ämter-Auskunfts schon vor Wochen keine freien Termine mehr in Berlin vermitteln konnte (WTF?? Über einen Zeitraum von zehn Wochen keinen Termin in ganz Berlin?!?), probierten wir es spontan. Zwei Stunden mussten wir warten, bis unsere Nummer gezogen wurde und Herrn Schnuffke ein Kinderausweis ausgestellt werden konnte.
Herr Schnuffke krabbelte während der Wartezeit durch das Wartezimmer, schäkerte mit anderen Wartenden, kletterte (mit ein bisschen Hilfe von Papa) ganz viele Treppenstufen hoch, aß seinen Nachmittagssnack und hatte einen Mordsspaß. Wenigstens einer.

Nach dem Bürgeramt vertrieben wir uns die Zeit bis zum Fußballspiel um 18 Uhr. Herr Schnuffke und ich setzten uns in den Innenhof ab und spielten im Sandkasten. Meine Versuche, eine große Sandburg mit Burggraben zu bauen, wurden von Schnuffzilla sabotiert.
Während des Spiels stießen einige Nachbarskinder zu uns, spielten mit Herrn Schnuffke und erzählten mit mir. Ich bin nun über die Familiensituation der Nachbarsfamilie voll im Bilde und habe mich mit Jott darauf geeinigt, vor unseren Kindern bestimmte Themen NIEMALS anzuschneiden.

Beim Fußballspiel Deutschland gegen Nordirland war lediglich Herr Schnuffke als Fan ausgewiesen- das Pflaster für den Impf-Piekser war in schwarz-rot-gold (macht das denn vor gar nichts halt?).
#nirger

Was schön war: Das Fußballspiel mit Frau und Kind auf der Couch gucken. Wobei es eher ein „Wir kitzeln das Kind aus und beschäftigen es“ mit gelegentlichen Blicken zum Fernseher war. Nicht schlimm, gar nicht schlimm.

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Elternzeit 2016

Journal Montag, 20.6.2016

Gendarmenmarkt

Auch heute funktionierte die Übergabe an der Tür zur KiTa einwandfrei. Herr Schnuffke guckte zwar etwas irritiert, ließ sich aber anstandslos in die Arme der Betreuungserzieherin übergeben. Meine Abwesenheitszeit wurde auf anderthalb Stunden verlängert, die ich lesend, Kaffee trinkend und Pastel de Nata essend auf den Stufen des Deutschen Doms verbrachte. Als ich um Elf in die KiTa zurückkehrte, wurde ich eilig in die Teeküche gewunken- Herr Schnuffke sollte mich nicht sehen, sondern in Ruhe mit den anderen Kindern Mittag essen (Mittag- um Elf! Hoffentlich möchte er das nicht auch zu Hause). Halb Zwölf schließlich durfte ich ihn wieder mit nach Hause nehmen.

In der Stadtbahn schlief er völlig k.o. ein und wachte erst in Köpenick beim Kauf eines Zwei-Kilo-Erdbeer-Korbs wieder auf.

Den Großteil des Nachmittags verbrachten wir am Müggelsee.

Sandschweinchen

Großflächige Vodafone-Störung in unserer Gegend, nichts geht mehr. Kabel (TV, Internet) und mobiles Netz sind komplett tot. Während Jott aufgeschmissen war und daher irgendwann frustriert ins Bett ging (was haben die Menschen nur früher ohne Internet und TV gemacht?), freue ich mich dass mein neuer Mobilfunkanbieter das O2-Netz nutzt, und das mein Datenvolumen groß genug zum Tethern ist.

Herr Schnuffke war heute Abend kaputtgespielt, er schlief auf Jott in Rekordzeit ein. Ab halb Neun war also Freizeit angesagt, und die nutzte ich um endlich mal wieder ’ne Runde am Rechner zu zocken. Der Spiele-Laptop ist seit letzter Woche wieder auf dem neusten Stand, daher standen diesmal auch keine Updates dem Spielvergnügen im Wege. Merkwürdigerweise war das Spielen an sich dann aber gar nicht so toll wie vorgestellt- ich sah ständig auf die Uhr, nahm leicht schockiert zur Kenntnis wieviel Zeit schon vergangen war und dachte ständig an all den Kram, den ich erledigen sollte anstatt zu spielen.

Das muss ich wohl nochmal üben.

Nach einem Gespräch mit einem ebenfalls auf sein Kind wartenden Vater bin ich sehr froh, dass Herr Schnuffke kein Kind ist, das wenig Schlaf benötigt. Der Vater erzählte, dass sein Kind maximal bis 6 Uhr morgens schliefe, und das auch nur, wenn es nicht vor 21 Uhr ins Bett ginge.
Da würde ich nach zwei Wochen durchdrehen. Das frühe Aufstehen mag ja noch halbwegs angehen, da der Tag bei uns früh beginnt- aber am Abend so lange noch das Kind herumwuseln haben, nee. Ich mag Herrn Schnuffke ja ganz gern, aber ab 20:30 Uhr hätte ich dann doch gern für ein, zwei Stunden meine Ruhe.

Was schön war: Mit dem sanft schnarchenden Kind in der S-Bahn nach Hause fahren und lesen.

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Elternzeit 2016

Journal Sonntag, 19.6.2016

Ausschlafen mit Kind bis 8 Uhr im Wohnzimmer, anschließend Frühstück, dann Spielen in der Wohnung. Windelsprengungsbedingt Baby-Baden am Vormittag.
Nach dem Mittagessen ins Brandenburgische zu meinen Eltern, Abends zurück.

Was schön war: Hand auf Hand mit Jott und schlafenden Kind nach Hause fahren.

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Elternzeit 2016

Journal Samstag, 18.6.2016

Das Kind hatte Geburtstag, heute feierten wir mit der Familie.

Jahresdaten

Selbstverständlich haben wir uns für diese Grafik kräftig inspirieren lassen. Internet sei Dank.

Tagesschnappschüsse.

kuschelkind

beistand

einserzug

tartlets

Nicht zu sehen: Das schlecht schlafende, weil von so vielen Eindrücken überforderte, Kind.

Was schön war: Ganz viel Lachen und strahlende Augen, auch bei Herrn Schnuffke.

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Essensplan

Essensplan KW 24/25 2016

Tag Gericht
Samstag Spirelli Bolognese
Sonntag Kartoffeln, Blumenkohl und braune Butter
Montag „Quer durch den Garten“-Eintopf
Dienstag Eierkuchen mit Apfelmus
Mittwoch Stampfkartoffeln mit Bratwurst und Sauerkraut
Donnerstag Griechische Reispfanne mit Feta
Freitag Pizza
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Elternzeit 2016

Journal Freitag, 17.6.2016

Eingewöhnungssymbolbild, Part II
Wie geplant lieferte ich heute morgen Herrn Schnuffke an der Tür seiner Kindergartengruppe ab und ging anschließend einen Kaffee trinken. Nach einer Stunde holte ich ihn ab, er hatte wie an den Vortagen eifrig gespielt und trug die Trennung mit Fassung.

Auf dem Rückweg schlief er erstmals im Buggy ein, wachte aber nach gut zehn Minuten am Bahnhof Friedrichstraße auf als sein dussliger Vater die Rückenlehne des Buggys tiefer stellte. Merke: „Never touch a running system“ gilt auch für die Kinderwägen schlafender Kinder.

Nachmittags fuhren wir zum Grillen zu Freunden ins Brandenburgische. Prinzipiell sehr schön, leider aber mit zeitlichen Unschönheiten: Da der Termin auf 15 Uhr angesetzt war, gingen wir davon aus gegen 18:30 Uhr nach Hause fahren zu können, damit Herr Schnuffke pünktlich ins Bett käme. Die meisten Gäste kamen allerdings erst nach 17 Uhr, Essen gabs gegen halb Sieben und nach Hause brachen wir erst halb Acht auf, als die Warnzeichen des völlig übermüdeten und überdrehten Kindes nicht mehr zu übersehen waren.
Auf der Rückfahrt schlief Herr Schnuffke ein, wachte aber beim Wickeln und Umziehen wieder auf und brauchte eine ganze Stunde auf meinem Arm, ehe er wieder schlief.

Nochmal brauch ich das nicht- wir müssen wohl doch etwas mehr Rücksicht auf seine Routinen nehmen.

WinSim ist doch in die Puschen gekommen und hat mir heute diverse E-Mails geschickt, die den Versand einer neuen Sim-Karte ankündigen sowie den neuen Vertrag bestätigen. Muss ich mich am Wochenende doch nicht mit der Suche nach einem neuen Mobilfunkanbieter beschäftigen.

Superniedliches Bild von einem kleinen Jungen, der einem Hasen helfen möchte.

Was schön war: In Ruhe im Café Einstein Kaffee trinken, die die Geo Epoche lesen und auf die geschäftige Friedrichstraße herabblicken.

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Elternzeit 2016

Journal Donnerstag, 16.6.2016

Heute liefs in der KiTa genauso gut wie gestern, nach einer Viertelstunde verabschiedete ich mich von Herrn Schnuffke und setze mich in die Teeküche zum Lesen. Eine Dreiviertelstunde später holte ich ihn wieder ab. Er freute sich, mich zu sehen, hatte aber nicht so recht Lust sich aus dem Spiel zu lösen.

Mir ist heute aufgegangen, dass das für Herrn Schnuffke vermutlich gar nicht wild ist- das ganze letzte Jahr über habe ich mich an vielen Morgen von ihm verabschiedet, bevor ich zur Arbeit musste.

Morgen werde ich nicht mehr in den Gruppenraum hinein gehen, sondern Herrn Schnuffke an der Tür verabschieden und dann einen Kaffee außerhalb des KiTa-Geländes trinken gehen.

Den Rest des Tages verbrachten Jott, Herr Schnuffke und ich in Terminen und mit Einkaufen. Da am Wochenende nämlich die große Geburtstagsparty mit der ganzen Familie angesagt ist und wir morgen Nachmittag grillen, mussten wir aus Zeitgründen heute alles erledigen. Das war auch genug Trubel für Herrn Schnuffke, er schlief am Abend recht schnell ein.

Was schön war: Herrn Schnuffke beim Spielen zugucken.

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Elternzeit 2016

Journal Mittwoch, 15.6.2016

Eingewöhnungssymbolbild

Nach einer Viertelstunde Spielen in meiner Anwesenheit und einer weiteren Viertelstunde Spielen mit mir im Nebenraum verabschiedete ich mich von Herrn Schnuffke, setzte mich in die Teeküche der KiTa und las in der aktuellen Ausgabe der GEO Epoche. Zum verabredeten Zeitpunkt kehrte ich in die Gruppe zurück und holte das ins Spiel vertiefte Kind ab.
Morgen dehnen wir den Zeitraum aus, in der ich nicht da sein werde.

In Herrn Schnuffkes KiTa-Gruppe geht ein Magen-Darm-Infekt um. Ich hoffe, er steckt sich nicht an- ich habe noch den letzten Magen-Darm-Infekt kurz vor Weihnachten 2015 vor Augen, das war nicht so schön.

Nach dem Mittagessen zu Hause fiel das Kind in einen komatösen Tiefschlaf. KiTa-Besuch und Heimfahrt liegen in seiner üblichen Vormittagsschlafzeit, er ist auf dem Heimweg total erledigt, will aber nicht im Wagen schlafen. Mal gucken ob das noch funktioniert. Vielleicht, wenn er länger in der KiTa ist.

Hoffentlich drücken die Ämter bei biometrischen Passbildern von Kleinstkindern tatsächlich ein Auge zu. Wir ließen besagte Passbilder für den Kinderausweis heute anfertigen, schafften es aber nicht Herrn Schnuffke zu einem neutralen Gesichtsausdruck zu bewegen. Immer war der Mund leicht staunend geöffnet.

Abenteuerspielplatz
Am Nachmittag spazierten Herr Schnuffke und ich nicht an den Müggelsee, sondern zum Abenteuerspielplatz Köpenick. Das Wetter war zwar nicht unbedingt schön, aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Auf dem Spielplatz selbst gab es Katzen, Kaninchen, Ponys, Schweine, Ziegen und Schafe. Alle Tiere wurden gebührend bewundert und teilweise auch gestreichelt, Herr Schnuffke kannte keine Scheu. Ich aber schon, ich vertrau dem Viehzeugs nicht- nicht, dass sie die kleine Hand zum Anbeißen niedlich finden…

Zu Hause übernahm Jott das Zubettbringen- ihre Zeit mit dem Kind ist durch die Kindergartenzeit und unsere Ausflüge am Nachmittag stark reduziert, daher wird sie das in den Schlaf kuscheln genossen haben. Wir planen außerdem das sie auch nach der Elternzeit für das Abendprogramm verantwortlich ist und ich in der Zeit, die sie zum Zubettbringen benötigt, aufräume. So wie jetzt eben, nur mit umgekehrten Rollen.

Weil der Abend wunderbar frei schien, fuhr ich den Spiele-Laptop hoch, installierte anderthalb Stunden Updates und guckte nebenbei mit Jott Bodyguard im Fernsehen. Nicht ganz wie geplant, aber auch okay.

Und jetzt ist der Laptop immerhin mal wieder auf einem aktuellen Stand.

Was schön war: Nach dem abendlichen Baden alberten Herr Schnuffke und ich beim Abtrocknen mit dem Angel Vac Nasensauger herum. Der kann nämlich nicht nur zum Saugen, sondern auch zum Hineinpusten (VOR der sachgerechten Benutzung) genutzt werden und das findet der Noch-Säugling in diesem Haushalt wunderbar.

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Elternzeit 2016

Journal Dienstag, 14.6.2016

Heute Eingewöhnung ohne Jott. Lief gut, lief sehr gut.

Die Anfahrt zum Kindergarten allein mit Kind ist ein kleines Abenteuer. Ich habe noch nicht hundertprozentig rausgefunden, wo ich in die Bahnen einsteigen muss damit ich auf Höhe der Aufzüge aussteigen kann. Heute war das aber gar nicht schlimm, die Aufzüge zu zwei Bahnsteigen waren eh defekt und ich konnte den Buggy mitsamt Kind die Ostkreuz-Treppen heruntertragen. Sehr praktisch, da war das Fitness-Programm im Heimweg enthalten.

Gelernt: Es ist einfacher, einen nölenden Herrn Schnuffke in der Bahn im Buggy zu bespaßen und so die schlechte Laune zu vertreiben, als ihn aus dem Buggy hinaus auf den Arm zu nehmen. Die Bahnfahrt mit Kind auf dem Arm ist eine wackelige Angelegenheit, und spätestens beim Umsteigen muss ich ihn eh wieder hinein setzen und dabei zetert er sowieso rum.

In der KiTa beschäftigte sich Herr Schnuffke ungefähr eine Viertelstunde allein in meiner Nähe, danach bezog er die Betreuungserzieherin auf ihr Anbieten hin stärker in sein Spiel mit ein. Das lief so gut, dass sie und Herr Schnuffke nach einer Weile zu anderen Kindern in einen Nebenraum verschwanden, um zu gucken wie das Kind so reagiert, wenn es seinen Papa nicht sieht. Stellte sich raus: Gar nicht. Herr Schnuffke hat sich mit Bananenscheibchen füttern lassen und spielte ansonsten mit diversen Spielzeugen. Keine Unruhe, kein Weinen, nichts.

Ich saß währenddessen im anderen Zimmer, wurde von neugierigen Kindern umringt und musste mit Autos, Bällen und Schellen spielen. Es roch latent nach Kinderkacke, ein besonders zutrauliches Kind wischte seine Rotznase an meiner Hose ab und ich wurde in nicht-verständlicher Kindersprache zugetextet. Das war aber alles okay, ich glaube wenn ich noch ein paar Tage mitten in der Gruppe sitze akzeptieren mich die Kinder als einen der Ihren und teilen ihre Bananenscheibchen mit mir.

Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde wurde ich zu Herrn Schnuffke gebeten, sah ihm kurz beim entspannten Spielen zu, ignorierte den Stich im Herzen (MEINEM KIND IST ES EGAL, DAS ICH DA BIN, ES BRAUCHT MICH GAR NICHT ZUM SPIELEN!) und musste erstmal auf mich aufmerksam machen, so vertieft war er. Immerhin freute er sich, als er mich sah, und krabbelte auf mich zu.

Weil es heute so gut lief, werden wir morgen probieren wie es ist, wenn ich mich von Herrn Schnuffke verabschiede und für zehn bis 15 Minuten die KiTa verlasse.

Nachdem wir beide wieder zu Hause waren, aßen wir alle drei zusammen Mittag, danach wiegte ich den sehr müden Herrn Schnuffke in den Schlaf und ließ ihn in Jotts Obhut, um zu einem Teamevent meines Teams zu fahren. Als Dankeschön für den Einsatz während der letzten Wochen nahmen wir am Live Escape Game „Secret Prison“ teil. Das war supercool und hat echt Spaß gemacht.
Das Spiel fand in einem ehemaligen DDR-Bunker statt. Hintergrund der Geschichte war, dass wir alle Häftlinge waren die einen in Einzelhaft befindlichen Mithäftling aus seiner Zelle befreien und anschließend ausbrechen mussten. Um das zu erreichen, gab es viele viele Rätsel, durch deren Lösung wir Schlosscodes knacken und Schlüssel entdecken mussten.
Insgesamt dauerte das Spiel gute 60 Minuten und ich war sehr erstaunt (und beeindruckt), wie schnell meine Kollegen die Rätsel teils lösen konnten. Ich allein hätte vermutlich einen halben Tag und unzählige Hinweise benötigt, um wieder raus zu kommen, und war keine große Hilfe.
Spaß gemacht hats trotzdem.

Nachmittags spazierten Herr Schnuffke und ich nach Kaffee und Kuchen wieder an den Müggelsee und spielten ein wenig im Sand bzw. guckten dabei zu.

Was schön war: Ich las beim Melone-Essen in der Küche diesen Text, dachte über das Müssen und das Wollen und das Ich nach und über die 3 und die 0 die im nächsten Jahr auf mich zukommen. Und dann ging ich ins Kinderzimmer und sah Jott und Herrn Schnuffke zusammen auf dem Sessel sitzen und kuscheln und dann dachte ich gar nicht mehr nach sondern gab den beiden einen großen dicken Kuss. Und Herr Schnuffke machte das nach und schmatzte seine Mama und das war das pure Glück.

Gleich darauf gab er ihr eine Kopfnuss, da musste ich lachen und der sentimentale Moment war vorbei.