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Donnerstag, 23.06.2022

Anreisetag nach Obergurgl in Tirol. Los gings mit einem zum Bersten vollen Koffer (vorbereitet für jedes Wetter) um kurz vor halb Acht. Zuerst mit der S-Bahn bis Hauptbahn, von Hauptbahnhof mit dem ICE (leider kein Sprinter) nach München. In München trafen wir uns mit den Münchner Kollegen und fuhren mit der Bahn gemeinsam nach Innsbruck. Dort stiegen wir in einen Regio, fuhren 20 Minuten ins Ötztal, stiegen dort in einen Shuttle-Bus und ließen uns gute 75 Minuten über enge, steile und kurvige Bergstraßen nach Obergurgl kutschieren. Ankunft 17:30 Uhr.

Was’n Ritt. Aber: Es lief alles unfassbar geschmeidig. Keine Verspätung, keine Zwischenfälle, keine Zugausfälle. Die Züge waren alle nur moderat voll, die Toiletten sauber, das Umsteigen funktionierte gut– es lief, wie es laufen sollte.


Nach Zimmer beziehen (Doppelzimmer & Doppelbett mit G, einem Berliner Kollegen– ein bisschen fragwürdig, aber das hat wohl Tradition und wird von der Firma seit je her so gehalten) und kurz ausruhen gings zur Abendveranstaltung: Ein gemeinsames Essen des angereisten Geschäftsbereichs. Wir saßen wild durchmischt, unser Event Management Team hatte wohl drauf geachtet das sich die Tischgruppen nicht großartig kannten. Ich saß am selben Tisch wie die beiden Geschäftsführer des Geschäftsbereichs, der Münchner Standortleiter, ein paar Entwickler aus Bonn und München sowie unserer Event Managerin, die aber nur ungefähr 5 Minuten saß und den Rest des Abends herumsprang. Gute Mischung. Während der Essenspausen– es gab ein Drei-Gänge-Menü– spielten wir ein Quiz mit bunt gemischten Fragen zur Firma, quasi als Tischgruppen-Teambuilding. Ich machte den Projektleiter bzw. eher Koordinator am Tisch, die anderen kamen nämlich bei den Aufgaben nicht aus dem Knick– und aus meiner Haut konnte ich dann auch nicht.

Leider (aus meinem Blickwinkel heraus) zog sich das ganze ziemlich, ich merkte das mir die Anfahrt in den Knochen steckte und ich auch keine große Lust auf Menschen mehr hatte. Nach dem Nachtisch verdrückte ich mich also in einer ruhigen Minute unbemerkt. So bekam ich zwar leider nicht mit, das unser Tisch-Team Zweitplatzierter beim Quiz wurde, hatte aber im Zimmer noch Zeit für mich zum runterkommen bevor mein Zimmernachbar aufs Zimmer kam (weit nach mir; im Gegensatz zu mir genießt G solche Socialising Events und blüht regelrecht auf; wir hatten uns aber im Vorfeld schon abgestimmt und so wusste er, dass ich vermutlich schon schlafen würde und war leise und rücksichtsvoll).


Das Zimmer war übrigens eines der besten im ganzen Hotel: Blick über Obergurgl und Hochgurgl, Alpenpanoram zu drei Seiten, richtiges Bad und WC ohne Milchglastrennwände zum Zimmer. Ich war geflashed.



Mir ging das Herz kurz nach München auf: Da kamen die Berge am Horizont immer näher, das Gelände wurde hügeliger– und plötzlich dann rundherum Berge, die sich immer höher auftürmten. Unfassbar toll. Zum letzten Mal war ich 2002 oder so in den Bergen, damals auf Familienurlaub im Allgäu mit meinen Eltern– dieser Firmenausflug war also schon was ganz anderes als die normalen Ausflüge.


Im Shuttle-Bus gespannt den Geschichten der Kollegen um mich herum zugehört. Die kamen aus aller Herren Länder (Brasilien, Argentinien, Polen, Ukraine) und unterhielten sich über sprachliche Gemeinsamkeiten (offenbar sind sich Polnisch und Ukrainisch recht nahe, ebenso brasilianisches Portugiesisch und argentinisches Spanisch) und die Weltlage. Sehr spannend, von ihren Erfahrungen in Deutschland und anderen Ländern zu hören als auch ihre Sicht der Dinge auf z.B. den Ukraine-Konflikt (der Bruder des ukrainischen Kollegen kämpft als Soldat der ukrainischen Armee, es gab ein paar interessante und traurige Einblicke).

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