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WMDEDGT?

Journal Samstag, 5.5.2018 – #WMDEDGT 5/18 im Zeichen des Bocks

[Mehr WMDEDGT?-Einträge bei Frau Brüllen.]

Nachts halb Eins beginnt der Tag, zum Glück aber nur kurz. Die Zwillinge bekommen eine Flasche und eine frische Windel. J findet die Flasche toll, aber die Windel blöd, und beginnt zu bocken. Wieder das volle Programm: Versteifen, Schreien, Winden… Im Halbschlaf, mit vollem Bauch. Vom vielen Brüllen gestern ist er übrigens heiser.
Die Windel jedenfalls muss irgendwie unter viel Gefluche dran, dann lege ich das bockende Kind in sein Bett und gehe. Soll er plärren und Theater machen, ich will weiterschlafen. G scheint es jedenfalls nicht zu stören, die schläft.
Jott geht noch kurz zu ihm und versucht ihr Glück, aber sie kann ihn auch nicht beruhigen. Muss er wohl so runterkommen.

Das nächste Mal wache ich kurz nach Sieben durch das Babyphone auf. Zu dem Zeitpunkt sind Jott und M schon aufgestanden. Fix duschen, Frühstück, Kindergeschrei aushalten, kurz besorgt sein weil J nach einem Sturz blutet, und dann muss Jott auch schon zu ihrem für heute eingeplanten Ersthelfer-Kurs. Ich bleibe bei den Kindern im Kinderzimmer (mit den Lärmschutz-Kopfhörern, denn die drei sind momentan extreme Krachmacher), erkläre eine Million Mal, dass das Spielzeug für alle da ist und nicht reserviert wird (M ist da ganz groß drin- wenn er Spielzeug A weglegt und Spielzeug B nimmt, darf trotzdem niemand Spielzeug A nutzen), überstehe mehrere Anfälle von J (das Kind ist eine tickende Zeitbombe), tröste diverse Male M und G, weil sie sich beim Spielen halt ständig gegenseitig vor den Kopf hauen, und wünsche mich weit weg.
Gegen 10 Uhr schnappe ich mir die Kinder und gehe raus. Wir bringen Pakete zum Hermes-Paketshop, entsorgen Flaschen im Altglas und kaufen Heidelbeeren für das Mittagessen (Hefeklöße) ein.
M, der gern die Flaschen in die Container schmeißt, freut sich heute besonders, denn ich habe seinen Tritthocker mitgenommen. So kann er die Flaschen und Gläser einwerfen, die ich ihm hochreiche.

Auf dem Rückweg vom Einkaufen schlafen sowohl G als auch J ein. G wird beim Betreten des Hausflurs wieder wach, J nicht. Den kriege ich auch in der Wohnung partout nicht geweckt und lege ihn daher ins Bett zum Schlafen, während M und G und ich Mittag essen. Die Hefeklöße kommen bei beiden gut an, mir wird nur leider zu spät klar das 13 Klöße für uns drei wohl zu wenig sind…
Als M und G fast fertig sind, wacht J auf und ist ausnahmsweise mal guter Laune. Er isst auch zwei Klöße.
Gegen 13 Uhr ist das Mittagessen vorbei. Ich ziehe erst G für den Mittagsschlaf um und anschließend J. Beim Wickeln passiert, was passieren muss: Er beginnt wieder zu trotzen. Die neue Windel bekomme ich mit Müh und Not dran (sie sitzt mehr schlecht als recht, aber das muss halt reichen), aber bei den Schlafsachen habe ich keine Chance. Ich begnüge mich damit, ihn mit einer Decke zuzudecken, und hoffe das er die im Wutanfall nicht runterstrampelt und friert.

Während die Zwillinge Mittagsschlaf machen, darf M ein paar Folgen Löwenzähnchen gucken. Ich räume auf und setze mich dann zu ihm.

Zwischen halb und Dreiviertel Drei werden die Zwillinge wach. Das passt gut, wir sind für 15 Uhr zum Spazieren gehen verabredet. Ich schmeiß noch schnell ein paar TK-Laugenstangen fürs Vesper in den Ofen, ziehe den Kindern ihre Drinnen-Klamotten wieder an, begrüße die Spaziergangsverabredung, ziehe mit ihr zusammen den Kindern die Draußen-Klamotten an, und dann laufen wir ein bisschen durch die Gegend. M bekommt ein Eis spendiert und ist happy, die Zwillinge gucken in die Gegend.
Kurz vor 16 Uhr meldet sich Jott: Ihr Kurs ist vorbei, ob wir uns noch treffen wollen? Weil meine Mitspaziergängerin und ich noch nicht weit gekommen sind, passt das ganz gut. Wir laufen zurück, treffen Jott und gehen alle zusammen auf einen nahe gelegenen Spielplatz. Da toben (M, G, J) klettern M, G, J) und trotzen (J) die Kinder und spielen sich ordentlich müde.

~17:30 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. Ms Ohren sind wohl schon müde, er hört mehrmals unsere STOP-Rufe nicht und darf sich eine Standpauke anhören über Gefahren im Straßenverkehr und das er doch bitte SOFORT anhalten soll, wenn wir rufen. Ob’s was bringt… Zu Hause dann Abendessen, Kinder ins Bett (J trotz bei Jott beim Wickeln), Freizeit. Gegen 20:30 Uhr gucken Jott und ich Coco (schöner Film, guckense den mal) und hängen noch ein bisschen auf der Couch ab.

Gegen 22:30 Uhr meldet sich erst G und dann auch J. J beginnt noch im Bett mit einem neuen Trotzanfall. Ich überlege, ihn einfach wieder hinzulegen (und einfach wegzulaufen, denn dieses Kind zermürbt mich mehr als alles andere auf der Welt), aber ich traue ihm zu die ganze Nacht zu brüllen, also nehme ich ihn lieber hoch. Als er die Flasche im Mund hat, beruhigt er sich immerhin wieder, und lässt sich anstandslos ins Bett legen.

Dann Blogbeitrag (jetzt) und Bett (gleich).

Ich bin tatsächlich geneigt, wegen Js Verhalten beim Kinderarzt aufzuschlagen. Diese extremen Trotzanfälle oder was immer es ist treten erst seit ein paar Tagen auf, seit er die Erkältung und das recht hohe Fieber hatte. Sie dauern ewig, er kann sich selbst in 90% der Fälle nicht beruhigen. Und heute beispielsweise hat er mehr gebockt als sich normal verhalten. Und das es schon im Halbschlaf beginnt, finde ich sehr merkwürdig- da sollte es doch eigentlich keinen Auslöser für geben?

12 Antworten auf „Journal Samstag, 5.5.2018 – #WMDEDGT 5/18 im Zeichen des Bocks“

Hallo Herr Paul,
Das mit dem extremen Trotzen kennen wir auch. Unser Sohn ist im besten Autonomiephase-Alter (2,5) und da gibt es schonmal wegen alles und nichts einen Nervenzusammenbruch, aber als wir mal eine Nacht im Krankenhaus verbracht hatten, brach dann zu Hause die Hölle los im Bezug auf das Trotzen. Danach hatten die Nervenzusammenbrüche eine ganz neue Qualität erreicht. Aber das schlich sich wieder aus. Jetzt wird wieder „normal“ gewütet. Mal mehr, mal weniger. Auch wenn ich da manchmal gerne weg laufen oder mich mit einem Schnaps auf dem Klo verstecken würde, finde ich alleine lassen beim Wüten keine Option.
Ich wünsche Ihnen starke Nerven.

Mein Eindruck beim Zwerg war, dass Veränderung/Verunsicherung/Krankheitsgefühl alles verstärken, was Eltern Kraft kostet. Und wenn er dann wieder gesund war oder sich das Gehirnupdate gesetzt hatte, gings zurück auf die normale Intensität. Das ist nach bestimmten Infekten wohl normal.
Der Zwerg ist aber auch ein absolutes Anfängerkind, was Trotzen angeht. Ich hoffe, das dicke Ende kommt nicht erst noch, bei 2 Jahren und 5 Monaten ist da ja durchaus noch was offen…

Hier kommen die Wut- und Trotzanfälle gefühlt absolut zufällig, von daher sind wir reichlich verunsichert.

Ich drück die Daumen, dass Ihnen solche Trotzanfälle erspart bleiben :)

Also gut gemeinte Ratschläge übers Internet sind ja eigentlich nicht mein Fall- aber jetzt trau ich mich doch mal. Ich würde auf jeden Fall mit J zum Kinderarzt, falls es sich nicht gibt mit dem extremen Trotzen. Vielleicht hat er Ohrenschmerzen nach dem Infekt oder sonst irgendwas, wobei man ihm helfen könnte.

Ich hab mal ne Frage, vielleicht hab ich das auch falsch verstanden, aber warum ziehst du den Kindern was anderes an wenn ihr raus geht? Bei uns werden zum rausgehen Schuhe und ggf. ne Jacke angezogen… bei drei Kindern denen man beim anziehen helfen muss würd ich mir (in meinen Augen unnötiges) zusätzliches Umgeziehe sparen.
LG Mamamaj

Die Kinder hatten nach dem Schlafen nur Bodys an. Ich hab ihnen also noch Hose, Socke und ein Oberteil angezogen und vor dem Rausgehen nochmal Schuhe und leichte Jacken- an dem Tag wars noch recht frisch.

Falls es ein Trost ist: Das Leben mit unserem dritten Kind ist derzeit auch ein Drahtseilakt. Sie wird bald 2 und die zu allen Gelegenheiten möglichen Trotzanfälle sind mehr als anstrengend. Vor allem, weil es jederzeit und immer passieren kann und tut. Aufstehen? Wickeln? Anziehen? Frühstücken? Haare kämmen? Zähneputzen? Schuhe anziehen? Jack anziehen? Ins Fahrrad steigen? Anschnallen? Sitzen bleiben?
So viele Möglichkeiten und man hat noch nicht einmal das Zuhause verlassen. Selbst nach 2 auch schon willenstarken älteren Geschwistern ist es echt eine Prüfung.
Aber die Erzieher sagen: ganz altersgerecht, diese Entwicklung…..

Auch Mama von drei, das jüngste bekam den Beinamen „Terroristenkind“; gar nicht lieb; jetzt kommt das Kind in die Schule, rockt durch den Tag, beeindruckt von nix, grader michl, ehrlich, selbstsicher; toller kleiner Mensch! War schwer zu ertragen, hab das oft nicht gut geschafft, den beiden anderen gar nicht mehr gerecht geworden, aber es ist gut geworden. Das wünsch ich Euch auch!

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