Kategorien
Journal

Journal Montag, 18.5.2020

Unsere für Mitte August bis Mitte September geplante Kur fällt pandemiebedingt aus. Bei „unserem“ Tröger dürfen dieses Jahr nur Kinder ab sechs Jahren teilnehmen; Kinder zwischen 3 und 6 sind erst ab 2021 wieder erlaubt.
Well, fuck.

Jott hat heute Nachmittag Alternativen recherchiert bzw. mit diversen Trägern und der Krankenkasse telefoniert. Einen potentiellen Ersatz-Kandidaten gibt es, das wäre allerdings auch erst in Q1/2021.

Scheiß Corona.

Theoretisch können wir dank Öffnungsstufe 3 ab Mitte Juni die Kinder wieder (über einen eingeschränkten Zeitraum pro Tag) in die KiTa schicken:

Voraussichtlich Ab 25. Mai:
Nächste Stufe: Betreuung der Kinder im Alter von 5 Jahren und deren Geschwister

Das ist der Strohhalm, an den wir uns klammern.

… und vielleicht wachsen unserer KiTa bis Mitte Juni ja noch ein paar zusätzliche Räume und Erzieher:innen, damit die Betreuung gewährleistet ist & die Kinder wirklich hingehen können.

Im Ernst: Das ist alles so unfassbar. Ist ja schön und gut, das die Notbetreuung ausgeweitet wird, aber wenn die KiTa jetzt schon an die Kapazitätsgrenzen stößt geht das doch nicht? Ganz davon abgesehen, dass es maximal eine Halbtagsbetreuung geben wird. Und niemand weiß, wann die Notbetreuung beendet wird und die reguläre Betreuung wieder beginnt.
Wir können den aktuellen Modus doch nicht bis Mitte nächsten Jahres oder sogar noch länger beibehalten– dafür sind die persönlichen Organisationsstrukturen– sprich: Die Familienverbindungen– doch gar nicht mehr ausgelegt, da es keine arbeitsteilenden Großfamilien mehr gibt.

In dem Zusammenhang: Schön auch, dass nachbarschaftliche Hilfe erlaubt ist. Aber: Auf einen Erwachsenen sollten nur drei Kinder kommen…

Zudem dürfen Nachbarn oder enge Kontaktpersonen die Betreuung von Kindern übernehmen. Dabei gilt aber, dass nicht mehr als drei Kinder pro Person betreut werden dürfen. Zudem ist es erlaubt, Kinder beispielsweise durch Großeltern oder Familienangehörige fremdbetreuen zu lassen, wenn ohnehin schon enge soziale Kontakte bestehen.

Das Thema macht mich fertig. Scheiß Corona.

Vermutlich sind wir eh aus allem raus weil wir ja relativ flexibel von zu Hause arbeiten können.

Dazu sagt die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie auf Anfrage: „Eltern, die im Home-Office arbeiten, müssten glaubhaft darlegen, warum eine häusliche Kinderbetreuung nicht möglich ist und sie einen Anspruch auf Notbetreuung geltend machen möchten. Das hängt stark davon ab, wie flexibel man arbeiten kann, ob eine lockere Zeiteinteilung möglich ist, oder sehr starre Abläufe. Es ist dann letztlich eine Einzelfallentscheidung.“

Jott und ich haben festgestellt: Es geht im Schichtbetrieb, gerade so (wenn man beide Augen zudrückt). Aber definitiv nicht für lange. Nur: Wie stellt man dieses „nicht für lange“ glaubhaft genug dar?

… ich wüsste auch nicht, was man machen kann damit die Lage besser wird. Erleichterung würde Stundenreduzierung bringen, aber dann haben wir das Problem das eine erhebliche Stange Geld fehlt.

Sonst so: Der Arbeitstag war voll und lang (was sich erstmal nicht ändern wird und auch gegen Stundenreduzierung spricht). M ist wieder da (und war unglaublich weinerlich– offenbar bekommt ihm der Wechsel von „Zwei Erwachsene sind nur für mich da“ zu „Einer von dreien“ nicht). Jott gehts schlecht (kein Covid-19) und das macht mir Sorgen.

How Pandemics End

An infectious outbreak can conclude in more ways than one, historians say. But for whom does it end, and who gets to decide?

Was wir zur Übertragung bei Kindern wissen

Kinder stecken Covid-19 besser weg, obwohl sie so viel Virus im Rachen haben wie Erwachsene. Für große Studien sind zu wenig Kinder infiziert. Doch es gibt Hinweise und Vermutungen.

Was schön war: Auf dem Abendspaziergang eine Bisamratte, einen Biber, Wildschweine, noch einen Biber, einen Fuchswelpen und noch einen Biber gesehen.

9 Antworten auf „Journal Montag, 18.5.2020“

Lieber Herr Paul, falls Sie eine Familie in der Nachbarschaft haben, mit der sie sich die Betreuung teilen könnten: Wir haben vor 5 Tagen über unseren Kitaträger ein Schreiben von der Senatsverwaltung zur Notbetreuung bekommen. Darin steht explizit, dass ab sofort in Berlin die 3 Kinder Regelung nicht mehr gilt.

Stattdessen steht dort: „Die Betreuung von Kindern in nachbarschaftlicher Selbsthilfe ist für Kinder aus bis zu 3 Haushalten von den geltenden Kontaktsperren ausgenommen und kann eine gute Ergänzung zum derzeit eingeschränkten Kitaangebot sein.“

Das hilft natürlich nur, wenn es tatsächlich jemanden gibt, der bereit ist, tageweise gleich 3 Kinder zusätzlich zu den eigenen zu betreuen :-( . Wir hoffen auch auf den 25.05.

Gute Besserung für Jott.

LG Camilla

Tja, das ist das Problem: Wer nimmt freiwillig gleich drei zusätzliche Kinder? Und, mal unter uns: Die drei haben es gemeinsam faustdick hinter den Ohren, das traue ich nicht jedem zu.

Gute Besserung !!!
Das mit der Kur ist nochmal eins drauf. Vor allem, wenn die Zwillinge scheinbar fast die einzigen sind, die aktuell nicht in der Gruppe sind. Ich kenn leider jmd, der fröhlich im Keller werkelt während das eine Kind in systemrelevanter Betreuung ist. Ich wünsche euch sehr eine Entlastung!
LG Andrea

Ach Herr Paul, ich bin auch heute echt down. Wir leben in Bayern in einem Neubaugebiet und meine Tochter bekommt nun mit, dass sehr viele Kinder in die Notbetreuung dürfen und sie muss weiterhin zu Hause bleiben. Bisher gab es vom Kiga ein tägliches Webinar, das ihr noch einen letzten Kontakt zum Kiga gelassen hat, dieses wurde aber heute einfach eingestellt, weil sie dafür keine Kapazitäten mehr haben. Sie ist so traurig und weint…Ich hoffe bei uns auf Mitte Juni, dann dürfte sie als 5jährige wieder rein. (Falls nach den Pfingstferien die Zahlen nicht steigen) alles einfach Mist

Oh Mann…
Wenn es Jott nicht gut geht, erstmal krank schreiben lassen. Auch für kurze Zeiten, dann ist zumidnest amtlich dokumentiert, dass irh überlastet seid.
Die Freistellung nach Infektionsschutzgesetz kennt ihr? Da werden leider auch nur 2/3 vom Geld ersetzt. Eine Möglichkeit wäre, dass z. B. einer mit dieser Begründung auf die halbe Arbeitszeit reduziert und nach sechs Wochen der andere. Dann hättet ihr 1/6 vom Netto weniger und trotzdem eine spürbare Entlastung.
Schei%e bleibts trotzdem, aber immerhin etwas weniger anstrengende Schei5e.

Wir müssen mal gucken, was wir machen. Weniger Geld ist blöd, gerade in Anbetracht der stark gestiegenen Ausgaben. Aktuell hoffen wir, dass wir bis Mitte Juni durchhalten, die Kinder dann zeitweise in die KiTa können und dann sinds ja auch nur noch gute zwei Wochen bis zum Sommerurlaub, der zumindest in punkto Erwerbsarbeit Entlastung bringt. Danach müssen wir gucken was wir machen.

Immer schön von Woche zu Woche denken – geht uns genauso. Wir haben Pfingsten noch mal Pause, dann dafür sechs Wochen voll durch bis zum Sommerurlaub. Mal sehen, ob mir das durch Kurzarbeit entschärft wird…
Viel Kraft weiterhin!

Naja, der Anspruch auf 4 Stunden täglich für die 5-Jährigen ab nächster Woche ist keine Notbetreuung, sondern vom Kind her gedacht der Anspruch auf frühkindliche Förderung. Die häusliche Betreuung hat für diese Altersgruppe keinen Vorrang mehr. Von den Eltern her gedacht ist, dass auch die Geschwisterkinder dann einen Anspruch haben. Wie alt ist euer Ältester?

Schreibe einen Kommentar zu Karin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert