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08.08.2020

Nachts ins Wohnzimmer umgezogen, dafür aber bis fast Dreiviertel Acht schlafen dürfen. Ein eindeutig positiver Ausgang.

Vormittags diverse Erledigungen (Retouren, Flaschencontainer, Pfandflaschen, Einkäufe) mit G an meiner Seite erledigt. Ich hatte gehofft, dass es vormittags noch einigermaßen erträglich sein würde– dem war leider nicht so. Es war brüllend heiß, als G und ich aus der Haustür traten liefen wir gegen eine Wand aus Hitze und stehender Luft.

Nachmittags wieder Pool und Sonnenschirm auf dem Hof aufgebaut und Kinder bespaßt. Im Gegensatz zu gestern kam heute keine große Badestimmung auf, M blieb drin weil er nicht eingecremt werden wollte und J und G planschten zwar ein bisschen, aber auch nicht super enthusiastisch. Als G dann noch von einer Wespe in den Po gestochen wurde und in die Wohnung kam, beschloss ich das es für heute genug sei und begann mit J aufzuräumen. Kurz darauf kamen eine Nachbarin samt Tochter und wollten mitplanschen. Das von ihnen als Dankeschön versprochene Eis animierte alle Kinder zum Rauskommen, und so gings dann nochmal ein Dreiviertelstündchen ins Wasser. Ich hatte mittlerweile keine rechte Lust mehr, mir war warm, ich war nach dem Tag auf den Beinen k.o. und die Kinder gingen mir auf die Nerven weil sie ständig an mir klebten, und als mich dann M trotz entsprechender Ansage mit einem Eimer Wasser begoß hatte ich genug und ging rein. Die Kinder folgten leider relativ kurz darauf, aber da war es dann auch fast schon Abendbrotzeit und somit in Ordnung. Während Jott die Brut von Sand und Dreck befreite, räumte ich draußen nochmal auf– die halb verdorrten Pflanzen vor unserem Balkon freuten sich, die bekamen das Wasser aus dem Pool ab– und dann gabs Abendessen und das normale Abendprogramm. Heute mit vertauschten Rollen, Jott bekam Freundinnen-Besuch und ich brachte die Kinder ins Bett. Immerhin das funktionierte super, die Zwillinge schliefen binnen 20 Minuten ein und M beschäftigte sich in seinem Zimmer einigermaßen leise selbst, bis ich ihn gegen 21:30 Uhr endgültig ins Bett schickte. Zehn Minuten später schlief dann auch er.

Nicht mein Wetter. Zehn Grad weniger wären mir lieber.

Dank Sonnenbrille heute den Großteil des Tages kaum gehandicapt gewesen durch die kaputte normale Brille. Nur Abends beim Gucken auf Smartphone/Laptop Screen störte es sehr.


Berlin ¯_(ツ)_/¯

Hab mich nicht getraut reinzugucken.

Das Tausend-Dollar-Projekt

Ein Experiment in Kenia untersucht die langfristige Wirkung einmaliger Geldzahlungen an arme Dorfbewohner: Wie geht es ihnen? Und wie ihren Nachbarn, die leer ausgingen?

Spoiler: Besser als vorher und ebenfalls besser als vorher.
Nichtsdestotrotz ist das ein sehr spannender Artikel zu einem unglaublich großen Experiment.

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07.08.2020


We survived Kindergeburtstag (Ms nachgefeierter 5ter).

Ein langer Nachmittag, sechs Kinder. Ist ‘ne Hausnummer. Wir verbrachten den Großteil der Zeit im Hof, wo die Kinder planschten, sich mit Wasserpistolen nassspritzten und herumtollten. Ach ja, und sie aßen. Mein Gott, aßen die viel. Eine Heuschreckenplage biblischen Ausmaßes ist nichts gegen sechs hungrige KiTa-Kinder.
Den Kindern hats Spaß gemacht, Jott und ich waren uns einig das es ganz gut ist, dass wir das erstmal nur zwei Mal im Jahr machen müssen. Wobei sich die Kinder natürlich alle gut benommen haben– es waren einfach viele.

Vormittags bei Apollo gewesen. Auf „Wir können ihnen jetzt natürlich keine kostenlosen Gläser anbieten“ hätte ich vermutlich „Warum nicht?“ antworten sollen, aber soweit bin ich im Leben noch nicht. Wie dem auch sei, ich bekomme nun neue, unzerkratzte und unverschlierte Gläser mit einem saftigen Rabatt. Passt für mich.

Arbeiten ist mit den Macken auf den Gläsern nicht ganz so einfach. Ich muss ein wenig mit dem Kopf kreiseln, damit ich gut gucken kann. Alternativ schiebe ich mir die Brille auf die Nasenspitze und gucke schräg von oben auf den Monitor hinab. Hoffentlich gehts schnell bei Apollo.

Heute war es heiß, morgen wird es heißer: Mit Jott ist abgestimmt, dass wir einfach allesamt im Hof im Pool sitzen und uns vom Sprenger berieseln lassen werden. Das müssen wir nur noch irgendwie in die Kinder reinkriegen, damit die ihren natürlichen Bewegungsdrang reduzieren.

Wildschweinjagd am Teufelssee.

Von Excel in Datumsangaben umgewandelt: Dutzende Gene umbenannt
Zitat:

Der aktuelle Fall sei aber der erste, in dem Änderungen vorgenommen wurden, um auf eine Software zu reagieren. Aus ihrer Sicht sei das einfacher gewesen, als auf ein hypothetisches Update von Microsoft zu warten […]

Im ersten Moment kurios, aber wenn ich daran denke wie nervig es ist irgendwelche automatisch umgewandelten Zellen wieder in den richtigen Wert zu verwandeln…

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06.08.2020

Nachmittags im Forum bei Apollo gewesen, meine Brille richten lassen. Die ist verzogen und rutscht immer von der Nase, wenn ich den Kopf nach unten neige fällt sie runter. Nicht ideal, also: Ab zu Apollo. Dort wird die Brille gerichtet, sitzt wieder fest. Nur: Direkt in der Sichtachse sind merkwürdige Schlieren, die vorher nicht da waren. Wie ein leichter Ölfilm, der aber nicht abgeht– auch mit Spüli und Küchenkrepp nicht. Weil die Gläser leicht zerkratzt sind, denke ich, dass ich durch den richtigen Sitz der Brille nun die Mini-Kratzer bemerke, und gehe nochmal zu Apollo. Die sollen die Brille nochmal richten, vllt. wieder etwas mehr in Richtung Ausgangszustand, damit ich beim Geradeausgucken kein Migräne-Aura-Gefühl habe.
Beim Richten geht etwas schief, das Gestell– irgendwas aus sehr harten Kunststoff– zerbricht. Leichte Panik bei mir, weil: Ich seh ja ohne Brille nichts. Glücklicherweise ist das Gestell in der Filiale vorrätig, meine alten Gläser werden in das neue Gestell hineingesetzt. Soweit, so gut. Leider ist aber das Problem mit den „Schlieren“ noch immer nicht behoben– ich kann quasi beim Geradeausgucken nicht scharf sehen. Es ist, als ob man sich die Augen sehr fest reibt und danach durch einen Film aus Tränenflüssigkeit guckt; oder eben als ob ein leichter Ölfilm auf der Brille ist.
Je näher etwas ist, desto undeutlicher kann ich es sehen. Fernsehen ist kein Problem, Texte schreiben schon. Arbeiten? Mal gucken.

Können Kunststoffgläser durch die Erwärmung zum Verbiegen beim Richten beschädigt werden? Das war Jotts Vermutung.

Morgen nochmal zu Apollo, mal schauen was die sagen.

Neue Gläser kosten 350 Euro. Das hätt jetzt echt nicht sein müssen.

Service-Hinweis: Der gestern erwähnte Zeit-Online-Gastbeitrag von Christian Drosten ist hinter der Paywall hervorgeholt worden.

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05.08.2020

Mein Wunsch blieb unerhört: M schlief schlecht, mitten in der Nacht zog ich zu ihm um. Zeitgleich wanderte J zu Jott.
Aber vielleicht ist ja heute Nacht Ruhe.

Überlebenskit für die kommenden heißen Tage.

Damit geliebäugelt hatte ich schon eine Weile. In Anbetracht der tropischen Temperaturen bis Ende nächster Woche, Ms bevorstehender nachgeholter Geburtstagsparty und auch eines „Ich mach das jetzt einfach“-Gefühls am Montag bestellt, heute geliefert und direkt am Nachmittag ausprobiert.
Das Balkonblumengießen funktioniert einwandfrei, unsere Planschmuschel zu befüllen und den Sprenger anschließen ebenfalls. Den Pool probieren wir am Freitag beim Kindergeburtstag aus.

Mittags was neues probiert: Jott und ich bereiteten uns selbstgemachte Tacos zu. Hatten wir noch nie zu Hause, war auch das letzte Mal– die blöden Teigschiffchen zerbröseln und alles fällt raus. Wir haben dann pragmatisch Taco-Salat gemacht und den wird es durchaus nochmal geben.

Eine Mini-Änderung im Alltag, die ich nach unserem Urlaub zu erproben begann, funktioniert sehr gut: Anstatt Wäsche legen und verräumen auf ein Mal in zwei Wochen herauszuzögern und dann eben einen ganzen Abend damit zu verbringen, lege ich einfach jeden Abend oder jeden zweiten Abend die Wäsche, während die Kinder Elefant/Maus gucken. So kann ich mitgucken und die Wäscheberge türmen sich nicht auf.

Unglaubliche k.o.ness ab ungefähr halb Sechs Abends. Jott gehts ähnlich, das ist ein bisschen merkwürdig. Vielleicht sollten wir nochmal eine Kaffeepause gegen 17 Uhr einschieben.

Aus dem heutigen Tagesspiegel Checkpoint:

Regelunterricht für 350.000 Berliner SchülerInnen – geht das Experiment gut?

Berlin hat keine Reserven mehr. Die Rekordzahl von 36.800 Erstklässlern ist in dieser ständig wachsenden Stadt kaum noch zu bewältigen. Auch deswegen werden die Kinder nun in ein Experiment mit offenem Ausgang geschickt, in der Hoffnung, dass irgendwie alles gut geht.

Alles mit der heißen Nadel gestrickt, undurchdacht und auf dem Rücken von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und natürlich auch dem Servicepersonal. Meine Güte.
Ich bin heilfroh, dass uns das Thema noch nicht betrifft, gehe aber stark davon aus das wir zum Schuljahr 2021/2022 zu Ms Einschulung vor dem selben Problem (und den üblichen weiteren, von denen ständig zu lesen ist– zu wenige Lehrer, marode Schulen, Unterrichtsausfall, zu große Klassen, veraltetes Lehrmaterial…) stehen werden.

Herrje.

Drosten erklärt, wie Deutschland einen zweiten Lockdown verhindern kann

Das Land fürchtet sich vor der zweiten Coronavirus-Welle. Christian Drosten hat nun einen Krisenplan entworfen. Zentrales Element: eine andere Teststrategie.

Zusammenfassung des Zeit-Artikels (Paywall). Spannend zu lesen, aber nicht sonderlich überraschend wenn man die Podcast-Folge Die rote Murmel kontrollieren des Drosten-Podcasts von Ende Mai gehört hat.

Die Krankheiten nach der Krankheit

Nach einer Corona-Infektion können schwere gesundheitliche Schäden auftreten. Welche Spätfolgen hat Covid-19 – und was kann man dagegen tun?

Covid-19 kann offenbar Langzeitfolgen durch Schädigung diverser Organe/der Psyche haben– selbst wenn nur ein milder Krankheitsverlauf vorliegt.

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04.08.2020

Nachts wieder zu M umgezogen. Ich wünsch mir dann bitte heute eine Nacht ohne Störungen.

Unspektakulärer Arbeitstag. Jott war im Büro, ich hatte dementsprechend sehr viel Ruhe zu Hause. Heute standen keine großen Themen an, in die ich mich versenken musste. Das war auch ganz gut, ich war den ganzen Tag innerlich eher rastlos und hätte mich wohl kaum konzentrieren können.

Ein bisschen irritiert über eine Bemerkung in unserem Team Daily gewesen. Nur drei Kollegen waren remote dabei, der Rest im Büro. Sinngemäß sagte unsere Teamleiterin dazu „Das ist ja fast wieder wie normal“, was bei mir für Kopfschütteln sorgte: Nein, alle im Büro möchte ich nicht mehr als normal erleben. Normal soll heißen, dass wir von dem ganzen Digital-Kram Gebrauch machen können und es unerheblich ist, ob wir nun im Büro face to face oder eben remote dabei sind.

Ein Kollege erzählte heute von seiner Immobiliensuche. Er wohnt im westlichen Brandenburg, kurz vor Niedersachsen, wo die Grundstücke noch nicht ganz so überteuert sind wie in Berlin und im Speckgürtel (zweite Reihe gewissermaßen). Nach unserem Wochenende, das zum Großteil in Häusern auf Grundstücken im Grünen stattfand, dann auch kurz drüber nachgedacht ob ein Haus samt Grundstück nicht vielleicht doch… Dann aber drüber gestolpert, dass wir beide Pendeln blöd finden und kein Eigenkapital haben und ein jetzt ausreichend dimensioniertes Haus in nichtmal 20 Jahren schon wieder viel zu groß ist und das wir auch einfach komplett alles machen lassen müssten (außer wir kaufen ein fertiges Haus) weil wir weder Zeit noch großartiges handwerkliches Geschick haben (am ehesten noch Jott, die kann ja eh alles). Außerdem muss man in Brandenburg horrende Kita-Gebühren zahlen, die Kinder finden Dorf und Kleinstadt in ungefähr 8 bis 10 Jahren total blöd und in diesen 8 bis 10 Jahren muss man sie ja auch überall hinkutschieren.

Aber trotzdem.

Passend dazu:

Immobilienpreise in Brandenburg : Wo die Kosten explodieren und wo Berlins Umland noch halbwegs bezahlbar ist

Der Speckgürtel erlebt Rekordpreise und einen Bauboom. Bisher unentdeckte Lagen werden deshalb gefragter. Wer hier noch ein Haus sucht, sollte vor allem auf eine Sache achten.

Enthält viele tolle Diagramme, die alle eines aufzeigen: (Bau-)Grundstücke und Immobilien werden rasant teurer. Und:

Ein Ende der Preisrallye ist nicht abzusehen.

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03.08.2020

Die Nacht zur Hälfe bei M verbracht, sehr unentspannt geschlafen weil M erst im Hochbett rumrammelte und dann neben mir schlafen wollte. Wirklich ruhiger Schlaf war nur zwischen ungefähr 3 und 6 Uhr möglich. Morgens dementsprechend gerädert.

Termin bei der Familienberatung, diesmal in Tempelhof (wir sind mit unserer Beraterin zu ihrem neuen Standort gezogen). Die Corona-Zeit und das Große & Ganze ausgewertet und viel gehört, an dem ich ordentlich zu knabbern habe.

Weil sichs anbot, danach weiter ins Büro gefahren. Ein sehr surreales Erlebnis– außer mir waren nur fünf Kollegen da, gut verteilt auf viele verschiedene Räume.
Viel Arbeit, unterbrochen von einer gemeinsamen Mittagspause (veg. Poké Bowl von Ma’loa, dafür lohnte sich der Büro-Tag).

Allgemein nicht mehr überzeugt vom Konzept „Wir fahren 5 Tage die Woche ins Büro zum Arbeiten“. Die Pausen-Unterhaltung und das physische Beisammensein waren nett, aber nicht so nett das ich in Zukunft wieder jeden Tag die Fahrerei und den Stress auf mich nehmen möchte.

Keinen einzigen Maskenmuffel in den Öffis gesehen. Respekt, Berlin.

Großer Grund zur Freude: Der Kindersport geht ab nächster Woche weiter. Die Kinder müssen bereits in Sportsachen ankommen und die Eltern müssen, so sie in der Halle sind, MNS tragen, aber ansonsten gehts weiter wie gehabt.

M hat meine Sonnenallergie geerbt– das arme Kind. Wobei es mich schon stutzig macht, dass im Sommerurlaub nichts war, aber die Allergie nach dem Wochenende bei Oma & Opa ausbrach.

Mit dem Start des neuen KiTa-Jahres ist M nun offiziell ein Vorschüler und stolz wie Bolle: Er darf offiziell in die Vorschüler-Ecke und gehört nun zu den Großen in der KiTa.

Abends sehr k.o., diese Fahrerei und die vielen Menschen…

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Langes Wochenende, 31.07. – 02.08.2020

Freitag Vormittag zu Jotts Papa ins Dorf im Magdeburger Umland aufgebrochen. Die Fahrt war kinderbedingt ziemlich furchtbar; das war so eine Fahrt wo man danach sagt „Mit euch fahr ich nichtmal mehr zehn Minuten irgendwo hin“. Jott hatte ernsthafte Sorgen einen Unfall zu bauen, weil die dauernörgelnden, greinenden Zwillinge ihre Konzentration zu sehr belasteten.

Auf der anderen Seite: Es ist schön, wenn die Kinder groß genug sind um beim Übergeben im Auto a.) zu sagen, dass ihnen schlecht ist und es nicht mehr geht, und b.) sie einen Eimer halten und zielsicher hinein kotzen können. M meisterte das mit Bravour– kein Spritzer landete im Auto oder auf ihm.

Freitagnachmittag setzte sich Jott (geplant) zur Geburtstagsfeier ihrer Freundin ab, ich folge nachdem die Kinder Abends verköstigt waren und Zähne geputzt hatten. Jotts Papa und seine Frau brachten die drei ins Bett, auf Nachfrage wie es lief kam am nächsten Morgen ein wortkarges „Ging so.“. Naja, als wir nachts zurück kamen schliefen alle in den richtigen Betten, die dorthin führenden Details müssen wir nicht wissen– die kennen wir ja von zu Hause.

Die Geburtstagsparty fand im Garten statt, wir genossen die laue Sommernacht und Jott blühte unter Menschen sichtlich auf, wurde aber zeitgleich etwas melancholisch weil sie daran erinnert wurde das so ein gemütliches Zusammensitzen im eigenen Garten in Berlin nicht möglich ist (weil: Kein Haus, kein Garten).

Samstag zu früh von den Kindern geweckt worden, halb Sieben aufstehen gehörte nicht zu unseren Wochenendplänen aber weshalb soll es anders sein als zu Hause. Den Vormittag ein bisschen verschlumpft, über diversen Kinderblödsinn geärgert– wir müssen daneben stehen, ansonsten machen sie irgendwelchen Unfug– und dann auf den Dorf-Spielplatz gegangen solange die Temperaturen noch einigermaßen erträglich waren. Die Kinder wollten allerdings recht fix wieder zurück. Zum einen war es wirklich heiß, zum anderen war ihnen vom wilden Fahren im Karussell schwindelig. Das war uns aber ganz recht, uns war eigentlich eher nach irgendwo rumhängen und nix tun.
Bei Rückkehr entdeckten wir, dass Jotts Papa und seine Frau vom Einkaufen einen großen aufblasbaren Pool mitgebracht hatten, das war die Rettung für uns weil wir ernsthaft nicht gewusst hätten, wie wir die Kinder bei 32°C im Schatten hätten beschäftigen können. Ich hatte erst Bedenken weil alle drei verrotzt waren, aber es gab einfach keine akzeptablen Alternativen.
Vor dem Kaffee kamen Jotts Schwester samt Mann und ihr Bruder samt Freundin. Große Wiedersehensfreude und viel Gewusel.
Gemeinsam gingen wir nachmittags die Oma von Jott und ihren Geschwistern besuchen. Sicherheitshalber blieben wir trotz Hitze im Garten und hofften, dadurch ein mögliches Covid-19-Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Abends gemeinsames Grillen und langes Beisammensitzen. Die Kinder ließen sich ausnahmsweise von mir ins Bett bringen. Vermutlich waren sie vom vielen Planschen so k.o., dass sie keine große Kraft mehr zum Widersprechen, Aufspringen und Weglaufen hatten.

Sonntag morgen länger schlafen dürfen, allerdings nicht im „eigenen“ Bett. J und ich wechselten, während er neben Jott schlief lag ich in seinem Klappbett zwischen M und G. Nach einem Frühstück bei Regen in der Scheune in großer Familienrunde brachen wir nach und nach in Richtung Magdeburg zu Jotts Mama auf. Dort Mittagessen und in einer Regenpause Besichtigung des neuen Schrebergartens von Jotts Mama + Frau, danach Kaffee und Knabbereien (bzw. Meeresfrüchte-Pralinen).
Auf der Rückfahrt nach Berlin nahmen wir die Freundin von Jotts Bruder bis Groß Kreutz mit und übergaben sie da ihrer Familie. Dabei stieß ich mir beim Gummibärchenkauf mörderisch den linken großen Zeh (Metallplatte zwischen Nagel und Nagelbett), schaffte es aber meine neuen Birkenstocks nicht vollzubluten (die kleinen Dinge…). Die restliche Stunde mit einem puckernden Zeh und leichter Flauigkeit im Auto gesessen (ich kann keine eigenen Verletzungen sehen und vor allem nichts, was irgendwie mit Nägeln zu tun hat…).
G und J schliefen bis Groß Kreutz, M hielt sich zum Glück wach. Auf der 2. Etappe blieben alle drei wach, die Jungs waren sehr quatschig und hauten sich zum Spaß (komischer Spaß… manchmal glaube ich, sie sind nicht sonderlich Helle).
Zu Hause das Abendprogramm im Schnelldurchlauf: Jott badete die Kinder, ich bereitete Abendbrot und verräumte Taschen, Dreckwäsche und Spielzeuge.

Abends schlief M in Rekordschnelle in, G folgte nach einigen Querelen und J, mit Augenringen bis zum Kinn, hielt sich wach und ging Jott auf die Nerven.

J ist seit Wochen ein unfassbares Ekelpaket J legt seit Wochen ein sehr forderndes Verhalten an den Tag. Streitsüchtig, stur, dickköpfig, ständig in Stänkerlaune, rotzfrech, nicht hörend und dann aber andererseits wieder weinerlich und anhänglich. Darunter leiden seine Geschwister und wir und es wäre wirklich schön, wenn es dagegen ein Gegenmittel gäbe– sein Verhalten schlägt mir doch sehr aufs Gemüt. Sobald etwas nicht nach seinem Willen läuft, fängt er an lang und ausdauernd zu bocken; und wie ein rohes Ei behandeln können und wollen wir ihn einfach nicht. Andererseits sorgt die sehr berechenbare Aussicht auf einen seinen Bockanfälle zumindest bei mir dafür, bestimmte Dinge bereits im Voraus zu überlegen und dann aus Gründen der Konfliktvermeidung öfter mal auf Durchzug zu schalten. Und das kanns ja auch nicht sein– er ist schon ein kleiner großer Tyrann und schlimmer darf das nicht werden.