Maskenpflicht an Berliner Grundschulen entfällt ab Montag. Argh. Die Inzidenz bei den 5-9-jährigen liegt aktuell bei ca. 120 (!!!)– ich verstehe nicht, weshalb eine so sinnvolle Maßnahme wie das Tragen von Masken abgeschafft wird in einer Altersgruppe, in der vermutlich nur die allerwenigsten geimpft sind.
Freiwilliges Maske-Tragen ist natürlich weiterhin erlaubt, aber das ist natürlich unfassbar schwer das zu machen wenn um einen rum niemand mitzieht.
Müssen wir mal besprechen– Jott, M und ich.
Parallel wurde im Klassenchat zu Luftfiltern hin- und hergeschrieben. Die Schule kann wohl welche ausschreiben (lassen), aber das sind kühlschrankgroße Geräte mit starker Geräuschbelastung die in den kleinen Klassenräumen (~48qm) wohl keinen Platz finden würden. Die präferierte Lösung des Großteils der Leute (Schulleitung, Lehrer:innen, Eltern) ist offenbar LÜFTEN und ein wochenweises durchrotieren der Plätze am Fenster damit jedes Kind mal ordentlich durchfrieren kann.
Das ist alles so unfassbar bescheuert, eigentlich müsste man alles anzünden und Farbbomben schmeißen auf Leute die sowas zulassen.
Vormittags die Zwillinge gehütet. J war unausstehlich, stänkerte, bockte, provozierte, störte Jott bei der Arbeit… Ich bereute die Entscheidung, die Kinder für den Rest der Woche abgemeldet zu haben, sehr schnell.
Immerhin G war recht friedlich, wir malten gemeinsam und kochten Mittagessen.
Generell nur so gemischte Gefühle (im Sinne von blanker Verzweiflung gegenüber „wird schon“) gegenüber den zu Hause seienden Kindern (und der Frage wieso eigentlich gerade wir bzw. ich, weil ich da treibende Kraft war, die Kinder zu Hause lassen– wir hätten allen Anspruch der Welt, sie in die KiTa zu bringen). Die Arbeits-Aufgaben häufen sich, ich bin familien-orga-bedingt aktuell stark am rotieren (Jott ja auch) und weiß nicht, wann ich überhaupt noch mal länger am Stück arbeiten soll (idealerweise zu Zeiten, wo auch andere Kolleg:innen anwesend sind). Nächste Woche bin ich zwei Tage in Frankfurt zu einer Weiterbildung, da bleibt auch wieder alles liegen und häuft sich an (und das zum Monatswechsel, blöder Zeitpunkt– ich hoffe ich kann im Zug arbeiten).
8-Stunden-Tage im Büro klingen zumindest in punkto Arbeit gerade sehr nach Luxus– da ist man dann wenigstens am Stück raus und hat bestenfalls danach Feierabend. Aber so kriegt man natürlich drumherum nichts organisiert, die Option besteht also nicht.
In die selbe Richtung gings heute beim regelmäßig stattfindenden 1:1 mit meinem Team-Leiter. Mein Problem ist ja folgendes: Offiziell bin ich Projektleiter und Berater. In der Realität bin ich eher sowas wie First- und Second-Level-Support, Point of Contact, Verteiler ins Team, Berater im Kontext meiner Wartungsprojekte, Projektleiter. Ich merke an verschiedenen Stellen, dass mir vor allem für letzteres, also das was ich eigentlich hauptberuflich machen soll, der methodische Unterbau und die Praxis-Erfahrung inkl. Routine fehlt. Ich arbeite vor allem im Bereich Wartung/Betrieb in der seit Jahren gleichen Projekt-, Team- und Technik-Konstellation und da gibts halt einfach mal sogut wie keine Projekte im Projektleitungs-Sinne, sondern Daueraufgaben die nicht großartig geplant/gemanaged werden müssen. Wenn mal ein richtiges Projekt kommt, ist das immer sehr aufregend weil ich mich halt durchwurschtel und mir Dinge auf die Füße fallen.
Die letztes Jahr am Anfang von Corona begonnene IPMA-Schulung (die, kurz gesagt, den methodischen Unterbau zu Projektleitung beinhaltet) wurde unterbrochen bzw. hatte ich sie dann ausgesetzt weil ich mit Corona und normaler Arbeit dicht bis oben war und mir das alles auch zu theoretisch und nicht deckungsgleich zu meinem Arbeitsalltag erschien. Aber eigentlich brauche ich das. Nur: Wann machen? Neben den Präsenztagen ist das vor allem eine Freizeit-Geschichte; man braucht wohl so ca. anderthalb bis zwei Wochen VOLLZEIT-Einsatz dafür (Lernen, Report schreiben, an Klausur teilnehmen– ich hab da ziemlichen Respekt für).
Jedenfalls, das 1:1: Ich hab in der Vergangenheit öfter mal angemerkt, dass ich offen für neues bin. Ich mach meinen Kram seit x Jahren, ich koche im eigenen Saft, ich entwickel mich nicht weiter. Ich will aber schon „wachsen“; auch karrieretechnisch müsste mal was passieren. Bevorzugtes Modell meines Arbeitgebers dafür ist richtige Projektarbeit und auch body leasing. Da kam letztens sogar eine spannende Anfrage, aber: Da wär ich 3-4 Tage die Woche „verkauft“ worden. Vollzeit. Und Vollzeit-Tage, noch dazu extern und mit starker Abhängigkeit zum exteren Team– was mach ich wenn die alle erst 10 Uhr anfangen zu arbeiten und ich auch muss?– beißen sich stark mit der aktuellen, privat bedingten Organisation meiner Arbeitszeiten (Montag mitten am Tag weg wegen Logopädie, Dienstag mitten am Tag weg zur Kinderbetreuung, Mittwoch sehr langer Tag, Donnerstag mitten am Tag weg zur Kinderbetreuung, Freitag sehr langer Tag– wenn nicht irgendwas ist; und in den letzten Wochen war immer was).
D.h. da stehen sich persönliches Lebensmodell und erforderliche Arbeitszeiten im Wege.
Ich _möchte_ allerdings auch gar nicht Vollzeit irgendwo arbeiten. Ich hab, trotz allen Ungemachs und Nerv-Faktor der Kinder, so schon zu wenig Zeit mit und für die Kinder. Allein wenn ich daran denke wie schwierig es ist, gemeinsames Lesen/Vorlesen/sinnvoll beschäftigen unter der Woche zu organisieren ist kann die Lösung nicht sein, mehr zu arbeiten bzw. weniger zu Hause verfügbar zu sein. In meinem Kopf ist diese leise Stimme, die immer mal wieder flüstert das es mit nur 30 Wochenstunden erheblich einfacher wäre alles unter einen Hut zu kriegen. Aber mit nur 30 Wochenstunden ist dann berufliches Wachstum noch schwieriger zu schaffen (außerdem: Geld).
Abgesehen davon: Ich bin so schon jeden Abend k.o. und fluche, wenn ich statt nichts tun noch arbeiten muss.
Vielleicht muss ich mir mal überlegen wie ich meine verfügbare Zeit nutze. Eventuell alles runterfahren was nicht produktiv ist/auf das Ziel „beruflich weiterkommen“ einzahlt (laufen, Krafttraining, das Blog, rumhängen und sinnlos zocken/lesen/Zeitvertreib). Will ich aber auch nicht, was hab ich dann noch?
Alternativ halt noch x Jahre im eigenen Saft schmoren/nur mit Mini-Schritten oder gar nicht weiterkommen und immer das selbe machen. Wär auch blöd, ich bin jetzt schon teils genervt. Aber den Absprung schaffen wird nicht einfacher, weil ja immer irgendwas ist das dem im Weg steht.
Es gibt also mehrere Optionen, alle sind suboptimal.
Ich lass das jetzt so stehen. Kopf auskippen muss auch mal sein.