Kategorien
Journal

11.02.2021

Vormittags wieder Rodeln gewesen, nachmittags wieder gearbeitet. Die Tage unter der Woche weisen eine gewisse Gleichtönigkeit auf, es spielt eigentlich keine Rolle mehr welches Datum wir haben.

Die Kinder werden übrigens sanft bis weniger sanft dazu gedrängelt, den Schnee zu nutzen– wer weiß, wann es wieder einen richtigen Winter gibt.


Den Abend mit Excel verbracht. Das Projektmanagement- & Controlling-Tool der Firma kann sehr sehr sehr viele Dinge, aber nicht das was ich möchte. Die Aufwände in einem bestimmten Zeitraum sollen gegen einen Auftragswert gestellt werden, sodass ich auf einen Blick sehen kann wieviel Prozent des Auftragswerts bereits aufgebraucht wurden. Eigentlich eine ganz einfache Anforderung, aber ach, es geht einfach nicht. Aufträge haben zwingend eine Laufzeit, mein gewünschter Zeitraum umfasst aber nur einen Teilbereich der Laufzeit. In sämtlichen Ansichten des Tools wird mir bei Auswahl eines Teilbereichs der Laufzeit auch nur ein Teilbereich des Auftragswertes angezeigt. Irgendwie logisch, aber eben nicht das was ich brauche.

Das habe ich also abgebildet und dann noch gleich ein, zwei weitere Features eingefügt die im Tool furchtbar kompliziert auszulesen sind (Gegenüberstellung von Plan- und Ist-Werten z.B.– das geht auch nicht mal eben so, und wenn dann nur mit nackten Zahlenkolonnen und nicht als grafische Ansicht).

Jetzt hab ich zwar immer etwas manuellen Aufwand am Monatsende, aber dafür genau die Daten die ich brauche.


Mit Jott gestern drüber unterhalten ob wir uns eigentlich über die aktuelle Situation beschweren dürfen, bzw. ab wann man sich beschweren/jammern darf. Uns gehts ja gut, wir haben unbefristete Jobs, kulante Arbeitgeber, können zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten von zu Hause arbeiten, haben keine Gehaltseinbußen, sind alle gesund… Aber. Wir beide haben leidvoll festgestellt, dass das K.O.-Level mittlerweile bereits Anfang der Woche so hoch ist wie normalerweise Ende der Woche.

6 Antworten auf „11.02.2021“

Hallo Herr Paul,
wenn Sie feststellen und äußern, daß es Ihnen nicht gut geht, ist das kein Jammern. Es geht einem ja nicht direkt besser, nur weil andere noch mehr Probleme und/oder Belastung aushalten müssen. Manchmal kann man daraus Kraft schöpfen, wenn man die eigene Situation relativiert, aber dadurch verschwindet die persönliche Belastung nicht.
Als Jammern empfinde ich, wenn sich jemand über eine Situation beschwert ohne aktiv Lösungen/Erleichterungen zu suche. Das kann Ihnen sicher niemand vorwerfen!
Bleiben Sie gesund und munter!
Grüße vom Rhein!

Ich finde es unsäglich, wenn Leuten, die von ihren Nöten in der Pandemie erzählen, vorgeworfen wird, daß sie auf hohem Niveau „jammern“. Gerade die Familien werden wenig mit ihren Belastungen gesehen. Ich finde es wichtig, Dampf ablassen zu können und hoffentlich dann auch den einen oder anderen hilfreichen Ansatz zu finden, wie die eigene Situation verbessert werden kann. Alles Gute und ein erholsames Wochenende.

Ich finde „Jammern“ okay und sogar wichtig. Es ermöglicht ja auch den Austausch mit anderen Menschen darüber, wie es einem geht. Und das tut doch immer gut, mir jedenfalls geht es danach besser. Denn was wären die Alternativen? Entweder gar nicht reden und die Gefühle wegdrücken- nie gesund. Macht eher psychosomatische Probleme. Oder lügen, wie gut es einem geht-auch nicht erstrebenswert. Ich glaube ja, dass die Leite, die immer krampfhaft das Positive betonen, das Ganze hinterher negativer bewerten als die, die ehrlich drüber geredet haben. Letztere können das nämlich eher einordnen und verarbeiten.
Mir gehts wie euch, 3 Kinder (älter als eure aber dafür das homeschooling an der Backe), sichere Jobs usw., bin trotzdem absolut an meiner Belastungsgrenze (manchmal drüber). Es ist einfach Scheisse.

Genau so ist es. Ich bin freitags fix und fertig und könnte Tänze aufführen, wenn die Aufgaben der Jungs in der Schule sind… es ist wahnsinnig kräftezehrend und bitte, bitte sagen Sie das auch!
Wir haben auch feste Jobs und leben sogar noch auf dem Land, so dass die Kinder auch mal kurz im Garten ohne Aufsicht lüften können, aber es ist eben nicht einfach zu 200% gefordert zu sein über Wochen. Eigentlich ist mit kleineren Kindern schon ein Nicht-Pandemie-Leben anstrengend. Also lassen Sie das ruhig raus! Ich glaube Ihre Leserschaft ist da sehr empathisch!
Liebe Leidensgrüße von einer 3fach Mama (4,7,9)

Jammern steht grad JEDEM zu! Jeder empfindet Stress anders und das Leben mit Kindern ist schon normal furchtbar anstrengend. Das gerade fordert von uns Eltern alles ab und verdammt, wir dürfen jammern! Und wenn es anderen noch schlechter geht und da gibt‘s sicher viele, dann dürfen die noch mehr jammern. Das mit dem leeren Akku am Anfang der Woche kann ich einfach so gut nachvollziehen. Ist einfach so.

Das Leben ist gerade für uns alle anstrengender als sonst. Und Nerven lassen sich nicht einfach nachrüsten, upgraden oder was auch immer. Mein „anstrengend“ (Familie mit Teenies, Krankheit, Behinderung, aber auch festen Jobs und viel Platz) unterscheidet sich zwar sehr von Ihrem „anstrengend“, ist aber trotzdem einfach das: anstrengend. Und ich finde, das dürfen wir alle sagen!

Schreibe einen Kommentar zu ohmskine Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert