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Journal Mittwoch, 6.3.2019

Den Tag nahezu durchgängig in Terminen gesessen und erst Abends Zeit und Ruhe gehabt, diese zu verarbeiten und ein bisschen weiter zu denken. Das wird in den nächsten Wochen wohl noch öfter der Fall sein, durch diverse Übergaben und Schulungen von drei direkten Team-Kollegen wird der März knackig. Ab April sollte sich das aber wieder ein bisschen einpegeln– dann sind die Übergaben durch und es kann sich ein neuer, geregelter Tagesablauf etablieren.

Beim Abholen der Kinder lief alles gut, bis wir in den Kinderwagenschuppen gingen und dort… keinen Zwillingsbuggy sahen. Der befand sich, wie ich in einem kurzen Telefonat mit Jott herausfand, nämlich noch im Auto. Und das war in Adlershof und somit mindestens 45 bis 60 Minuten entfernt von uns. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als mich mit den Kindern zu Fuß auf den Heimweg zu machen bzw. sie ohne Buggy in die Bahn und aus der Bahn zu bugsieren.

An sich lief (see what I did there?) es ganz gut. Man muss halt nur davon absehen, dass M nahezu den ganzen Weg heulte weil er auch an meiner Hand laufen wollte (da waren aber die Zwillinge, die das nötiger haben), sich die Kinder in der Bahn lautstark stritten (und M heulte, weil G da stand wo er hin wollte), und G mit den Füßen auf dem Sitzpolster stand (das kann ich ja nun absolut nicht ausstehen, aber heute musste ich dann drüber hinweg sehen– ich konnte schlicht und einfach nichts machen). Die anderen Bahnfahrenden hatten auf jeden Fall was zu gucken (taten sie auch, die Blicke sagten deutlich „überforderter Vater“– aber vielleicht nehme ich das auch nur an, ich war ja auch total überfordert von der Situation). Und zu hören.

Als wir wohlbehalten zu Hause ankamen, hätt ich vor Erleichterung quietschen können.

Weil M ständig einpullert, wenn wir ihn abholen (davor nicht), wird er jetzt Wäsche waschen lernen. Da alle möglichen Versuche, ihn davon abzubringen, nicht fruchten, müssen wir das wohl erstmal akzeptieren. Aber die entstehende Wäsche muss er mit waschen. D.h. nasse Sachen auf die Heizung legen, wenn sie trocken sind in die Wäschekörbe sortieren und dann in die Waschmaschine stecken (natürlich zusammen mit mir).
Mal gucken ob das was bringt.

Eigen- und Fremdwahrnehmung. Gestern wurde mein Organisationstalent gelobt und ich dachte im ersten Moment, dass mich da jemand hoch nehmen will– ich habe bestimmt einige Talente, aber Organisation?! Es war allerdings ernst gemeint.

Da Dalt in der Bölschestraße hat wieder geöffnet. Am Montag holte ich das erste Eis des Jahres, ein Trüffeleis. War gut. Wenn es ein bisschen schöner wird, können die Kinder und ich mal nach der KiTa hin.

7 Antworten auf „Journal Mittwoch, 6.3.2019“

Sie sind Vater von drei kleinen Kindern und leben noch. Natürlich haben Sie Organisationstalent! Das wächst ganz von selbst mit jedem Kind.
Für Menschen mit Organisations-Verantwortung sollte „Kinder haben“ Einstellungsvoraussetzung sein.

Sie sind Vater von drei kleinen Kindern und stemmen täglich das Leben zu fünft – natürlich haben Sie Organisationstalent! Das wird neben Schlafmangel und dauernden Erkältungen automatisch mitgeliefert…

Ich denke M. pullert ein, weil er erleichtert ist, sie zu sehen und sich nun gehen lassen kann… Ich weiss nicht, ob es hilft, ihn bei der Wäsche helfen zu lassen (das klingt für mich eher nach Strafe, ihren Frust an ihn weitergeben). Vielleicht macht es einfach mehr Sinn, wenn die ErzieherInnen ihm beim (wahrscheinlich) letzten Klogang vor dem Abholen eine Höschenwindel anziehen? Dann haben Sie keine Wäsche und er keinen Stress. Andere Kinder in seonem Alter sind noch meilenweit vom Trocken sein entfernt!
Ich bewundere tägluch, was Sie, Jott aber auch was ihre Kinder stemmen! Liebe Grüsse, Shiri

Hm, er war bei dem einen Mal sehr begeistert, helfen zu dürfen– Wäsche machen ist ja ‘ne Arbeit für Große und die Zwillinge dürfen nicht… Ich gestalte das auch eher als Spiel: Wo müssen Socken rein, wo Unterwäsche, wo T-Shirts… Welche Farbe ist das, müssen wir das linksrum machen?

Windel wollen wir nicht. Ansonsten dauert es nicht lange und er pullert nur noch ein.

Lieber Herr Paul,
als kinderlose U-Bahn-Fahrerin frage ich mich, was Ihnen in einer solchen Situation am besten helfen würde/am liebsten wäre: Soll man einfach nicht hinschauen, damit Sie nicht das Gefühl haben (müssen) angestarrt zu werden? Soll man Hilfe anbieten? Wenn ja, was würde konkret helfen? Oder ist Ihnen einfach mit einem freundlichen Lächeln am meisten geholfen?
Liebe Grüße aus Wien,
Mara

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