Kategorien
Journal

Samstag, 01.11.2025

Morgens Jott verabschiedet, sie war mit einer Freundin zum Frühstück verabredet. Die Kinder und ich starteten somit ohne sie in den Tag und schlugen uns allein durch.


Vormittags in die Bibliothek gefahren und meine liebe Not mit den Jungs gehabt. Ich möchte, dass sie auch „richtige“ Bücher lesen, nicht nur Comics und Mangas. Ich bin der festen Überzeugung, dass Lesen positive Auswirkungen aufs Sprechen und Schreiben hat. Comics und Co. sind sicherlich auch in Ordnung, aber ab und zu sollte es halt doch mal was ohne Bilder sein.
Die beiden waren allerdings von meiner Ansage „Mindestens ein richtiges Buch“ nicht begeistert. J verstieg sich zu der Aussage, dass er inmitten der ungefähr 10.000 Kinder- und Jugendbücher einfach nichts finde, was dann bei mir leichten Ärger aufkommen lies. Zudem waren dann natürlich sämtliche Bücher, die ich zeigte, blöd und langweilig; erst nach guten 15 Minuten gab er sich geschlagen und zog in Erwägung, sich zumindest in der Sachbuchecke (die mag er sehr gern, zumindest alles was sich um Naturkatastrophen und gefährliche Tiere/Orte dreht) umzuschauen. Immerhin!
Ich find das teils schwer auszuhalten. Vielleicht spielt da auch mit rein, dass ich unfassbar viel gelesen habe und Bücher & Lesen eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben spiel(t)en und es ganz schön wäre, wenn die Kinder das teilen würden.


Die Radfahrten hin zur und zurück von der Bibliothek waren ein halbes Abenteuer. Schlammige Wege durch die vielen Regenschauer der letzten Tage, Baustellen mit gefährlicher Wegführung, mittendrin sprang (mal wieder) Gs Kette raus, alte Menschen die auf Klingeln nicht reagierten… Ich war froh als wir zu Hause ankamen.


Aktuell gibt es zwischen den Kindern immer wieder kleine Reibereien – schon in der Garage gab es heute wieder eine Diskussion um irgendeine Nichtigkeit, bei der der Ton nicht besonders freundlich war. In letzter Zeit kommt es wieder öfter vor, dass sie sich gegenseitig kritisieren, Vorwürfe machen oder sich über Kleinigkeiten aufregen.
Natürlich nicht den ganzen Tag, sie können auch anders, aber ein beträchtlicher Teil der Geschwisterkommunikation ist eher unschön und belastend, wenn man (wie Jott und ich) eher auf der Harmonie-suchenden Seite unterwegs ist.


Den Nachmittag so halb versackt. Eigentlich wollte ich mit G noch rausgehen, aber dann war es gegen 15:30 Uhr schon super diesig und duster, die frisch heimgekehrte Jott berichtete dass es nach Regen ausschaute, ich hielt mich mit allerlei Kleinigkeiten auf… Als G Schminke, Spiegel und ihr Tablet in die Küche holte (sie wollte sich als Katze schminken) nahm ich das zum Anlass, die Draußen-Pläne abzusagen.


Während des Kinoabends für die Kinder im Keller ein paar Übungen für den Rücken und den Fuß durchgeturnt. Viel Mobility mit vereinzelten Kraft-Elementen, ich fühlte mich danach angenehm aufgelockert.


Abends, nach der Zubettgehzeit, kamen beide Jungs immer wieder ins Wohnzimmer gekleckert. Draußen regnete es und weil die Regentropfen gegens Rollo und auf das Alu-Fensterbrett tropften, konnten sie nicht schlafen… und das Zimmer war trotz Fenster auf Kipp zu heiß. M klagte zu etwas späterer Stunde dann noch über starke Kopfschmerzen, zudem bummerte und raschelte wohl J gegen das Bett und machte allerlei Geräusche.
Ich habe mich schon lange nicht mehr so ausgeliefert und machtlos gefühlt. Weder kann ich den Regen/die Regengeräusche abschalten noch das Zimmer um 5°C runterkühlen noch Ms Kopfschmerzen mit Fingerschnippsen beenden noch J dazu bringen das er einfach still daliegt.


Den Tag über die Chaostage (den sehr actionreichen Oktober) bei Frau N nachgelesen, danach fühlte ich mich beinah erschöpft und war ein wenig froh über unseren unspektakulären Alltag.


Was schön & gut war (heute erst recht):

  • Abends am Rechner spielen
  • Kinderbegeisterung über Fischstäbchenburger
  • Sport und das anschließende Gefühl von Lockerheit und Leichtigkeit

3 Antworten auf „Samstag, 01.11.2025“

Zum Thema Lesen: Ich war auch eine absolute Leseratte und habe die Büchereien von hinten bis vorne durch gelesen. In den letzten Jahren habe ich aber wirklich nur noch sehr wenig Zeit, d.h. für meine Verhältnisse lese ich wirklich in homöopathischen Dosen. D.h. aber auch, dass meine Kids mich nur sehr selten mit nem Buch antreffen und so natürlich auch bisschen das Vorbild fehlt. Zudem mein Mann ausschließlich auf dem Handy/E-Reader liest, wenn er mal dazu kommt.

Und mal abgesehen davon, hatten wir damals auch nicht so viele andere Möglichkeiten der Berieselung zur Verfügung wie heutzutage… Von daher kann ich deine (und meine) Kids sehr gut verstehen, wenn die keinen Bock auf „richtige“ Bücher haben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert