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Journal Sonntag, 16.6.2019

Bis gegen Viertel Acht geschlafen. Hurra! Und das, obwohl J gegen Dreiviertel Fünf– es war bereits ordentlich hell– zu uns rüberkam und erstmal eine ganze Weile rumraschelte und sich hin und her wälzte.

Vormittags waren die Kinder eine gute halbe Stunde zu lange in der Wohnung, der Aufbruch zum Spielplatz gestaltete sich eher wie eine Flucht vor Schreien und Heulen.

Wie immer die große Verwandlung: Drei Minuten an der frischen Luft und die Kinder haben gute Laune, hören (einigermaßen) und sind wie ausgewechselt.

Mittags musste Jott nochmal ins Büro und nahm M mit. G machte Mittagsschlaf, J wuselte auf mir herum. Als G wach wurde, packte ich Obst, Kekse und Kaffee zum Vespern ein, lud die Kinder in den Wagen und fuhr wieder zum Spielplatz. Dort verbrachten wir die nächsten dreieinhalb Stunden.

Auf dem Spielplatz war alles gut, bis auf eine halbe Stunde– allerdings nicht, weil die Kinder eskalierten, sondern weil es einen gerade nochmal so gut gegangenen Unfall gab.

Die Zwillinge und ich spielten eine Mischung aus Fangen und Verstecken, und die beiden kletterten einen Mini-Kletterturm hoch. J war fast oben und wischte von einer Zwischen-Plattform Sand auf G. Ich lief um den Turm herum, guckte durch die Fenster und freute mich am Quietschen der Zwillinge. Plötzlich hörte ich ein lautes Plumpsen, guckte in den Turm und sah… ein anderes Kind, das mit seinen Eltern eine gute Viertelstunde zuvor auf dem Spielplatz angekommen war– und neben dem Kind einen recht großen Stein (länger als meine ausgestreckte Hand, dicker als meine Faust), der zuvor noch nicht unten gelegen hatte. Das fremde Kind guckte sehr schockiert und hielt sich den Kopf, J guckte von oben nach unten. Er hatte wohl den Stein, wie zuvor den Sand, ebenfalls runtergewischt, und der fiel dann offenbar dem anderen Kind auf den Kopf.
Gemeinsam mit dem Vater des Kindes begutachteten wir den Kopf: Eine Schramme und eine dicken Beule war zu sehen. Da das Kind kurz darauf wieder durch die Gegend hüpfte, nicht weinte und sich auch sonst ganz normal verhielt, schien aber alles gut gegangen zu sein.

Ein Glück, das hätte– tatsächlich wortwörtlich– ins Auge gehen können.

Wieder zu Hause innerhalb von einer Viertelstunde Eskalation und Geschrei. Die Kinder, nun wieder zu Dritt, konnten sich nicht einigen wer wo am Abendbrottisch saß und wer welchen Becher bekam.

Sowas schafft mich ja nach solchen Tagen besonders. Da ist man den ganzen Tag mit der Brut draußen und bespaß sie, und am Ende krakeelen sie trotzdem wegen irgendwelcher Kleinigkeiten herum.

Es bleibt zu überlegen, ob wir J nicht auch den Mittagsschlaf abgewöhnen. Er hielt den Tag heute super durch und schlief Abends schön schnell ein, ohne nochmal eine halbe bis Dreiviertelstunde Einschlafbegleitung zu benötigen.

Kurz bevor wir uns gemeinsam auf die Couch setzen und die neue Serie „Omen“ anfangen konnten, fingen die Kinder, erst eine gute halbe Stunde zuvor eingeschlafen, an zu weinen. Erst M, der auf der Ringbindung seines Dino-Buchs eingeschlafen war und nun Augenschmerzen hatte, dann kurz darauf G (Bauchschmerzen) sowie J (Solidarität mit G). G schien tatsächlich Schmerzen zu haben, sie weinte eine ganze Weile und ließ sich nur von Jott in unserem Bett beruhigen. M und J immerhin schliefen recht fix wieder ein.
Hoffen wir, das die Nacht ruhig wird.

2 Antworten auf „Journal Sonntag, 16.6.2019“

Lieber Herr Paul,
Ich weiß so gut, wie die Kinder mit ihrem Gezeter einen schaffen können… Sie machen es intuitiv ganz richtig: immer raus an die frische Luft mit der Brut! Der Sommer spielt Ihnen in die Karten, Tag für Tag, Woche für Woche. Es IST einfach super anstrengend.

Ja, Konsequenz. Aber je, vernunftgerichtete Ansprachen für eine Bande Kleinkinder… Überfordern Sie sich und die Kinder nicht. Sie machen es alle fünf so gut. Weniger müssen, mehr raus,raus,raus und in Liebe durchhalten. Was hatte ich „damals“ für hohe Erziehungsansprüche, zum Teil wegen die Leute, zum Teil, weil ich Chaos und Geschrei auch nicht gut aushalte… Heute sind meine beiden 14 und 11 und Wun-der-barst. Echt jetzt. Und etliche Rumbrüllaktionen tun mir heute noch so leid…

Lieber Herr Paul und liebe Jott, bleiben Sie so gelassen und humorvoll wie möglich, Gedanken ans Einbuddeln und Aussetzen inklusive. ;-)

Danke. Es ist nur so unglaublich anstrengend, einfach am Tag keine Ruhe zu haben. Ich würd gern mal ‘ne Stunde auf der Couch sitzen und zocken/lesen, aber es ist einfach nicht drin.

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