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Journal Mittwoch, 13.5.2020

M war heute ein Superheld. Er beschrieb sich detailliert: Groß, stark, nur mit einer Hose bekleidet, grün… Richtig, er war– Faustmän!

… und da soll mal einer ernst bleiben.

Vormittags waren wir auf dem Spielplatz am Wuhlesee, auf den J gestern Abend so sehr wollte.

Das war schon ‘ne ordentliche Tour– pro Weg brauchten wir fast 45 Minuten, und wir kamen sehr gut voran.
Der Spielplatz selbst war besser besucht als so manch anderer Spielplatz, auf dem wir in den letzten Tagen waren. Das war erst kein Thema, weil M, J und G für sich spielten, aber als sie begannen mit ihren Trinkflaschen Matsch und Modder zusammen zu mischen erweckten sie die Aufmerksamkeit eines anderen Kindes, das sich dann natürlich zu den Dreien setze und mitmatschte. Was macht man da? Ich brachte es nicht übers Herz, die begeisterten Kinder zu trennen… Ich weiß auch nicht, wie kritisch das ist.

Auf dem Rückweg beschlossen M und G, ein paar Ansagen zu ignorieren und durften daher ein Teilstück ihre Fahrräder nur schieben. Da versteh ich keinen Spaß: Wer bei unseren Ausflügen nicht hört und sich nicht an Absprachen hält, muss mit den bekannten Konsequenzen leben. Ich muss mich ja so gut es geht darauf verlassen können, das kein Kind türmt, ins Wasser fährt, zu weit an Straßen/Kreuzungen heranfährt oder von anderen Radfahrern umgekachelt wird.

„Immer darf ich keine kleine durchsichtige Decke nehmen!“
M ist seit Tagen, Wochen, Monaten in einer „Ich komm immer zu kurz & alle anderen sind böse und blöd“-Phase. Heute Abend äußerte sie sich so.
Der Grund?
Jott hatte ihm verboten, sich in eines ihrer Tücher einzuwickeln.

… und da soll mal einer ernst bleiben, die Zweite.

Jott kriegt ja regelmäßig KiTa-Updates als Elternsprecherin: In der Zwillingsgruppe sind mittlerweile 11 Kinder angemeldet, teils von Morgens bis Abends… Und G und J sind komplett raus und wir wissen weiterhin nicht, wie lange noch.
Das ist einfach nur ganz großer Mist. Vor allem, weil es für uns absolut nicht systemrelevante Berufe ausübende Eltern weiterhin keine Perspektive gibt. Jaja, die Notbetreuung soll ausgeweitet werden, aber es gibt ja keine Kapazitäten und Konzepte und nichts.

Was schön war: Auf dem Weg zum Wuhleseespielplatz sahen wir putzige kleine Babyenten 🦆

Eine Antwort auf „Journal Mittwoch, 13.5.2020“

Ich ärgere mich auch immer über die Konzeptlosigkeit und das fehlende Entwickeln von Perspektiven. Ich hab das dem bayerischen Sozial- und Kultusministerium auch geschrieben. Die Antwort ernüchternd… Musterschreiben x, inhalt: blablabla, wir machen alles toll, blablabla.
Hier darf man sich jetzt offiziell mit anderen (max 3) Familien zusammentun. Haben Sie da jemanden, mit dem das funktionieren würde? Zumindest mal ein paar Stunden, um in Ruhe zu arbeiten oder durchzuatmen. Und dafür im Zweifelsfall dann mal auf doppelt so viele Kinder aufpassen. Meist ist es bei uns in Kombi mit Freundeskindern entspannter…
Ich darf/muss ab morgen wieder in meiner Kita arbeiten, und meine Kinder gehen dürfen somit auch in die Notbetreuung der Schule /Kita. Ich bin gespannt wie das läuft. Der Regelkatalog für uns Erzieher ist auf jeden Fall spannend und nicht unbedingt schlüssig und ändert sich gefühlt alle drei Tage… Mal sehen wie sich das in der Praxis umsetzen lässt…
Liebe Grüße und gutes Durchhalten!

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