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Journal Dienstag, 23.2.2016

Die normalen zwei Stunden Arbeits- und Heimweg pro Tag wuchsen sich heute zu drei Stunden aus. Auf der Strecke der S3 lag eine technische Störung vor, nichts ging mehr. Meine Bahn musste kurz nach dem Verlassen des Betriebsbahnhofs Rummelsburg auf freier Strecke halten, stand ungefähr 20 Minuten auf dem Gleis, fuhr in den Bahnhof zurück, stand dort wieder ’ne Weile und irgendwann hatte ich genug davon und machte mich schlau, wie ich vom Bahnhof wegkomme. Die Ecke dort ist anbindungstechnisch nicht unbedingt optimal versorgt, am besten kommt man noch mit einem Bummelbus der BVG weg, den ich erstmal suchen musste- in der Gegend war ich noch nie und musste mich mit dem Smartphone zur Bushaltestelle navigieren.
Der Bus war gnadenlos überfüllt, da passte kein Blatt Papier mehr zwischen die Leute geschweige denn ich. Also lief ich ob der ganzen Verzögerungen und des überfüllten Busses schon relativ stinkig gute 20 Minuten zum S-Bahnhof Nöldnerplatz, fuhr bis zum Alex und machte den folgenschweren Fehler, die U2 für den Rest des Weges zu nutzen. Normalerweise laufe ich das letzte Teilstück, darauf verzichtete ich heute zur Zeitersparnis. Das war nur mittelschlau, denn Zeit sparte ich zwar, aber keine Nerven. An Stelle der normal langen U-Bahn fuhr ein Kurzzug, bei dem zwei oder drei Wagen fehlten. Dementsprechend dicht gedrängt standen die Mitfahrenden in den übrigen Wagen.

Als ich nach fast zwei Stunde im Büro war, hätte ich erstmal eine lange Pause machen können, so geschlaucht und genervt war ich. Ging aber nicht, kaum hatte ich mich hingesetzt klingelte das Telefon und einer unserer Kunden musste mit der Eskalation von Sachverhalt X drohen. Supergut! Vor allem weil sich besagter Sachverhalt meiner Zuständigkeit entzieht und ich damit nur ganz entfernt etwas zu tun habe- eigentlich kümmern sich ein Projektleiter und ein Projektmanager um diese Geschichten. Aber da ich derzeit sowieso verstärkt deren Arbeit übernehme, schlug das eben bei mir auf.

Den Rest des Vormittags und Teile des Nachmittags verbrachte ich mit Eskalationsabwendungen. Immerhin das war recht entspannt, da sich heute alle (!) Entwickler meines Teams krank meldeten war es im Büro sehr ruhig und ich wurde nicht ständig unterbrochen.

Der Heimweg verzögerte sich auf Grund der immer noch bestehenden technischen Probleme auf der S3-Strecke ebenfalls, allerdings nur um 15 Minuten- das fällt ja kaum ins Gewicht, wenn man es mit dem heutigen Morgen vergleicht.

„Wenn schon Ausfall, dann richtig“ war heute vermutlich das Motto der S-Bahn. 99% meiner Fahrten laufen völlig unspektakülär und problemlos ab, da fällt so ein Zwischenfall wie heute natürlich sehr stark auf.

Die Nacht zu heute war etwas entspannter. Mitternacht zog ich mit Herrn Schnuffke ins Wohnzimmer, irgendwann gegen vier jammerte er einmal kräftiger und schlief ansonsten halbwegs ruhig neben mir. Allerdings war er ab sechs Uhr wach. Das war doof für Jott, die übernehmen musste und nicht noch länger schlafen konnte, aber ganz nett für mich. Ein verschlafener und verpeilter Herr Schnuffke ist nämlich unglaublich putzig. Außerdem freut er sich nach dem Aufwachen immer, Jott und mich zu sehen, und diese Freude ist sehr ansteckend.

Heute Abend mal kein Herumtragen. Das Kind ist beim Stillen eingeschlafen und so hatten wir ab Viertel Neun tatsächlich mal wieder Ruhe.

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