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Journal Mittwoch, 27.5.2020

Schreck am Morgen: Die Kaffeemühle funktionierte nicht, gemahlener Kaffee war nicht im Haus und die Handmühle unauffindbar. Ich sah mich schon mit einer Thermoskanne zum Bäcker laufen und dort schlechten Kaffee für viel Geld kaufen (was man so macht als Koffeinabhängiger), doch zum Glück hatte Jott noch eine Idee: Die Bohnen konnten mit dem Pürierstab gemahlen geschreddert werden. Schmeckte im Ergebnis „Kaffee“ nicht großartig anders als mit dem Scheibenmahlwerk der Kaffeemühle gemahlen.

Zum Glück hatte ich zum Geburtstag einen Coffee-Circle-Gutschein bekommen, der wurde dann eben nicht für Kaffee, sondern für eine neue Mühle verwendet.

Die Kinder vermischen ihre Spielwelten: Kranke Pokémon-Kuscheltiere wurde am Morgen in eine Decke gewickelt und anschließend zum Martinshof von Bibi und Tina gebracht, damit sie dort gesund gepflegt und gezaubert werden können.

Eltern-Geniestreich auf Spielplatz: Den Aufbruch nach Hause, normalerweise mit diversen Ermahnungen verbunden weil die Kinder nicht los wollen, baute ich ins Spiel ein: Da die Kinder kurz zuvor Baby-Schlangen für Schlangen-Püree (Grüffelo) gefangen hatten, spielten wir einfach, dass wir vor den Eltern-Schlangen flüchten und uns fortschleichen mussten. So schnell kamen wir, glaube ich, noch nie vom Spielplatz weg.

„Auf Arbeit“ lange mit meiner Teamleiterin gesprochen: Ich habe zuviele Aufgaben auf dem Tisch, die entgegen meiner stetigen Annahme „Noch das ToDo, dann wird es weniger“ in Summe/Komplexität nicht weniger werden. Das führt zu Stress, langen Reaktionszeiten, dem „Herunterfallen“ von Kleinkram, einer teils nicht so sehr in die Tiefe gehenden Beschäftigung mit dem Problem wie von mir gewünscht, dem Herunterpriorisieren und somit Ablehnen von internen Terminen und Bauchschmerzen bei jedem vom Team „Socially“ (vom täglichen Daily abgeleitet) genannten halb- bis dreiviertelstündigen lockeren Videochat zum in Kontakt bleiben (was wir eh nur ein bis zwei Mal die Woche machen).
Ich ging wirklich lange davon aus, das es jeweils nächste Woche besser wird. Aber, let’s face it, es wird nicht besser, weil ständig etwas on top dazu kommt.
Nachdem mir das Anfang der Woche endgültig klar wurde (Auslöser war ein Blick in den Posteingang am Dienstag Mittag: Montag Abend wirkte er noch überschaubar, Dienstag Mittag stapelten sich die Reaktion verlangenden Mails schon wieder, obwohl ich beileibe noch genügend anderen Kram zu tun hatte), suchte ich das Gespräch und das war sehr gut. Es kamen direkt einige Ideen zur Aufgaben-Delegation, die ich bislang nicht in Betracht gezogen hatte, sowie perspektivische Lösungen zur Behebung des Problems heraus, sodass ich guter Dinge bin das die Arbeitslast in absehbarer Zeit weniger wird.

Danach war ich jedenfalls sehr froh, das Thema trotz innerer Widerstände (das Eingeständnis + die Einsicht, eben nicht alles herunterrocken zu können, schmerzen; außerdem nehme ich immer an als nicht leistungsfähig genug angesehen zu werden) angesprochen zu haben.

Und meiner Sorge, dass es genau zwei Wochen nach dem Gespräch wirklich ruhiger wird und ich Däumchen drehen muss, wurde auch begegnet– es gibt auch abseits meiner Aufgaben genügend Arbeit, sodass mir nicht langweilig werden sollte.

Von der KiTa kam eine positive Rückmeldung zur Betreuung ab dem 8.6.. So wie es aktuell aussieht, wird die Betreuung von einer der Erzieherinnen der Zwillinge in den Räumen der KiTa übernommen. Sowohl die „eigene“ Erzieherin als auch die Unterbringung in der „eigenen“ KiTa konnten laut Rundbrief Anfang der Woche nicht verbindlich zugesichert werden (die KiTa-Leitung hatte in Aussicht gestellt, vom Träger Personal aus anderen KiTas anzufordern oder Kinder zu anderen Einrichtungen des Trägers schicken zu müssen), sodass die aktuelle Lösung quasi perfekt für uns ist.
Jetzt müssen wir nur noch gucken, wie oft die Kinder in die KiTa gehen können und in welchen Zeitfenstern, und dann wird das Leben ab dem 8.6. vielleicht wieder ein bisschen einfacher :)

Mein Fitbit-Armband ist ganz schön ungenau: Meine Standard-Laufstrecke bis zum Wuhlesee ist dem Armband zufolge ca 7,5km lang. Wenn ich parallel das Smartphone zum Laufen mitnehme und die Strecke dort erfasse– mit Karte– kommt allerdings heraus, dass die Strecke doch nur ca. 5,75km lang ist. Da ich natürlich immer ungefähr die selbe Zeit für die Strecke benötige, laufe ich also wesentlich langsamer als mein Fitbit-Armband es anzeigt… Aus einer Geschwindigkeit von ungefähr 6 Minuten/Kilometer wird somit als eher 8 Minuten pro Kilometer. Aber gut, dabei sein und überhaupt erstmal durchhalten ist alles. Geschwindigkeitssteigerungen werden schon noch kommen– ich bin ja froh, überhaupt die 45 Minuten am Stück laufen zu können. Letzten August waren es nichtmal zehn Minuten am Stück…

Körbe werfen mal anders.
Eine Rube-Goldberg-Maschine im freien, sehr cool. Ich bewundere Menschen die sowas bauen, ich wär dafür zu ungeduldig und hätte weder Lust auf das Ausprobieren noch das ständige Aufbauen…

Global Deaths Due to Various Causes and COVID-19
„Nur eine Grippe“.
Beeindruckend (im negativen Sinne).
Was mir aber auffällt– wohl, weil ich es kürzlich las–: Im Diagramm fehlen noch bestimmte Todes-Ursachen (z.b. sämtliche von der WHO aufgeführten Krankheiten), die das ganze in ein anderes Verhältnis setzen könnten. Das hinterlässt einen schalen Beigeschmack.
Nichtsdestotrotz, beeindruckend.

Was schön war: Die neue Kaffeemühle wurde wenige Stunden nach der Bestellung versendet– die wissen wohl, dass das ein Notfall ist und beeilen sich.

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