Tagesbesuch bei meinen Eltern im Brandenburgischen. (Sehr) Viel gegessen, Kinder bespaßt, erzählt, (viel) zu wenig getrunken (Kopfschmerzen).
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Ich sagte gestern früh zu Jott eher beiläufig und ohne es selbst zu merken einen recht schlauen Satz, der sinngemäß lautete, dass wir uns von unseren Erwartungen an Besinnlichkeit, Ruhe und friedliche Weihnacht lösen sollten, denn für die Kinder ist eigentlich vor allem erstmal ein Tag wie jeder andere, der aber durch unsere „Feierlichkeit“ und die anderen Abläufe aufregend und anstrengend wird. Sie verstehen Weihnachten noch nicht, selbst beim „großen“ M ist bislang nur „Geschenke“ und „Süßigkeiten“ hängen geblieben.
Also taten wir das: Wir gingen den gestrigen Tag so normal wie möglich an und versuchten, an allen Ecken und Enden Raum und Luft zu lassen für Entspannung und Entschleunigung.
Konkret hieß das: Vormittags trennten wir die Kinder. Die Zwillinge und ich erledigten Einkäufe und waren erst zum Mittag (Kartoffelsalat, Würstchen) zurück. Anschließend legten wir die Zwillinge hin; M durfte währenddessen im Wohnzimmer spielen und danach mit Jott Mulan gucken. Zum Vesper gabs diverse Plätzchen- und Süßkramreste aus dem Dezember, dann guckten alle Mulan zu Ende und dann gingen wir gegen 16 Uhr ein Stündchen spazieren, damit sich die Kinder vor der aufregenden Bescherung auspowern können. G trat dabei zwar in einen gigantisch großen Hundehaufen und rief den Rest des Weges aufgeregt „Hundekacke“ (kann sie 1a aussprechen), aber der Spaziergang erreichte sein Ziel: Die Kinder rannten viel herum und waren nach der Rückkehr nach Hause auf Normal-Level.
Die Bescherung selbst war an sich recht unspektakulär. Die Highlights der Kinder waren der Bunte Teller (SÜSSIGKEITEN!!), das Aufreißen der Geschenke (auch der, die nicht für sie bestimmt waren…) und dann eben die Geschenke selbst, um die sie sich natürlich stritten. Alle drei bekamen ein Eisenbahnset von Duplo und bespielten das nach dem Aufbau durch Jott fleißig. Als die Stimmung langsam zu kippen drohte (müde, zuviel Süßkram, Geschwisterstreit, die Aufregung), gab es Abendbrot (wieder Kartoffelsalat, Baguette, Maiskölbchen, Perlzwiebeln, Cornichons, rote Beete, normaler Abendbrotkram) und dann gingen sie alle drei ins Bett. Das war ein ziemlicher Kampf und ging, wie auch an allen anderen Tagen, nicht ohne Geschrei (Kinder, wir) vonstatten. Und als das endlich geschafft war, machten Jott und ich es uns auf der Couch bequem und schauten das Staffelfinale von Lucifer, bevor wir wieder viel zu spät ins Bett gingen.
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Das der Tag für die Kinder zu aufregend war, merkten wir heute Nacht. Sie schliefen sehr unruhig, gegen halb Vier zog M zu uns um, gleichzeitig wechselten J und ich auf die Couch im Wohnzimmer. J war nämlich einfach so wach. WACH. Ziemlich lange. Er erzählte, lachte, freute sich, und als ich irgendwann dabei einschlief, war er noch wach und machte irgendwelche Faxen.
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Wir hätten vor der Geschenkeorgie strategisch günstig in Lego-Aktien investieren sollen. Bei meinen Eltern gab es nämlich auch Duplo-Eisenbahnzeug und von meinem Bruder und seiner Partnerin ebenfalls. Und zwei weitere Schenker stehen noch aus…
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Es ist un–fass–bar, was wir an Lebensmitteln verbrauchen wenn wir alle mal für ein paar Tage mehr zu Hause sind. Der gestrige Vormittagseinkauf war nämlich nicht nur Kinderbeschäftigung, sondern tatsächlich auch aus der Not heraus– wir hatten schon eine ganze Menge der für Weihnachten gedachten Fressalien aufgegessen.
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Beim Fernsehen gestern und heute weihte ich Jotts Geschenk für mich ein: Eine Decke mit Ärmeln dran. Das ist das uncoolste Ding der Welt, aber sie ist unglaublich warm und kuschelig und löst tatsächlich mein Problem, dass ich eine Frostbeule bin und mit Zug nicht umgehen kann (und bei uns zieht es immer, Hastag Altbau).
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Was schön war: Jaja, Klischee und so, aber: Die strahlenden Kinderaugen. Gestern und heute.