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Journal Montag, 28.3.2016

Herr Schnuffkes mittlere Schneidezähne im Oberkiefer wachsen seit ein paar Tagen. Das Begleitprogramm ist das selbe wie bei den unteren mittleren Schneidezähnen: Tagsüber ist eigentlich alles ok, aber nachts wacht er häufiger auf und weint. Prinzipiell kein Ding, ich schnappe ihn mir dann und gehe ins Wohnzimmer. Heute nacht war das leider nicht möglich, da schlief Jotts Mama. Herr Schnuffke kam also in unser Bett und rollte zwischen Jott und mir hin und her (eigentlich rollte er immer zu Jott, die ihn dann zu mir schob worauf sich das Spiel wiederholte). Die Nacht war daher etwas unruhiger.

Zur Abwechslung habe ich heute einen Teil zum Mittagessen beigetragen, nämlich den Pizzateig. Normalerweise kocht Jott Abends unser Essen, während Herr Schnuffke von mir bespaßt wird. Daher komme ich seit Monaten kaum zum Kochen, was mir etwas fehlt (und von der gerechten Aufgabenverteilung gar nicht erst zu reden). Das Pizzateig-Rezept meiner Wahl sorgt jedenfalls für einen guten Teig, der heute allerdings noch etwas zu dick war.

Ich frage mich beim Teigausrollen immer, wie dieses blöde Nudelholz richtig gehalten werden kann- wenn ich mit den Händen die Griffe umfasse, dann reißen die Fingerknöchel den Teig auf. Das führt dazu, dass ich die Griffe mit den Fingerspitzen anfasse und dadurch etwas Druck fehlt.
Vermutlich mache ich irgendetwas grundlegend falsch, ich komme nur nicht darauf was.

Am Abend gab es etwas größeres Geschrei, vermutlich wegen der Zähne. Jott schwört in diesen Momenten auf Osanit-Kügelchen, ich bin da etwas skeptisch- wie bei allen homöopathischen Mittelchen. Herr Schnuffke ist danach zwar ruhiger, allerdings liegt das meiner Meinung nach eher daran das er zum Einnehmen der Kügelchen hochgenommen wird, dass die Kügelchen süß schmecken und dass die heißgeliebte Mama zum Trösten da ist.

Herr Schnuffke trieb beim Wickeln heute mal den Puls seiner Oma hoch und nicht meinen: Jotts Mama musste einsehen, dass das liebe, kleine, einfache Kind teilweise doch nicht so lieb, klein und einfach ist. Sondern ein mieser Mini-Satansbraten, der seinen Willen kriegen will und ansonsten rumgnatzt.
Wir wickelten schlussendlich zu zweit.
Ich war ein bisschen schadenfroh.

Beim Küche aufräumen am Abend übersah ich, dass Herr Schnuffke seinen Zeigefinger in das Spülmaschinenscharnier gesteckt hatte und quetschte ihm den Finger ein. Großer Schreck bei uns beiden, viele Tränen beim Kind, viel Aufregung bei uns Großen. Zum Glück schaltete Jott schnell und wusste, was zu tun ist.

Besonders eklig: Die Lage erfassen und wissen, dass der Spüler nochmal geöffnet werden muss damit die Hand rausgezogen werden kann.

Ich werd in Zukunft dreimal gucken, ob ich Türen und Schlösser gefahrlos schließen kann.

Ich fühl mich furchtbar. Der arme Herr Schnuffke.

Was schön war: Festzustellen, dass die Quetschung offenbar nur oberflächlich ist. Ein bisschen Haut ist ab, die haben wir mit vereinten Kräften abgeschnitten damit Herr Schnuffke nicht dran zieht oder damit hängen bleibt.
Herr Schnuffke kann den Finger aber scheinbar ohne Schmerzen bewegen und die Rötung ist auch zurückgegangen, von daher sah es wohl schlimmer aus als es ist. Puh.

Ich fühl mich trotzdem furchtbar.

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Journal Sonntag, 27.3.2016

Herr Schnuffke macht mich derzeit wahnsinnig. Er hält nämlich beim Wickeln nicht still, sondern dreht sich ständig auf den Bauch, zappelt im Sitzen rum oder wackelt beim Stehen hin und her. Ich habe heute morgen eine halbe Stunde benötigt, um eine Windel zu wechseln. Und nach nochmal einer halben Stunde war die neue Windel wieder voll und das Spiel begann von vorne.

Irgendwann habe ich entnervt aufgegeben und das Kind mit blanken Hintern durch die Küche krabbeln lassen.

Egal was ich probiere- Smartphone, Babyspielzeug, gut zureden, singen- nichts hilft. Er dreht sich beim Hinlegen noch in der Luft zur Seite und lässt sich auch mit etwas mehr Körpereinsatz nicht dazu bewegen, still zu liegen.

Wenn ich ihn dann hochnehme, um ihn wieder in Position zu legen/ zu setzen, beginnt er zu gnatzen weil es nicht nach seinem Willen geht. Sobald ich ihn sein Ding machen lasse, ist er wieder das fröhlichste Kind der Welt.

So läuft das derzeit beim Wickeln und beim abendlichen Schlafanzug anziehen. Mittlerweile bin ich an einem Punkt, an dem mir nur noch wichtig ist das die Windel halbwegs sitzt- Klamotten, Schlafanzug und Schlafsack gehen schon irgendwie ans Kind ran, aber die blöde Windel eben nicht.

Und was auch unglaublich nervt: Googlet man dann mal nach dem Problem, gelangt man nahezu automatisch zu Mütterforen.

Die Situation nervt jedenfalls. Und ich mich auch, ich würde nämlich tatsächlich gern ruhig bleiben und das Wickeldesaster gelassen angehen, aber nachdem sich Herr Schnuffke zum sechsten Mal weggedreht hat, koche ich innerlich und möchte ihn am liebsten zum Mond schießen.

Wir besuchten heute zusammen mit Jotts Mama meine Eltern und meinen Bruder und verbrachten einen sehr sonnigen Osternachmittag mit Spazieren gehen, erzählen und Tiramisu essen.

Was schön war: Erstmals nur im T-Shirt mit der Familie im Sonnenschein spazieren gehen. Und schweineleckeres Tiramisu essen.