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Journal Mittwoch, 23.12.2015

Das Arbeitsjahr ist rum, mich könn’se alle mal gern haben.

Natürlich meldete sich heute Nachmittag noch ein Kunde mit der Bitte, ein Feature live zu schieben. Ein anderer Kunde bedauerte es in einer Mail am Vormittag sehr, dass seine Kollegen zum Bearbeiten einer wichtigen Angelegenheit erst im neuen Jahr zur Verfügung stehen würden; und wir sollen doch bitte nicht enttäuscht deswegen sein und könnten aber gern schon Teilaspekte der wichtigen Angelegenheit bearbeiten.

Wo nehmen die Leute nur diesen Aktionismus vor Weihnachten und dem Jahreswechsel her? Es geht doch letztendlich um nichts wirklich wichtiges, noch nicht einmal um das große Geld. Und weshalb kommen Menschen auf die beknackte Idee, irgendwelche Termine so zu legen das sie Arbeitseinsatz vor, während und nach den Feiertagen erfordern? Vielleicht bin ich ja ’ne faule Sau (definitiv!) und nicht der heutigen Arbeitswelt angepasst (vermutlich!), aber meiner Meinung bricht niemandem ein Zacken aus der Krone wenn für ungefähr zwei bis vier Wochen mal nur mit zwei Drittel Einsatz gearbeitet wird und Termine eben anders gelegt werden.

(Sobald das auf andere Branchen übertragen wird fällt auf wie bescheuert das ist und das das nicht funktionieren kann. Trotzdem!)

Ich hab jedenfalls das Feature mit einem Kollegen live gestellt, die Mail unbeantwortet gelassen, kurz vor 16 Uhr den Rechner ausgeschaltet und den oben verschriftlichten Gedanken des „gern habens“ gedacht.

Jott und Herr Schnuffke ging es heute soweit besser, dass sie am Vormittag die dreiviertel Stunde Autofahrt zu meinen Eltern auf sich nehmen konnten. Für ein paar Stunden war ich also allein und das war nach dem krankheitsbedingten Zusammenglucken der letzten Tage auch ganz nett.

Nach dem Flottmachen der Wohnung für meine Wiederkehr in ein paar Tagen schnappte ich meinen Kram und alles, was Jott noch telefonisch durchgab, fuhr anderthalb Stunden mit den Öffis nach Brandenburg, guckte zu wie die Schnuffke-Großmutter zum ersten Mal ihren Enkel badete, aß etwas, trug das übermüdete und aufgeregte Kind in der Trage durch das ihm fremde Gästeschlafzimmer im Haus seiner Großeltern und gesellte mich nach Ablegen des derweil friedlich schlafenden Kindes zum Rest der Familie ins Wohnzimmer, in dem wir alle die Weihnachtsgeschichte im TV guckten.

Jetzt kann Weihnachten kommen. Die Familie ist zusammen, das Essen ist vorbereitet, das Wetter ist eklig- es ist also alles wie früher. Ich freue mich auf das erste Weihnachtsfest mit Herrn Schnuffke und generell auf schöne Festtage mit der Verwandtschaft.

Morgen um 15 Uhr wird aus der Kapelle des King’s College in Cambridge A Fesival of Nine Lessons and Carols übertragen. Ich muss also bis Mittag herausfinden, ob das „unserer“ Zeit entspricht- so ganz sicher bin ich mir da noch nicht- und dann daran denken, um 15 Uhr die Übertragung zu streamen.

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