Die Kinder schliefen durch! Nachdem G gestern Abend gegen 23:15 Uhr noch eine Flasche bekam- sie meldete sich natürlich just in dem Moment, in dem ich gerade ins Schlafzimmer gehen wollte- war die ganze Nacht Ruhe. Voll toll. Sechs Stunden schlafen ohne Unterbrechung!
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Im Büro fand heute ein von mir lang ersehntes Meeting statt. Weshalb es lang ersehnt war, ist kompliziert. Runterbrechen lässt es sich darauf, dass eine Featureanfrage in einem meiner Projekte arg ausuferte und Verkettungen zu zwei anderen, sehr SEHR großen Projekten zeigte, die irgendwie berücksichtigt werden mussten. Zeitgleich wurde klar, dass es ungeklärte Zuständigkeiten mehrerer Ansprechpartner sowie auseinandergehende Zielvorstellungen dieser Ansprechpartner innerhalb der anfragenden Firma gab. Außerdem signalisierte einer der Ansprechpartner nach Kommunikation der Umsetzungskosten des gewünschten Features Verwunderung über eben jene Kosten sowie den Hinweis, dass es dieses Feature doch schon in einem der anderen sehr SEHR großen Projeke gäbe und dass die Erwartung ja eigentlich sei, das mit minimalen Anpassungen wiederverwenden zu können. Das ging aber auf Grund diverser, von mir im gemeinsamen Gespräch mit unserem Lead Developer festgestellten, Unterschiede nicht. Das führte wiederum dazu, dass mein Ansprechpartner signalisierte, dass der übergeordnete Geldgeber da kaum Kohle locker machen würde.
Zusätzlich lagen unklare und sich teilweise widersprechende Informationen zum anderen sehr, SEHR großen Projekt vor. Das war insofern blöd, als das es sich dabei um ein langfristiges, sehr strategisch ausgerichtetes Projekt handelte, dass die Weichen für wiederum andere, folgende Projekte stellen könnte.
Und als i-Tüpfelchen gestaltete sich die Kommunikation mit dem Kunden recht schleppend, weil irgendwie alle und niemand involviert waren.
Mit anderen Worten: Das war mir zu groß, zu schwammig, zu ausufernd. Ich wusste nicht, wie ich da meinem Beratungsauftrag sinnvoll nachgehen konnte, und wie ich das Projekt so hätte gestalten können, dass es zur allgemeinen Zufriedenheit hätte bearbeitet werden können.
Also tat ich das einzig vernünftige und bat um ein Treffen mit Projekt- und Teamleitung sowie dem technischen Oberleiter für die gesamte Projektgruppe mit dem Hintergrund, von erfahreneren Leuten Anleitung zu bekommen. Dieses Treffen sollte eigentlich Anfang Februar stattfinden, aber dann war ich krank, dann die Kinder, dann andere Leute, dann kam was dazwischen, und naja- mit gut dreieinhalb Wochen Verspäung fand es heute statt. Insgesamt lief es auch gut und wir haben jetzt eine Strategie, wie wir sinnvoll vorgehen können. Es ist eigentlich ganz einfach, aber manchmal kommt man eben nicht auf die einfachsten Sachen…
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Meine Kollegen haben tatsächlich zum Großteil für „Freiraum“ statt „RoomyMcRoomface“ gestimmt. Bin vielleicht doch in der falschen Firma.
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Jott war Abends singen und traf sich anschließend mit einer Freundin. Zu meiner Unterstützung und weil sie die Kinderchen lange nicht gesehen hatte, kam meine Mama vorbei und half tatkräftig mit. Ich weiß nicht so genau, woran es lag, aber das war der entspannteste Abend seit, tatsächlich, Wochen. Die Kinder waren gut gelaunt, aßen alle viel und zügig, sauten nicht herum, waren nicht laut, weinten nicht, und ließen sich anstandslos alle drei baden und danach ins Bett bringen. M stand zwar nochmal auf, weil er ja nicht müde sei und mit seinen Pferden spielen und ein Buch lesen wolle, aber das war auch kein Akt. Ich ließ ihn ins Wohnzimmer, erklärte ihm, dass er gern leise spielen und das Buch angucken könne, ich aber weder den Fernseher einschalten noch ihn großartig bespaßen würde, weil ich allein zu Hause sei und aufräumen müsse. Da kam von ihm auch kein Protest, er setzte sich auf die Couch und las den Pferden vor (goldigst!). Als ich eine Viertelstunde später wieder ins Wohnzimmer kam, schlief er.
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Beste Frau. Da war ich ein bisschen gerührt.
Oh und ach so, danke für die vielen lieben Worte und auch für die kritischen Kommentare (die aber auch durch die Bank weg okay waren). Ich habs heute überflogen und muss mal gucken, ob ich eventuell morgen Zeit finde, darauf einzugehen.
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Der erste Kommentar treibt die üblichen Chefkochismen auf die Spitze. Ich bin mir nicht sicher, ob das ernst gemeint oder Satire ist.