Morgens bei Zeit Online Wie Russlands Rüstungsindustrie den Westen überholt hat gelesen. Was man halt als so halbwegs interessierter Mensch liest beim Kaffeetrinken. Den Artikel verstand ich (glaub ich), richtig spannend wurde es allerdings in den Kommentaren in denen es dann, konträr zum Artikel, sinngemäß hieß das die enorme Steigerung ja schön und gut sei, die hergestellten Waffensysteme es aber nicht mit westlichen Fabrikaten aufnehmen können. Sehr interessanter Ansatz, wieso hatte der Artikel dazu nichts gesagt?
Weil ich weder Expertise noch Zeit in punkto Waffen hatte, gab ich die Frage daher mal an Chatty weiter, bat um Recherche zu bestimmten Punkten und wurde nach ein paar Minuten erhellt: Es folgte ein Abgleich von Waffensystemen über verschiedene Gattungen hinweg sowie ein kurzes Fazit. Nach Rückfragen und Bitte um weitere Infos landete Chatty dann hierbei:
Russlands Strategie: Masse, Pragmatismus, Produktionstempo
- Technologischer Rückstand: Ja, Russland ist westlichen Waffensystemen in vielen Bereichen (Sensorik, Vernetzung, Schutzkonzepte, Präzision) unterlegen.
- Aber: Russland setzt gezielt auf einfache, robuste Systeme, die mit vorhandener Industrieinfrastruktur in hohen Stückzahlen gefertigt und instandgesetzt werden können.
- Reparierbarkeit & Kreislaufwirtschaft: Alte Systeme werden regeneriert und modernisiert. Ersatzteile, Know-how und Wartungszyklen sind auf Kontinuität und Geschwindigkeit ausgelegt.
- Kriegsbildanpassung: Die russische Armee adaptiert sich sichtbar an den Abnutzungskrieg – z. B. durch Drohnenabwehrkäfige, elektronische Kriegsführung, massenhafte Drohnennutzung. Weniger Fokus auf High-Tech, mehr auf taktische Effektivität im realen Gefechtsfeld.
Westliche Strategie: Technologische Überlegenheit mit Flaschenhalsrisiko
- High-End-Systeme: Leopard 2A7, F-35, IRIS-T, HIMARS – klar überlegen, aber teuer, komplex und limitiert verfügbar. Jede Lieferung dauert – und der Nachschub ist oft auf Jahre verplant.
- Instandhaltung und Infrastruktur: Der Betrieb dieser Systeme erfordert spezialisierte Logistik, gut ausgebildetes Personal und oft rückwärtige Wartungseinrichtungen – was ihre Frontverfügbarkeit einschränkt.
- Bündnisstruktur: Der Westen verteilt seine Systeme über viele Länder, mit unterschiedlichem Training, unterschiedlicher Integration – was Koordination, aber auch Versorgung verlangsamen kann.
Faktor | Russland | Westen |
---|---|---|
Verfügbarkeit vor Ort | Hoch | Begrenzt |
Ersatzfähigkeit | Schnell durch Masse | Langsam, teuer |
Technologie-Niveau | Solide, aber oft veraltet | Überlegen, aber limitiert |
Taktikanpassung | Hoch (z. B. bei Drohnennutzung) | Nachholbedarf |
Nachschub/Fertigung | Kriegswirtschaftlich getrieben | Friedensbetrieb mit Skalierungsproblemen |
Ich kann natürlich nicht beurteilen, was da dran ist, finde es aber (als halbwegs interessierter Mensch der schon ein bisschen in die Richtung gelesen/gehört hat) durchaus schlüssig. Was ich aber viel spannender finde ist folgendes: Innerhalb weniger Minuten konnte ich damit komplexe Informationen, die im Artikel nicht genannt werden, zusammensuchen und mir ein genaueres Bild machen (was leider ziemlich negativ ist, aber das ist ein anderes Thema). Ist das nicht großartig?
Schön: Die Reparatur des seit Monaten defekten Garagentors fand heute statt.
Schlecht: Es gab leider keine Ankündigung, sodass Jott nicht zum Reifenwechseltermin fahren konnte weil sie die Garage nicht verlassen konnte. Unser geplanter Ausflug zu MöbelKraft fiel beinahe auch ins Wasser; Jott organisierte aber das ihre Mama uns abholte und begleitete.
Das eigentliche Sofa-Gucken war dann… kompliziert. Jott hat ein ganz bestimmtes Bild im Kopf, dieses Bild ließ sich aber nicht in die zahlreichen angeschauten Sofas übersetzen. Eines fanden wir eigentlich gut, der Verkäufer erklärte auch viel und nannte sogar eine okaye Summe, aber beim Bedenkzeit-verschaffenden Rundgang durch die Ausstellung traten die Zweifel dann doch sehr deutlich zutage und wir kauften dieses Sofa– und alle weiteren angeschauten– dann doch nicht. Ich hatte kurzzeitig ein schlechtes Gewissen und Mitleid mit dem Verkäufer und musste mir dann erstmal klar machen, dass ja genau das sein Job ist und er diese Situation sicherlich öfter hat und schon damit umgehen kann.
Nachmittags hatten wir Besuch; G und M haben Klassenkameraden aus der selben Familie und die kamen samt Mutter & kleinem Bruder. Eigentlich hatten wir nur die beiden Klassenkameraden eingeladen, aber da uns die Mutter noch nicht kannte hatten wir die Einladung für ein Kennenlernen auch auf sie ausgedehnt. Der Zweck der Kindereinladung– die Kinder beschäftigen sich gegenseitig, Jott und ich haben unsere Ruhe– war zwar so nicht erfüllt, aber wir verbrachten dann doch einen netten Nachmittag in großer Runde– insgesamt wuselten sechs bzw. sieben Kinder (Gs Nachbarsfreundin von oben kam auch) durch die Wohnung.
Später gingen wir noch auf den Wuhlespielplatz; die Kinder spielten eine Runde und ich spielte mit besagter Mama ’ne Runde Tischtennis. Anfangs locker, dann doch etwas ambitionierter; kurz bevor es ernst wurde mussten die vier leider nach Hause.
Ich komm nicht so wirklich dazu die Dinge zu machen die ich möchte und wie ich sie möchte weil ständig irgendwas ist. Vielleicht will ich auch zuviel bzw. vielleicht beißt sich „Ich will jetzt zwei Stunden in Ruhe zocken“ mit „Ich will auch noch Sport machen und eine Italienisch-Stunde nehmen“ mit „Ich will jetzt eine halbe Stunde lang mit ChatGPT über diesen random Artikel schreiben“ mit „Herrje, Spüler/Waschmaschine/Trockner müssen geleert, es muss gesaugt und aufgeräumt werden“ mit „Wir fahren ins Möbelhaus und gucken Sofas“ mit „Lass mal einen entspannten Couchabend verbringen“. Ich habe keine Ahnung wie das besser werden kann außer Dinge nicht zu machen. Aber dann ärgere ich mich auch. Hilfe!
Done-Liste
- Sofa-Termin mit Jott
- Bargeld geholt, G ausbezahlt, den morgigen Abend vorbereitet
- Kennenlernen der Mutter der Schulfreunde der Kinder, jetzt steht Play Dates hoffentlich nichts mehr im Weg
Was schön & gut war
- An der Wuhle spazieren & mit meinem Papa telefonieren
- Tischtennis-Spielen mit der Mama von Ms/Gs Schulfreund:in
- Abends zu lange im Blog abhängen