Kategorien
Journal

Journal Sonntag, 16.8.2015, bis Mittwoch, 19.8.2015

Da ist man einmal etwas beschäftigter (das ist zum Teil gelogen, ich war auch einfach faul und hatte keine Lust) und schon sind drei Tage rum und es gibt keine Blogbeiträge dazu. Schlimm, sowas.

Da das aber passiert, möchte ich mich lieber darüber wundern dass vor inzwischen zwei Monaten und einem Tag mein Kind geboren wurde. ZWEI MONATE UND EIN TAG.

Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen dass ich Jott Abends im Krankenhaus besuchte und dann die Nacht über bei der Geburt dabei war. Das war schon eine Erfahrung. Besonders gut ist mir im Gedächtnis geblieben, wie ich nach ungefähr 23 Stunden wach sein unglaublich müde war, dann aber plötzlich das Köpfchen rausguckte und mit einem Mal ein so unglaublicher Adrenalinschub durch mich rollte, so dass ich von einer Sekunde auf die andere hellwach und hochkonzentriert war. Das war der Moment, in dem ich realisiert habe dass wir da gerade ein Kind bekommen. Die bislang bemerkenswerteste Erfahrung meines Lebens. Und wie ich ab diesem Moment wie ein Schlosshund geheult habe weil es so unglaublich und so schön und so einmalig und so ein verdammtes Wunder und so lange erwartet war. Und dann ist das Kind auf der Welt, wird Jott auf den Bauch gelegt und kackt sie erstmal von oben bis unten voll und es ist alles total egal, weil da so ein unglaublich winziges kleines Wesen mit zerknautschten Kopf und voller Blut und Schmiere liegt, total geschockt über den abrupten Wechsel von Bauch zu draußen ist und dann aus vollem Hals beginnt zu schreien.
Das war echt der Wahnsinn.

Und ZWEI MONATE UND EINEN TAG später lächelt mich dieses Kind an als ich ihm nach dem Nach-Hause-kommen die Windel wechsle (es hat das Mobile angelächelt. Ich stand nur im Weg) und ich denke mir „Wow, wenn er sich so streckt ist er schon fast so lang wie die Wickelkommode breit ist“. Und beim Hochheben des fröhlich glucksenden Kindes (WIESO MAG ER DAS MOBILE MEHR ALS MICH?) muss ich schon ordentlich zupacken, weil das Kind inzwischen gute zweieinhalb Kilo schwerer als bei der Geburt ist und ich frage mich, wie schnell eigentlich ZWEI MONATE UND EIN TAG vergehen können und wie es sein kann, dass die Veränderungen, die das Kind durchmacht, nur im Rückblick erfasst werden können. Gerade eben war er noch winzig und federleicht und mit einem Mal ist er größer und schwerer und sieht schon fast wie ein Michelin-Männchen mit seinen Speckringen aus und ist länger wach und lächelt und quietscht und gluckst und schnieft vor sich hin und kann schon richtig gut atmen und trinken ohne ständiges verschlucken und prusten und dreht sich fast schon von selbst vom Rücken auf den Bauch und trägt Windelgröße 3 und bringt selbst die teilweise zum Überlaufen.

Das ist echt der Wahnsinn.

 

Kategorien
Journal

Journal Samstag, 15.8.2015

Großeinkauf mit Kind. Wir hatten etwas Bammel (Kaufland ist laut und hektisch), aber Schnuffke war das egal: Sobald der Maxi-Cosi auf dem Einkaufswagen festgemacht war und wir losgeschoben haben, schlief er ein und hat sich weder von den anderen Einkäufern, noch den grellen Lichtern, noch den Lautsprecherdurchsagen stören lassen. Der Verdacht erhärtet sich, dass das Kind am besten schläft wenn um ihn herum Trubel herrscht.

Zu Hause probierte er dann noch, auf dem Bauch liegend vorwärts zu robben und ließ uns auch akustisch an seinen Anstrengungen teilhaben.

So ein Kind ist schon sehr putzig.

Ansonsten war der Tag ereignislos und ruhig (wenn man vom Nazi-Konzert in der NPD-Parteizentrale am Abend absieht- aber das betrifft uns ja nicht unmittelbar)- ich kam zum Leerlesen des Feedreaders und konnte mich endlich mal etwas ausführlicher zum Thema NAS, Backup und Home Server informieren und sogar eine kleine Wunschliste an Technikzeug anlegen.

Kategorien
Journal

Journal Freitag, 14.8.2015

Ein sonderbar ruhiger Tag. Als ich nach Hause kam, schlief das Kind seelenruhig auf dem Bauch, wodurch sich die Möglichkeit ergab direkt weiterzuarbeiten und das Tagespensum zu erfüllen. Letzten Endes war sogar noch soviel Zeit übrig, dass ich mit Jott Kingsman gucken konnten. Somit ist dieser Freitag das komplette Gegenteil vom gestrigen Donnerstag gewesen.

Kategorien
Journal

Journal Donnerstag, 13.8.2015

Ich habe ein Zeitproblem. Mir ist schleierhaft, wo meine Freizeit hingeht. Und damit sich mir das erschließt, schlüssel ich die nächsten Tage mal auf:

  • Aufstehen um 6:27 Uhr. Das Haus verlasse ich um 8:19 Uhr. Sind ungefähr zwei Stunden, die ich für Aufstehen, Morgentoilette, Frühstück, Wäsche aus dem Bad räumen, Küche aufräumen, Kind wickeln und bespaßen verbringe. Ist das viel? Ist das im Rahmen? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht sollte ich mal die einzelnen Posten dieser zwei Stunden genauer untersuchen.
  • Im Büro komme ich ziemlich genau um 9:15 Uhr an. Eine Stunde Arbeitsweg. Hier könnte ich ungefähr zehn Minuten sparen, wenn ich nicht vom Alexanderplatz aus laufen, sondern mit der U2 fahren würde. Will ich aber nicht, weil die Unterführung zur U2 miefig ist, die U2 selbst immer zu voll ist und weil das Laufen mir absolut gut tut. Bewegen, Kopf freikriegen, Leute und Gegend gucken.
  • Nach Hause gehe ich gegen 16:45 Uhr. Meine Mittagspause betrug ungefähr 30 Minuten, was bedeutet dass ich circa sieben Stunden im Büro war.
  • Gegen 17:45 Uhr schlage ich beim Friseur auf. Wieder eine Stunde.
  • Um 18:15 Uhr bin ich beim Friseur dran (hrmpf. Termin war 18 Uhr!), gegen 18:45 Uhr ist die neue Frisur fertig. Gegen 19 Uhr komme ich zu Hause an.
  • Mit Jott zu Abend essen, das Kind wickeln und kurz bespaßen, mich waschen (ich mag es nicht, wenn ich mir an den Kopf fasse und dann die ganzen losen Haare in der Hand halte), die Küche aufräumen: Ungefähr anderthalb Stunden.
  • Danach: Arbeitszeit nachholen. Es geht gegen 20:30 Uhr los und endet gegen 22 Uhr. Nochmal anderthalb Stunden. Etwas länger als ich müsste, aber mitten in einer Aufgabe aufhören ist unsinnig.
  • Eine Übersicht über den Tag aufstellen: 22 Uhr bis 22:15 Uhr.
  • Mich bettfertig machen und schlafen gehen: 22:15 Uhr bis 6:27 Uhr. Ungefähr acht Stunden.

Hm. Mal schauen, wie das am morgigen Freitag wird, wo kein Friseurbesuch ansteht und eventuelle auch die Arbeit günstiger ausfällt.

Kategorien
Journal

Journal Dienstag, 11.8.2015

Und dann lese ich Abends im Bett noch ein wenig in den Aufzeichnungen meines Großvaters, wie er dem Einberufungsbefehl zur Waffen-SS nur entgehen konnte, weil zeitgleich auf Wunsch des Reichsforstmeisters Hermann Göring alle Forstanwärter sich „freiwillig“ zur Fallschirmpanzergrenadierdivision Hermann Göring melden sollten, und denke mir was für ein Glück es ist, nicht in Zeiten dieser Barbarei gelebt zu haben.

Kategorien
Journal

Zu heiß

Es ist zu heiß,
es ist zu heiß,
es ist zu heiß für den Straßenkampf,
zu heiß, weil die Straße dampft.

Das Wetter macht mich fertig. Die Sonne ist ja ganz nett, aber die Wärme! Ich bin kein Sommermensch. Zumindest kein „Oh toll, es sind mehr als 25 Grad im Schatten„-Sommermensch. Das ist die optimale Temperatur. Dann noch ein bisschen Wind und gelegentlich ein Wölkchen und alles ist im Lot.

Ich mag den Herbst mehr. Wenn der Himmel bedeckt ist, es bei zehn Grad windet und nieselt und ich mich über die seltenen Sonnenstrahlen freue.

Kategorien
Journal

Journal Sonntag, 9.8.2015

Ich habe heute zum ersten Mal mein Kind gebadet. Es war eine glitschige Angelegenheit. Eine sehr sehr tolle glitschige Angelegenheit. Beim nächsten Mal werde ich das in der großen Badewanne probieren.

Kategorien
Journal

Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Vor einiger Zeit sprach ich mit Jott über meine Unzufriedenheit bezüglich adäquaten Sommerschuhwerks für Männer. Im Endeffekt ist alles außer offenen Schuhen- also Sandalen, Flip Flops, Badelatschen- zu warm und zu unluftig. Das Problem ist aber: Flip Flops mag ich nicht, weil mir das kleine Zehenbändchen nicht als Befestigung reicht. Badelatschen bieten schon etwas mehr Halt, sind aber meines Erachtens nach ungeeignet für alle Örtlichkeiten außer Schwimmbad/ Sauna/ sanitäre Anlagen. Bleiben Sandalen, die genug Halt beim Laufen bieten und auch halbwegs erhobenen Hauptes in der Öffentlichkeit getragen werden können (auch wenn dem just heute in der Süddeutschen Zeitung widersprochen wird). Aber: 99% der Herrensandalen sind potthässlich. Ein Blick auf die bei Amazon verfügbaren Sandalen bestätigt das. Ungetüme aus Kunststoff mit Klettverschlüssen, die vielleicht auf Trekking-Touren und ausgedehnten Wanderungen ohne Menschenkontakt ihre Stärken ausspielen können, die ich aber keinesfalls an meine Füße lassen wollte- und durfte. Denn Jott sah die Sache genauso wie ich, was die Hässlichkeit betrifft, und stellte schon kurz nach unserem Kennenlernen vor vielen Jahren klar, dass wir ab dem Zeitpunkt geschiedene Leute wären zu dem ich mir eines dieser besagten Kunststoff-Klettverschluss-Ungetüme zulegen würde. Da dies nicht zu meinen unmittelbaren Zielen gehörte, bat ich sie also nach dem weiter oben erwähnten Gespräch, doch einmal selbst nach Sandalen zu suchen die unsere Beziehung nicht zu sehr belasten würden. Ich selbst hatte lange und erfolglos das Internet abgesucht und begab mich in ihre kundigen Hände.

Ungefähr fünf Minuten später schickte sie mir den Link zu einem Paar Sandalen, das gut aussah, preislich nicht zu teuer und an den entscheidenden Stellen kunststoff- und klettverschlussfrei war.

Nachdem ich bei der ersten Bestellung die falsche Größe ausgewählt hatte (Birkenstock-Schuhe fallen scheinbar SEHR groß aus), kam heute das Paket mit der richtigen Größe an und somit bin ich seit heute Mittag im Besitz von einem ok aussehenden Paar Sandalen, die sich bislang fantastisch laufen.

Und zu allem Überfluss scheint Birkenstock gerade der heiße Scheiß zu sein, was bedeutet dass ich damit wohl halbwegs modisch gekleidet bin. Hurra!

Kategorien
Journal

Journal Freitag, 7.8.2015

Eigentlich wollte ich heute nur ein äußerst putziges Baby-Faultier-Video posten, weil Jott und ich eigentlich bei einer Geburtstagsfeier sein wollten.

Aber wie heißt es so schön: „Wenn du die Götter zum Lachen bringen willst, erzähl ihnen von deinen Plänen.“ Unser Plan wurde vom Wetter sabotiert. Schnuffke ist bei diesen Temperaturen nämlich unabsichtlich (hoffe ich jedenfalls für ihn) ein wenig anstrengend: Er schläft schlecht, trinkt viel, pinkelt ohne Ende (DREI MAL WÄHREND EINER EINZIGEN WICKELSESSION), hat trinkbedingt öfter Bauchschmerzen und will eigentlich nur getragen werden oder eben an der Brust liegen. Und mit „ein wenig anstrengend“ meine ich, dass ich mich heute Abend gern auf die Straße gestellt und das Kind verschenkt hätte. Der Gedanke verflüchtigte sich zwar recht schnell als er die selben Geräusche machte wie der kleine Edward oben im Video, aber ganz einfach war das heute nicht. Vor allem weil ich bei diesem Wetter auch nicht ganz unanstrengend bin: Ich schlafe schlecht, trinke viel, pinkel ohne Ende… Lassen wir das. Jedenfalls kommt gerade alles zusammen.

Aber der Reihe nach.

Eigentlich fing der Tag nämlich ganz gut an. Wetterbedingt war ich etwas früher wach, ließ Frühstück und Kaffee zu Hause ausfallen und konnte demzufolge schon dreiviertel Sieben ins Büro aufbrechen. Das war ganz gut, denn die Temperaturen waren gerade noch so erträglich. Im Büro dann die Fenster aufgerissen, später die Klimaanlage angeschmissen und versucht, halbwegs ordentlich zu arbeiten. Das ging so mittelprächtig, als ich Punkt 16 Uhr den Laptop zuklappte, wäre ich nichtmal ansatzweise für den Titel „Held der Arbeit“ in Betracht gekommen.

Beim Verlassen des klimatisierten Büros lief ich gegen eine Wand aus Hitze und überlegte kurz, nicht zurück zum Alex zu laufen sondern die U2 zu nehmen. Die Vorstellung, in der Rush Hour eingezwängt in der stickigen U-Bahn zu stehen, sorgte dann aber doch dafür das ich zu Fuß ging. Am Alex dann notgedrungen die stickige S-Bahn.


Zu Hause kurz mit Jott erzählt, festgestellt dass das Kind etwas anstrengend ist und sie daher noch nicht einmal geduscht war und dann den Entschluss gefasst, die Geburtstagsparty nicht zu besuchen. Vermutlich bin ich nur übermäßig besorgt, aber ich glaube, so ein sieben Wochen alter Säugling, der alle 90 Minuten gestillt werden möchte, und seine sehr k.o.’e Mama sind in der Ruhe der „nur“ 25° Celsius warmen Wohnung besser aufgehoben als bei 36° Celsius draußen. Und auch wenn die Option bestanden hätte, dass Jott auf der Party stillt, wäre das weder für sie, noch für Schnuffke noch schlussendlich für mich spaßig gewesen.

Das die Entscheidung richtig war, hat sich eine gute Stunde später gezeigt als Schnuffke nur auf meinem Arm und nur beim In-der-Wohnung-umherlaufen schlafen wollte… Immerhin blieb noch genügend Zeit, den Essensplan für die kommende Woche fertig zustellen- diesmal sommerlich leicht, meist kalt und ohne große Aufwände beim Kochen.

Soviel zum Freitag Abend.

Kategorien
Journal

Journal Donnerstag, 6.8.2015

Kopfschmerz- und Matschigkeitsbedingt heute nicht ins Büro. Nach dem Ausschlafen gings schon etwas besser, zumindest gut genug um noch vor der großen Mittagshitze Säuglings-Kram zu kaufen. Danach erstmal hinsetzen und die Füße hochlegen. Gegen Nachmittag/ Abend dann allmählich eine Verbesserung der Lage, gemacht habe ich außer Sandalen-Kauf (das reicht für einen eigenen Beitrag, es ist ganz und gar furchtbar) und Postbus-Ticket-Buchung (davon mehr in zwei Wochen) nicht viel. Halt, stopp: Ich habe mit großer Begeisterung über das Leben im Sex-Shop bei Tag und bei Nacht gelesen. Der Link kam über Herrn Buddenbohm und den Kiezneurotiker rein, das passiert auch nicht alle Tage das es Schnittpunkte in deren Linkbeiträgen gibt.
Wenn Jott und ich mal wieder nach Hamburg (das klingt fast schon weltgewandt, es wäre aber erst das zweite Mal) fahren, haben wir nun jedenfalls ein weiteres Ausflugsziel (unverschämt grinsend ab).