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WMDNES?

Journal Sonntag, 7.2.2016 – WMDNES 2/16

Im zweiten Beitrag in diesem Blog schrieb ich:

Zu guter Letzt scheint es mir eine ganz gute Idee zu sein, so ein wenig vom Leben als frisch gebackener Vater zu schreiben. Damit ich, so das hier tatsächlich über längere Zeit geht, vielleicht in ein paar Wochen oder Monaten oder Jahren nachlesen kann wie die ersten Wochen, Monate und Jahre mit einem kleinen und immer größer werdenden Kind so sind.

Das funktioniert in Form der Journal-Einträge sehr gut. Aber: Die Journale sind sehr kleinteilig. Ist ja auch klar, das sind tagesbezogene Einträge. Die langfristigen Entwicklungen sind daraus aber relativ schwer abzulesen, deswegen gibts ab sofort eine neue Kategorie: WMDNES?, soll heißen „Was macht der Nachwuchs eigentlich so?“*. In dieser Kategorie landet im Idealfall am Anfang jeden Monats ein Beitrag, in dem zu vorab definierten Schwerpunkten etwas drin steht. So lässt sich Monat für ein Monat ein Vergleich aufstellen.

Los gehts!

Essen

Herr Schnuffke bekommt am Tag sechseinhalb Mahlzeiten: Drei Mal wird er gestillt, dreieinhalb Mal gibt es Brei/ feste Kost.

Gestillt wird einmal in der Nacht, einmal am Vormittag und am Abend nach dem Milchbrei.
Die anderen Mahlzeiten bestehen aus einem Mini-Frühstück (das ist die halbe Mahlzeit), dem Mittagsbrei, einem Nachmittagssnack und Milchbrei zum Abendessen.

Das Mini-Frühstück gibt es nicht immer und besteht aus dem, was Jott und ich selbst frühstücken: Ein wenig Brötchen- gelegentlich auch mit Butter-, etwas festen Obst, ab und auch ein paar Löffelchen Ei.
Beim Frühstück isst Herr Schnuffke selbstständig.

Der Mittagsbrei besteht im Normalfall aus den Junior-Menüs von Alnatura. Das sind Gläschen zu 220g, sowohl vegetarisch als auch mit Fleisch. Die kommen super an, sowohl was die Menge als auch den Geschmack (Herr Schnuffke isst alle Sorten) als auch die Form (leicht stückig, Herr Schnuffke muss also kauen) betrifft.
Nach dem herzhaften Mittagessen isst Herr Schnuffke ein Obstkompott (Apfelmark oder mit anderen Fruchtmarken von DM).
Den Mittagsbrei verfüttern wir an Herrn Schnuffke, weil das selber essen mit dem Löffel in einer unglaublichen Sauerei und einem missmutigen Baby ausartet- das Essen landet nämlich nur zu 30% im Mund.

Der Nachmittagssnack besteht manchmal aus einem Brei aus Zwieback mit Obst oder einem der Frucht-und-Getreide-Breie von Alnatura.
Falls es keinen Brei gibt, isst Herr Schnuffke Dinkelstangen oder Dinkelzwieback oder auch mal das, was wir mit ihm teilen (neulich war es ein Blaubeermuffin, heute ein wenig Apfelstrudel).
Den Nachmittagssnack isst Herr Schnuffke selbstständig. Das Sauerei-Risiko ist hier relativ gering.

Am Abend wird Milchbrei serviert: 4-Korn-Milchbrei, Hirse-Milchbrei, Dinkel-Milchbrei, Hafer-Banane-Milchbrei.
Immer so ungefähr 50g Breipulver und die entsprechende Menge Wasser.
Manchmal gibts zum Brei noch ein bis zwei Esslöffel Fruchtmark dazu.

Unser Hauptaugenmerk richten wir vorerst darauf, dass auch ich das Kind ernähren kann und wir nicht komplett von Jott abhängig sind. Das klappt so ganz gut, Herr Schnuffke könnte auch einen Tag ohne Jott auskommen. Lediglich die Stillmahlzeit am Abend wird benötigt, der Rest kann auch durch andere Mahlzeiten ersetzt werden.

Trinken aus der Flasche (Tee, Wasser) funktioniert mal besser und mal schlechter. Neulich hat uns Herr Schnuffke überrascht und sehr konzentriert und gut aus der Flasche getrunken, aber im Normalfall kaut er nur auf dem Nuckelding drauf rum und spuckt die Flüssigkeit aus. Vielleicht liegt das am unterschiedlichen Durst-Level.

Mobilität & Körper

Herr Schnuffke robbt durch die Wohnung, teils in einem Affenzahn. Er verfolgt Jott und mich auch über längere Strecken (drei, vier, fünf Meter) und lässt sich durch Hindernisse wie Türschwellen und im Weg liegende Gegenstände nicht mehr behindern.
Außerdem beginnt er allmählich, sich an höher gelegenen Gegenständen hochzuziehen oder sich darauf aufzustützen.

Die Lieblingsposition ist die Bauchlage, weil er so sehr fix von A nach B kommt. Wenn wir ihn auf den Rücken legen, dauert es im Normallfall fünf Sekunden bis er sich umdreht.

Wie man ein Baby fängt: Pappkarton aufstellen, kurz abwarten, Baby aus Pappkarton sammeln.
Wie man ein Baby fängt: Pappkarton aufstellen, kurz abwarten, Baby aus Pappkarton sammeln.

Alles, was Jott und ich anfassen oder ablegen, übt eine unglaublich starke Faszination auf Herrn Schnuffke aus. Wir stellen unsere Hausschuhe vor die Couch? Tja, eine halbe Minute später ist Herr Schnuffke an sie herangepirscht und untersucht sie. Wir stellen einen leeren Pappkarton im Flur ab? Herr Schnuffke muss gucken, was es damit auf sich hat.
Außerdem sind blinkende Leuchtdioden (Router, Receiver), Kabel und Steckdosen superspannend.

Wenn wir Herrn Schnuffke hinsetzen, bleibt er je nach Lust und Laune sitzen und guckt sich die Welt an. Meist ist ihm das aber zu langweilig, und er lässt sich auf den Boden gleiten. Oder er merkt, dass er in dieser Position besonders gut an seine Füße rankommt und greift sich diese.
Selber hinsetzen klappt noch nicht, ich wüsste nicht dass Herr Schnuffke das schon einmal probiert hat. Jott und ich glauben, dass er den Sinn von Sitzen nicht unbedingt einsieht- wenn er sich nämlich mit den Armen vom Boden abstützt und den Kopf hochreckt, ist er fast genau so groß wie im Sitzen und bekommt auch in Bauchlage alles mit.

Stehen kann Herr Schnuffke ganz gut, wenn wir ihn dabei ein wenig stützen oder beim Ausbalancieren helfen. Von allein funktioniert das aber noch nicht.

Mit Hilfe aus der Rückenlage über den Bauch aufsetzen findet er supermegatoll, und danach aufstehen auch. Das kann er allerdings nur drei, vier Mal machen, dann lässt die Kraft nach.

Zähne hat Herr Schnuffke noch nicht, seine Mahlzeiten kriegt er trotzdem klein- zur Not kaut er eben ’ne Weile auf der Felge.

Das Kind ist irgendwas um die 77cm lang und wiegt um die 10 Kilo. Er ist weiterhin wesentlich größer als gleich alte Babys, teilweise auch größer als ältere Babys (schon gesehen: Zehn Monate, ein Jahr, 14 Monate). Laut Kinderärztin ist er auch supergut entwickelt und seiner Zeit voraus, wir hörten das bei den bisherigen U-Untersuchungen wiederholt.

Herr Schnuffke macht gern Geräusche aller Art und hat in den letzten paar Wochen entdeckt, dass er diese Geräusche, ihre Lautstärke und ihren Klang selbst steuern kann.

Körperhygiene & Kleidung

Herr Schnuffke trägt Windeln (Größe 4). Bewährt haben sich die Windeln von Aldi und Rossmann, die sind teils genauso gut wie die von Pampers, teils nur minimal schlechter.
Zwei Mal die Woche wird gebadet (Mittwoch, Sonntag), das ist immer ein großer Spaß. Rumplanschen ist toll, und seitdem Herr Schnuffke so mobil ist, ist die Badewanne ein einziger großer Spielplatz.
Beim morgentlichen Wickeln gibts täglich eine Katzenwäsche mit dem nassen Lappen.

Die Kleidergröße ist 80, manchmal auch eine 86- wie bei Erwachsenen fällt Babybekleidung unterschiedlich aus.

Schlafen

Das sind alles ungefähre Werte, es gibt immer mal Abweichungen.

Morgens schläft Herr Schnuffke bis ungefähr 8 Uhr und ist dann das fröhlichste Kind der Welt. Wenn er aufwacht, erinnert er an ein Erdmännchen: Kopf ruckartig nach oben, umgucken und seine Eltern anstrahlen (unglaublich niedlich).

Gegen 11 Uhr wird für ungefähr eine halbe Stunde ein Vormittagsnickerchen gemacht. Das kann allerdings auch mal ’ne Stunde dauern oder anderthalb.

Am Nachmittag gibt es die größten Schwankungen. Manchmal schläft Herr Schnuffke direkt nach dem Mittagessen, manchmal erst gegen 15 Uhr, dann wieder gegen 17 Uhr oder auch erst 18 Uhr (das ist dann total blöd, weil er Abends lange wach sein wird). Mitunter schläft er nachmittags gar nicht und ist ab 17:30 Uhr zu nichts mehr zu gebrauchen. Das ist allerdings kein Garant dafür, dass er Abends früh und einfach einschläft (wäre ja auch zu einfach).
Normalerweise dauert das Nachmittagsschläfchen 30 bis 60 Minuten.

Abends schläft Herr Schnuffke beim oder nach dem Stillen gegen ungefähr 19:30 Uhr ein. Mitunter aber auch nicht, obwohl er sehr müde ist (ganz kleine Augen, leicht apathisch, Augen reiben, gähnen, Kopf von Ablenkungen weg drehen). Dann wiegen Jott oder ich ihn, tragen ihn in der Trage herum oder, wenn er tatsächlich noch nicht müde ist, legen ihn ins Laufgitter und lassen ihn etwas spielen.

Nachts wacht Herr Schnuffke irgendwann zwischen 2 Uhr und 5 Uhr auf, wird gestillt und schläft im Idealfall nach 15 bis 30 Minuten wieder ein.

Das sollte für den Anfang reichen. Mal schauen, was mir noch so einfällt.

* Das ist ein sehr schlauer Kategoriename, für den ich mir selbst auf die Schulter klopfe. Sollte nämlich irgendwann mal ein zweites, drittes, viertes Kind da sein, funktioniert die Kategorie immer noch.