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Journal Montag, 13.2.2017

An M. geht der Stress auch nicht unbeschadet vorbei. Er möchte in letzter Zeit verstärkt mit Mama kuscheln und bei ihr sein. Das ist aber schwierig, weil meist ein Zwilling an Mama dranklebt. Jott versucht natürlich, so gut es geht auf M. einzugehen, aber manchmal ist das nicht möglich. Dann fließen meist Tränen.
Auch beim Zubettbringen ist es emotional schwierig: Erklär mal einem Anderthalbjährigen, dass Mama jetzt nicht kommen kann, auch wenn er „Mama, Mama“ ruft und sichtbar geknickt ist.

Beim Verlassen der Wohnung bzw. beim Verlassen von Mama flossen heute dicke Tränen, M. weinte eine ganze Weile. Er beruhigte sich erst, als ich beruhigend auf ihn einredete und ihm erklärte, dass es total okay ist, jetzt traurig zu sein, und das er ruhig weinen und schimpfen soll, und das Mama auch traurig ist das sie nicht soviel Zeit wie früher mit M. verbringen kann.

Während der Bahnfahrt war M. allerdings quietschvergnügt. Er spazierte durch die S-Bahn, winkte Leuten zu, guckte aus den Fenstern und Türen und hatte sichtlich Spaß, sich beim Wackeln der Bahn auszubalancieren.

Ich arbeitete heute mit sehr gemischten Gefühlen. Einerseits war ich unglaublich froh, keine Heul-Zwillinge in meiner Nähe zu haben, andererseits plagte mich das schlechte Gewissen. Sogar aus zwei Gründen- einerseits schämte ich mich für meine Erleichterung, kein Kindergeschrei hören zu müssen, andererseits hatte ich Mitleid mit Jott, bei der das nicht der Fall war.

Auf dem Heimweg, kurz vor Erreichen des Bahnhof Friedrichstraße, leerte M. seinen Trinkbecher über sich aus und weinte erst einmal. Ich checkte anfangs gar nicht, was los war, erst in der S-Bahn bemerkte ich die nasse Hose und den nassen Fußsack. Zu Hause gings gleich in die warme Badewanne, ich hoffe er hat sich nichts eingefangen.

Wir haben die Option auf einen KiTa-Platz in Friedrichshagen. Mit Auto sind es ~10 Minuten, mit der Straßenbahn und Laufen ~15 Minuten. Die Zwillinge könnten ab 2018 auch dort in die KiTa gehen.

Was für ein Dilemma: Da das holen und bringen erst einmal weiterhin an mir hängt, müsste M. deutlich länger als derzeit in der KiTa verbringen (ich muss ja trotzdem nach Mitte ins Büro und wieder zurück), würde sich aber die lange Fahrtzeit sparen.

Keine leichte Entscheidung.

Während die Zwillinge offenbar tagsüber relativ pflegeleicht waren, drehten sie am Abend voll auf. Von 18 bis 21 Uhr brüllte immer mindestens einer ohne Pause. Teilweise fiel M. mit ein, weil er beispielsweise beim Abendessen seinen Willen nicht bekam.
Ich gestehe: Drei schreiende Kinder machen meine Nerven nicht mit.

Die Hebamme kennt keine speziellen Hilfs-Angebote für Väter. Muss ich selbst gucken.

Was schön war: Zu hören, dass die Zwillinge tagsüber wohl recht entspannt waren.

17 Antworten auf „Journal Montag, 13.2.2017“

Guten Morgen!
Ich kann nur empfehlen, den Kindergartenplatz in der Nähe zu nehmen, selbst wenn es erst mal eine längere Kitazeit für den Kleinen bedeutet. Es dauert doch höchstens noch ein bis 2 Monate bis ihre Frau mit den Zwillingen morgens zur Kita fahren kann, auch wenn das momentan noch nicht so aussehen mag…
Just my two Cents :)

Guten Morgen.
Irgendwie ist mein Kommentar von gestern verschwunden…
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, die EEH ist für beide Elternteile gedacht.
Ich kann es Euch nur empfehlen. Versucht es mal aus.
Ich drücke Euch die Daumen.

P.s. Nach Remo Largo ‚Babyjahre ‚ steigt die Schreidauer pro Tag in den ersten Wochen und erreicht zwischen der 6. und 8. Lebenswoche meistens ihren Höhepunkt.
Ein kleines Licht am Ende des Tunnels…

Dann hier auch nochmal die Antwort, die ich auf ihren gestrigen Kommentar gab:

Sie nerven überhaupt nicht! Dank Ihres Hinweises auf die EEH sind wir auf die Schrei-Ambulanz gestoßen. Die Frau, die uns dort hilft, macht im Endeffekt ähnliches/ das selbe.

Wenn ich mal annehmen darf, dass Ihnen die Kita in Friedrichshagen grundsätzlich zusagt und Sie glauben, dass M. sich dort wohl fühlen wird: Nehmen Sie die!
Ich schätze mal, dass M. mit zunehmendem Alter seine Zeit immer lieber mit anderen Kindern beim Spielen anstatt in der Bahn verbringen wird. Und ich weiß sicher und aus eigener Erfahrung, dass es Gold wert ist, wenn möglichst viele Kinder am selben Ort untergebracht sind. Dann hat man nämlich dieselben Ferien-Schließzeiten, pädagogischen Tage, alle-helfen-mit-beim-Wändestreichen/Gartenrenovieren/sonstirgendwas-Tage, Weihnachtsfeiern, Sommerfeste, Elternabende… die Liste von Dingen, mit denen Kitas eine funktionierende Familienroutine durcheinanderbringen, ist lang! Ganz abgesehen von irgendwelchen grundsätzlich geltenden Regeln, die man dann Geschwistern im „Warum?“-Alter erklären muss – hier „zuckerfreier Vormittag“, dort Nutellabrot zum Frühstück, beispielsweise…
Also, wenn Sie die Option auf „alle Kinder an einem Ort“ haben, schlagen Sie zu! Es wird Ihnen in Zukunft viel Zeit und Nerven sparen. :-)

Hallo Herr Paul

ja, nehmen Sie den Platz!!!!! :-)
Und später sind dann alle drei Kinder dort. Besser geht’s doch gar nicht. Wie schon geschrieben, wird M. sicher bald sehr gerne dort hin gehen und gar nicht merken, dass es etwas länger ist als vorher. Und auch Jott wird irgendwann soweit sein, dass sie mit allen dreien losgehen kann.
Zögern Sie nicht!

Liebe Grüsse
asty

@asty @FrauC @Mamamaj Das Problem ist, das er- vorausgesetzt, ich bringe und hole ihn allein, wonach es derzeit (vorerst) aussieht- in der Friedrichshagener KiTa mindestens 10 Stunden am Tag verbringen würde. Derzeit sind es „nur“ acht Stunden (+2h Fahrzeit). Ich weiß nicht so genau, was besser ist.

Letztendlich sind es für M. so oder so 10h am Tag – ich würde mal behaupten, dass für ihn 2h in der KiTa weniger stressig sind als 2h Bahn fahren, selbst wenn bei letzterem Papa dabei ist. Und wie andere schon schrieben – auch wenn es jetzt nicht so aussehen mag, wird Jott in absehbarer Zeit dazu in der Lage sein mit allen drei Kindern zur Kita zu fahren, zumindest für einen der beiden Wege, dann kann das auch wieder etwas kürzer werden.

Ganz abgesehen von all den anderen Vorteilen (gleiche Routinen, Schließtage, etc. für alle Kinder) die hier schon angebracht wurden. Nehmen Sie die Friedrichshagener Kita!!

Noch ein Gedanke: Sie hatten früher mal die Option etwas weniger im Büro zu arbeiten und dafür noch ein bisschen was im Home Office zu machen.

Im Moment geht das sicherlich nicht mit den zwei Schreihälsen, aber in der Annahme, dass das irgendwann auch wieder besser wird könnten Sie vielliecht etwas früher aus dem Büro, M. abholen und abends wenn alle Kinder schlafen nochmal etwas nacharbeiten.

Ich danke da gibt es viele kreative Wege und Möglichkeiten, wie man das hinkriegen kann. Trauen Sie sich einfach :)

Kommt man denn mit dem Zwillings-KiWa theoretisch in die Straßenbahn? Oder muss man da klettern? Ist ja je nach Haltestelle ja unterschiedlich… Je nach Lage dürfte Jott dann noch ne Weile ausfallen für den Bringdienst.
Trotzdem würde ich auch immer die wohnortnahe Kita bevorzugen. Vielleicht gibts dann mal nette andere Kita-Eltern, die in der Nähe wohnen und mal ein Holen oder Bringen mitübernehmen. Vielleicht kannst du mal home office machen oder was auch immer. Und auf jeden Fall hat Herr Schnuffke dann mehr Spiel- und weniger Fahrzeit, wie ja auch andere schon geschrieben haben. Ich glaube, längere Kita-Zeit (45h?) kann man mit 1 1/2 verkraften. Das ist ja das Gute an dem noch nicht so ausgeprägten Zeitgefühl… Aber das hängt natürlich stark vom Kind ab.

Die Anfahrt mit dem Kinderwagen wäre kein Problem. Mit drei Kindern wärs halt ziemlich schwierig, weil M. (zumindest derzeit) noch nicht in dem Maße gut zu Fuß ist, wie er sein müsste damit er allein in die Straßenbahn/ den Bus kommt. Aber das sieht im Sommer vermutlich schon ganz anders aus.

Ich würde auch die nähere Kita wählen, da Sie dann über mehrere Jahre bessere Bedingungen haben, wenn die Zwillinge auch mitgehen. Auch wenn es jetzt am Anfang kompliziert erscheint.
Ich weiß nicht, wie gut Sie mit Ihren Nachbarn stehen. Aber vielleicht gibt es in der Nähe eine (ältere) Frau, einen (älteren) Mann Ihres Vertrauens, die/der bereit wäre M. in den Kindergarten zu bringen und abzuholen. So eine Art Leihoma/Leihopa für bestimmte Situationen. Sie würden M. fast 2 Stunden ersparen. Im Gegenzug könnten Sie Ihrerseits Hilfeangebote machen, z. B. Reparaturen am Computer, etwas Hilfe im Haus oder Garten, jede Woche einen Kuchen backen usw. oder auch etwas Geld (z. B. Babysitter-Tarif) für Benzin und den Aufwand.

Unterschätzen Sie nicht den Aufwand, den Sie mit Kindern in verschiedenen Kitas hätten. Wir hatten mal einen Sommer, in dem fünf Wochen lang immer ein Kind nicht betreut war, weil sich die Schließzeiten nur um eine Woche überschnitten haben. Da muss man getrennt Urlaub nehmen, feine Sache…
Und die ganzen „ideologischen“ Diskussionen, die in Kitas immer auftauchen (allen voran übers Essen), müssen Sie auch nur einmal führen. Und Kopfläuse, Windpocken, Scharlach usw. kommen auch nur aus einer Richtung… :-)
Ich vermute auch, dass für M. Spielzeit schöner ist als Fahrzeit – und der Vorschlag mit einer Leihoma klingt doch super – vor allem, wenn das Gegen-Hilfsangebot was mit Computern zu tun hat. :-)

Verschiedene KiTas wollen wir tatsächlich nicht, bislang war (als äußerste Notlösung) angedacht, dass die Zwillinge auch in Mitte in die KiTa gehen… Es sieht also derzeit stark danach aus, das wir das Angebot der Friedrichshagener KiTa annehmen.

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