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Journal Sonntag, 22.5.2016

Unser Zimmer in Halle lag zur Ostseite des Gebäudes, war sehr, sehr hellhörig, hatte sich im Verlauf des gestrigen Tages ordentlich aufgeheizt und wurde durch den Vollmond beschienen. Alles ideale Faktoren für eine ruhige Nacht zu dritt- nicht.
Nach diversen Aufwachern war Herr Schnuffke ab halb Fünf endgültig wach. Eine halbe Stunde stellten wir uns schlafend und hofften, dass er wieder einschliefe, aber gegen fünf Uhr sah ich die Vergeblichkeit dieser Versuche mit Jott in einem Zimmer ein, schnappte ihn mir und versuchte in der Küche noch einmal eine halbe Stunde, Herrn Schnuffke zum Schlafen zu bewegen. Umsonst, alles umsonst. Also machte ich das Kind bettfertig, bereitete ihm Frühstück zu, verzweifelte auf der Suche nach Kaffeefiltern und bespaßte unkoffeiniert Herrn Schnuffke. Erlösen konnte mich letztendlich Jotts Schwester, die berufsbedingt ebenfalls Frühaufsteherin ist, kurz darauf zu uns stieß und es mir ermöglichte, einen Hufeisenkaffee zu kochen.

Um den Rest der Schläfer nicht zu stören, wickelte ich Herrn Schnuffke in eine Decke ein und spazierte mit ihm im Buggy durch Halle. Am Bahnhof gabs ein Rosinenbrötchen für mich zur Stärkung, und auf dem Rückweg zur Wohnung passierte etwas wofür ich Herr Schnuffke sehr, sehr lange böse sein werde: Er schlief nämlich ein. Tief und fest.
Die Rückkehr-Pläne verschob ich daher nach hinten, stattdessen schaukelte ich das Kind weiter durch Halle und verschaffte so wenigstens ihm noch zu einem Teil des fehlenden Nachtschlafes.

Gegen halb Neun wars dann aber auch gut, wir waren nämlich zum Brunch verabredet und mussten zurück zu den anderen.

Da sowohl das Kind als auch ich etwas durchhingen (ich neigte bislang überhaupt nicht zu Augenringen, heute hatte ich welche) und uns schon am Vormittag unglaublich warm war, ließen wir die Ausstellung ausfallen und fuhren nach dem Brunch nach Berlin zurück. Das erwies sich als die bessere Entscheidung: Die Autobahnen Richtung Berlin waren noch leer (in der Gegenrichtung standen die Autos kilometerweit) und als wir am frühen Nachmittag zu Hause ankamen konnten wir alle etwas entspannen.

Um Jott etwas Ruhe zu gönnen- sie ist derzeit ziemlich k.o.- schnappte ich mir Herrn Schnuffke, cremte ihn ordentlich ein, setzte ihn in den Buggy und spazierte zum Müggelsee. Unterwegs gabs Eis, und als wir gute drei Stunden später wieder zurück waren, konnte der kleine Spatz seine Augen kaum noch offen halten und schlief nach Baden und Abendessen innerhalb von zehn Minuten ein.

Abends auf der Couch „Thor 2 – The Dark Kingdom“ mit Jott. Der erste Teil war einer der wenigen Avengers-Filme, die wir mochten, die anderen finden wir unglaublich langweilig (Iron Man, Captain America). Auch beim zweiten Teil wurden wir gut unterhalten, und der Film verzieh es auch, dass ich nicht mehr jedes Detail aufnahm.

Was schön war: Tartufo- und Sesam-Eis im Da Dalt mit Herrn Schnuffke essen.

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