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Journal Samstag, 15.10.2016

Dankenswerter Weise übernahm Jotts Mama Herrn Schnuffkes Nachtbetreuung. So konnten wenigstens Jott und ich ruhig schlafen, der Rest der Familie leider nicht so bzw. erst ab 4 Uhr morgens. Dafür schlief Herr Schnuffke aber auch bis halb Neun, das ist geradezu rekordverdächtig lange.

Jotts Mama reiste am Nachmittag ab. Nun ist Jott tagsüber auf sich allein gestellt. Zum Glück kommt die Haushaltshilfe wohl ab Montag regelmäßig. Ansonsten würde das echt stressig, Jotts Zustand wurde neulich von der Frauenärztin mit einer Einlings-Schwangeren verglichen die überträgt, deren Kind also am errechneten Geburtstermin noch nicht zur Welt gekommen ist. Ob das wirklich so vergleichbar ist, weiß ich natürlich nicht, aber als Umschreibung für die körperliche Fitness passt das ganz gut. Und es sind noch gute zehn Wochen bis zu “unserem” Geburtstermin…

Herr Schnuffke und ich spazierten am späten Nachmittag durch die Mittelheide. Wir fuhren mit der S-Bahn eine Station bis Hirschgarten, liefen fünf Minuten und standen im Wald. Um uns herum kein Straßenlärm und keine Menschen, sondern nur Bäume, der Wind und ein paar Regentropfen, die es durch das Blätterdach geschafft hatten. Das war interessant, ich war lange nicht mehr im Wald.

Wir liefen (beide) parallel zu den Schienen zurück nach Köpenick, durchquerten das Märchenviertel und kamen am S-Bahnhof Köpenick wieder heraus. Eigentlich eine recht kurze Strecke, aber mit Herrn Schnuffke kann auch ein 100 Meter langer Weg eine Stunde in Anspruch nehmen- der Wegesrand muss nur spannend genug sein…

Das Kind ist schon ganz schön clever: Das Herr Schnuffke seine Körperteile zuordnen kann, wenn wir ihn beispielsweise fragen wo seine Nase ist, ist nichts neues. Heute beim Abendessen fragten wir aber noch weiter: Wo denn die Uhr ist, die Lampe, das Fenster, die Tür… Und immer zeigte Herr Schnuffke auf das richtige Objekt. Ich war sehr beeindruckt.

Aber eigentlich ist das ja nur logisch: Wenn er auf unsere Ansagen in die richtigen Räume gehen und Sachen von A nach B tragen kann, dann ist wohl das Zeigen auf eine Uhr oder ein Fenster eine Kleinigkeit.

So ein schlaues kleines Mäuschen.

Beim Verabreichen von Herrn Schnuffkes Nasentropfen leistete ich mir einen echten Paul: Nach Einspritzen der Nasentropfen ließ ich noch in der Nase des schlafenden Kindes die Pipettierhilfe (ja, den Begriff habe ich gegooglet, ansonsten hätte ich „Gummi-Dingsi am Kopf der Pipette“ schreiben müssen) los… und saugte die gerade erst verabreichten Nasentropfen dadurch sofort wieder ein.
Zum Glück schlief Herr Schnuffke schon tief und fest und ließ sich dadurch nicht stören.

Was schön war: Mit den Zwillingen kuscheln. Also: Sanft auf die Stellen auf Jotts Bauch drücken, an denen gerade ein Babykörperteil zu spüren ist, und dann auf Rückmeldung (in Form von Tritten/ Faustschlägen) warten.

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