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Elternzeit 2016

Journal Mittwoch, 27.7.2016

Und da hab ich doch gestern glatt übersehen, dass dieses Blog gestern ein Jahr alt geworden ist. Mit der ersten Anmoderation startete die „Paul veröffentlicht jeden Tag mindestens einen Beitrag und nennt es „bloggen““-Challenge. Was es damit auf sich hatte, steht in der zweiten Anmoderation.

Auf das Jahr kann man ja nun wunderbar zurückblicken, herausragende Momente würdigen, witzige Geschichtchen hochleben lassen und in Erinnerungen schwelgen. Mache ich aber nicht.

Oder halt, doch. Teilweise. Ich schrieb ja vor einem Jahr:

Zu guter Letzt scheint es mir eine ganz gute Idee zu sein, so ein wenig vom Leben als frisch gebackener Vater zu schreiben. Damit ich, so das hier tatsächlich über längere Zeit geht, vielleicht in ein paar Wochen oder Monaten oder Jahren nachlesen kann wie die ersten Wochen, Monate und Jahre mit einem kleinen und immer größer werdenden Kind so sind.

Nun, es ist anders als alles, was ich mir hätte vorstellen und beschreiben können. Und es stimmt (aus meiner Sicht als unflexibler, spießiger, verquerer, verträumter, seine Ruhe, Stille und Routinen liebender Mensch), was Jeff Atwood in seinem (ausgezeichneten!) Artikel „On Parenthood“ schreibt: „choosing to become a parent is the hardest thing I have ever done“. Und das Diagramm, ach ja, es ist so furchtbar akkurat: Zu 49% ist Vater sein eine „incredible pain in the ass“, zu 51% die „most sublime joy you’ve ever felt“. Manchmal- derzeit- sind es auch schonmal 49,9% zu 50,1%. Aber insgesamt gesehen ist es eine gute Sache.

Aber: Was weiß denn ich schon. Ich hab ja gerade mal ein Kind und das auch erst ein gutes Jahr.

Daher ist nun Schluss mit dem Mist. Ich kann sowas nicht.

Kleiner Nachtrag: Mich erreichte gerad ein Hinweis auf Twitter auf dieses Bild, dass die Elternschaft beschreibt. Jo, passt.

Heute: Wetter oll, daher wieder ein Relax-Tag. Wir haben gekniffelt, ge-rommé-t, Pizza gegessen, waren in Søndervig Softeis essen und haben geplant, dass wir morgen nach Hvide Sande zum Hafen fahren, wenn das Wetter wieder so unschön wird.

Der erste größere (verbale) Zusammenstoß von zwei anderen Mitreisenden. Erst an Tag 4/5! Ich hätte das bereits am Montag erwartet- zu unterschiedlich sind die Charaktere, die miturlauben.

Ich erfuhr heute nebenbei, dass es hier relativ viele Kreuzottern gibt. Das Eidechsen-Huschen (?) in den Heckenrosen, als Herr Schhnuffke und ich gestern Blüten zerfledderten, sehe ich seitdem mit anderen Augen.

Die Abende und Nächte sind momentan arg unschön. Herr Schnuffke schläft verweigert sich seinem Schlafsack, schläft schlecht ein, schläft dann unruhig und schreit in der Nacht teilweise das ganze Haus zusammen, wenn wir ihn beruhigen wollen. In 3 von 4 Fällen habe ich dazu keine Chance und muss an Jott übergeben.
Das schlaucht.

Was schön war: Mit Herrn Schnuffke ums Haus ziehen und die örtliche Flora erkunden (der Kreuzottern-Hinweis kam erst danach). Herr Schnuffke übt nun „Blume“, „Blüte“, „Blatt“ und „Hagebutte“.

2 Antworten auf „Journal Mittwoch, 27.7.2016“

Wie? Einer meiner Lieblingsblogs.
Bitte nicht aufhören.
Muss ja nicht jeden Tag sein.
Ich glaube, das wird später auch für Sie wertvoll sein, nochmal zu lesen, wie schön und manchmal schwierig diese Zeit war.
Ich mag die Texte.
Erinnerung an unsere erste Zeit mit Kind.
Aktuell – 2 Enkelkinder.
Ich weiß nicht genau, warum, – vielleicht, weil es mir hilft, junge Eltern besser zu verstehen?

Hallo Christl Klein, herzlich willkommen hier :) Ich höre natürlich nicht auf zu bloggen, es macht mir einfach zu viel Spaß :) Und ja, ich glaube auch, dass diese Art der Dokumentation für mich sehr wichtig ist.
Es freut mich, dass Ihnen gefällt, was es hier zu lesen gibt. Ich finde das immer sehr faszinierend- es ist ja doch nur Alltag.

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