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Journal Dienstag, 18.4.2017

Die Kinder waren in der Nacht gnädig zu uns. J. meckerte zwar gegen 23:30 Uhr etwas, ließ sich aber schnell beruhigen und schlief weiter. Gegen 3 Uhr wurde G. unruhiger, was wir zum Anlass nahmen, die Zwillinge zu wecken und zu füttern. Gerade als ich bei G. die Flasche absetzte, hörte ich M. durch das Babyfon „Papa?“ fragen- er schien allerdings im Schlaf zu sprechen, denn danach kam nichts mehr.
Von halb 4 bis um 5 konnten wir dann nochmal schlafen, dann jammerte G. wegen ihrer verstopften Nase. Weil das nur zehn Minuten vor meinem Weckerklingeln war, stand ich auf und nahm sie mit ins Badezimmer, um Jott noch ein bisschen Ruhe zu gönnen. Die feuchtheiße Luft beim Duschen schien G. gut zu tun, nachdem ich nämlich fertig geduscht hatte, war ihre Nase wieder frei und sie plapperte mich fröhlich an.
M. schlief bis halb 7 und schien mich des Nachts nicht vermisst zu haben. Und das beste: Als G. und ich ihn morgens weckten, war er muschelig warm; der Arm-und-Bein-Schlafsack scheint gut zu sein.

M. hat seinen ersten 4-Wort-Satz gesagt: „J. auch Laster spielen“- gut anderthalb Monate nach dem ersten 3-Wort-Satz. So ein schlaues Kind.

Die Zwillinge aßen heute insgesamt ein Gläschen Karottenbrei zum Mittag- inzwischen finden sie das richtig lecker. Jetzt muss sich nur noch ihre Verdauung an den Brei gewöhnen- momentan stinken ihre Pupse und die Windeln zum Himmel.

Im Büro ließ ich mir von einer seit einer Woche verheirateten Kollegin von ihrer Hochzeit erzählen, freute mich sehr über ihre Begeisterung und dachte an fröhlich Jotts und meine Hochzeit vor mehr als fünf Jahren zurück.

Herrn Buddenbohm ist der Beifang aus den Fugen geraten– zum Glück.

In meinem Facebook-Feed tauchten diese Schwarzweiß-Fotos aus Berlin-Kreuzberg aus den Siebziger Jahren auf. So viele Ruinen! So autoleere Straßen! So viele Kinder, die einfach auf und mit der Straße spielen!

Was M. so singt:

Was schön war: Auf dem Heimweg saßen M. und ich in der S-Bahn neben einem älteren Herren, der- das vermute ich anhand von Aussehen und Akzent- noch nicht so lange in Deutschland lebte und, so denke ich, gut ein Syrien-Flüchtling gewesen sein könnte. Der jedenfalls war von M. begeistert, die beiden lachten sich an, M. winkte und freute sich, und dann zeigte mir der Mann Bilder seine sechs Kinder und zeigte sich angemessen beeindruckt von meinen 3en.
Wie es seinen Kindern geht und ob sie auch hier leben, konnte ich nicht mehr fragen, denn dann mussten wir aussteigen.

2 Antworten auf „Journal Dienstag, 18.4.2017“

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