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Journal Montag, 23.1.2017

Ich habe mir eine Grippe eingefangen. Seit dem vergangenen Donnerstag habe ich konstant hohes Fieber und bin ohne fiebersenkende Medikamente zu nichts zu gebrauchen. Seit Sonntag kommt noch ein fieser Reizhusten und eine permanent betonfest verstopfte Nase dazu.

Weil wir bis Samstag keine Erwachsenen-Medikamente im Haus hatten, nahm ich notgedrungen Herrn Schnuffkes Nurofen-Fiebersaft. Tolles Zeug. Ein halbes Schnapsglas voll stellte mich für ein paar Stunden wieder soweit her, dass ich beim Versorgen der Zwillinge helfen konnte.
Weil die Nurofen-Vorräte am Samstag zur Neige gingen, kaufte ich in der Apotheke Ibuprofen-Tabletten (400mg). Die boten eine unterwältigende Darbietung. Obwohl die Ibuprofen-Dosis pro Tablette mindestens doppelt so hoch ist wie im Nurofen-Schnapsglas, wirkt das Zeug, wenn überhaupt, erst Stunden nach Einnahme. Trotz viel Trinken und Einnahme nach den Mahlzeiten. Heute morgen dann überhaupt keine Wirkung, so dass ich notgedrungen auf den Nurofen-Saft zurückgriff.

Herrn Schnuffke haben wir, als sich am Donnerstag abzeichnete das sowohl Jott als auch ich ziemlich in den Seilen hingen, von meinen Eltern für das Wochenende und den Montag abholen lassen. Das war eine sehr gute Entscheidung- mit den Zwillingen war es schon ein Horror-Wochenende (Stichwort 5-Wochen-Schub, Stichwort Bös-Schlimme-Bauchschmerzen).
Morgen Abend kommt er voraussichtlich wieder.

Hoffentlich denkt Herr Schnuffke nicht, dass wir die neuen Babys mehr mögen als ihn. Ich fühle mich furchtbar dabei, ihn so oft wegzugeben- aber ich weiß einfach nicht, wie es ansonsten funktionieren könnte.

Jott hatte zum Glück nur am Donnerstag Fieber, am Freitag ging es ihr wieder den Umständen entsprechend besser.

Als ich der Ärztin heute schilderte, was so gerade bei uns los ist, kommentierte sie recht trocken „Da kommt ja alles zusammen“.
Ja, kommt es. Ich wäre dann bereit für ein paar gute Tage. Ansonsten passiert es, dass ich mich demnächst in Embryonalhaltung ins Bett lege und nicht mehr aufstehe.

Von den Fahrten in die KiTa riet mir die Ärztin übrigens ab- die Belastung sei zu groß, es bestünde das Risiko von Folgekrankheiten (Herz-Rhythmus-Störungen, Superinfektion).
Tja. Das ist ungünstig- Herr Schnuffke muss in die KiTa. Mit drei Kindern stehen wir das hier derzeit nicht durch.
Aber vielleicht geht es mir ja Mittwoch schon soweit besser, dass ich die Fahrten gemächlich angehen kann.

Die Nacht zum Montag war heftig. Zwischen 0 und 5 Uhr waren die Zwillinge teils gemeinsam, teils versetzt wach, wollten essen, hatten Bauchschmerzen, brauchten Zuspruch. Das geht an meine Grenzen. Gerade, wenn diese vermaledeiten Ibus nicht wirken und ich unglaublich matschig bin (Fieber haut bei mir immer böse rein, erst recht ab 39°C).

Was schön war (jetzt erst recht): Zusammen mit IHM am Nachmittag ein paar Stunden schlafen.

8 Antworten auf „Journal Montag, 23.1.2017“

Das mit der Kita ist ja wirklich eine böse Falle. Memo an mich: niemals eine Kita auswählen, die nicht in Wohnortnähe ist. Man überlegt ja schon ab und an, ob Arbeitsplatznähe nicht sinnvoller ist, aber dieser Blog hier beweist das Gegenteil.
Nach Tageseltern habt ihr sicherlich auch schon Ausschau gehalten, nehme ich an.

Das Problem ist ja nicht per se die KiTa in Arbeitsplatznähe, sondern einfach die generelle Entfernung. Wenn der Arbeitsplatz und somit die KiTa nur 15 Minuten entfernt wären, wäre das alles kein Thema. Aber es ist eben die einstündige Anfahrt, die reinhaut.

Es gibt hier weder KiTa-Plätze noch freie Tageseltern (Jott hat lange, lange gesucht). Und letztere betreuen die Kinder auch nur im seltensten Fall zeitlich lange genug (wenn Herr Schnuffke in Köpenick betreut werden würde, wäre er noch länger von uns getrennt als derzeit, weil wir dann keine gemeinsamen Wege mehr hätten und sich meine Anfahrtszeit zur normalen Betreuungszeit hinzuaddieren würde).

Oh je, oh je, das hört sich ja alles recht schwierig an. Wenn ich in Berlin wohnen würde, würde ich ja mal meine Hilfe anbieten, aber ich bin erst in zwei Monaten wieder für 2 Tage in Ihrer Stadt…

Hier also stattdessen ein bisschen Brainstorming, vielleicht, vielleicht ist ja eine brauchbare Idee dabei:

– Wäre es eine Alternative Herrn Schnuffke mit dem Auto in die KiTa zu bringen? Evtl. ist das schneller, ansonsten würde es immerhin mal das Infektionsrisiko mit anderen Viren und Bakterien aus der Bahn reduzieren und ist vielliecht auch körperlich etwas weniger anstrengend.

– Oder gibt es andere KiTa-Eltern, die irgendwie in der Nähe wohnen (wobei ich Nähe definiere als: messbar näher als die KiTa, nicht unbedingt direkt um die Ecke), die Ihren Großen Kleinen vielleicht mitnehmen könnten, zumindest einen Teil der Strecke?

– Irgendjemand hatte hier doch als Alternative zur Haushaltshilfe noch ein paar Internetbörsen reingestellt, wo man sich Hilfe für einzelne Aufgaben holen kann. Wäre das eine Option – sei es für’s zur Kita bringen oder für irgendwas anderes weniger kritisches, wie z.B. Einkaufen, Kochen, etc.?

– Gibt’s Freunde, Bekannte, Nachbarn die Ihnen mal für ein paar Tage unter die Arme greifen könnten? Ich weiß, bei sowas um Hilfe zu bitten fühlt sich immer blöd an, aber Sie sind nun mal gerade in einer besch… Situation und müssen schauen, dass Sie da jetzt irgendwie wieder rauskommen.

Viele Grüße, gute & schnelle Besserung und ganz viele gedrückte Daumen, dass Sie bald eine etwas weniger stressige Phase erreichen.

Danke für den Input- es ist leider alles etwas kompliziert…

Auto: Nein. Dauert teils sogar erheblich länger wg. Berufsverkehr + das Parkplatzgekreisel und den Stress möchte ich mir nicht zumuten.

Andere Eltern: Nein. Die wohnen zu 90% im Ring-Bereich, wir kennen von denen auch niemanden.

Aufgabenverteilung: Machen wir teils schon. Lebensmittel werden geliefert + ab Februar kommt jmd. zum Putzen.

Netzwerk: Reizen wir schon aus (Familie), Freunde und Bekannte müssen wir nicht fragen- die haben eigene Leben/ Familien/ Baustellen/ wohnen ganz woanders.

Solange Jott stillt, ist auch eine Fremdbetreuung (Babysitter etc.) schwierig zu realisieren.

Tja, dann kann ich eigentlich nur die Daumen gedrückt halten, dass sich bald etwas mehr Routine entwickelt, dass die Zwillinge mit zunehmendem Alter ein kleines bisschen weniger Aufmerksamkeit einfordern und dass Herr Schnuffke sich schnell an seine Rolle als großer Bruder gewöhnt und irgendwann das Alter erreicht, in dem man ihn mit kleinen Aufgaben einbinden kann – „Kannst Du mir mal eine frische Windel holen? Gibst Du IHR mal das Fläschchen vom Tisch runter?“ etc. So hat man sowohl eine (wenn auch kleine) helfende Hand als auch ein vielleicht etwas glücklicheres Groß-Kleinkind, weil er stolz ist, dass er helfen darf.

Wie gesagt: Daumen sind gedrückt. Und nicht vergessen: irgendwann kommt auch der Zeitpunkt wo alle drei Kinder plötzlich in einem ganz tollen Alter sind und man sich wahnsinnig darüber freut, dass man diese chaotische Phase damals irgendwie bewältigt und auf sich genommen hat!

Ach, das wird. Wir bemerken Tag für Tag, dass wir routinierter werden, und optimieren auch ständig an unseren Abläufen herum.

Herr Schnuffke macht sich bereits super als großer Bruder und wird auch ganz viel eingebunden, das ist gar kein großes Problem (zum Glück).

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