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Journal Mittwoch, 26.9.2018

M ist ja seit einiger Zeit wieder sehr auf Jott fixiert, und das macht auch vor den Nächten nicht halt. Er will dann Extrem-Kuscheln, schiebt sich nachts Zentimeter für Zentimeter unter Jott, streichelt und kitzelt sie im Halbschlaf und hält so sich und sie vom Schlafen ab.
Aus diesem Grund haben Jott und ich wieder die Bettseiten getauscht. Seit der vergangenen Nacht liege ich gewissermaßen als Puffer zwischen M und Jott– mir rückt M nämlich nicht so zu Leibe, und wenn doch kann ich ihm ‘ne Ansage machen und er schmollt dann in seinem Bett, aber ohne mich zu begrabbeln.
Die erste Nacht in diesem alten neuen Arrangement lief super, M legte lediglich den Kopf neben mein Kissen, blieb aber ansonsten mit allen anderen Körperteilen in seinem Bett.

Die Zwillinge waren ebenfalls freundlich zu uns, wir mussten nachts nur ein Mal aufstehen und sie versorgen. Ich will nicht sagen, dass Jott und ich am Morgen erholt oder ausgeschlafen waren, aber immerhin weniger müde als sonst.

Terminbedingt lief ich heute morgen ausnahmsweise nicht vom Alex zum Büro, sondern fuhr mit der U2. Und wurde prompt daran erinnert, weshalb ich das sonst nicht mache. Die erste U-Bahn fuhr verspätet ein, es fehlte ein Wagen, die Bahn war völlig überfüllt sodass ich sie weiterfahren lassen musste. Die zweite Bahn kam fünf Minuten (ich verstehe den Takt nicht. Mal sind es drei Minuten, mal fünf, mal acht, dann wieder zwei…) war nur wenig weniger überfüllt, ich konnte gerade noch so ein Plätzchen ergattern.

Als ich endlich im Büro ankam, merkte ich beim Blick auf die Uhr, dass ich auch hätte laufen können. Wenn man sowas doch nur früher wüsste…

J steckt momentan tief, tief in der A-Phase und treibt uns ingesamt zur Verzweiflung. Er jammert und greint in einer Tour, es ist nicht feierlich. Dazu kommt, dass er nicht weiß, was er eigentlich will, und wir ihm nichts recht machen können.
Das soll schnell wieder vorbei gehen.

G steckt auch in der A-Phase. Ihre Standard-Antwort auf all unsere Fragen ist ein energisches „Nein!“. Bei Zuwiderhandlung bricht der Dritte Weltkrieg aus.

Und sonst so? Ich habe mindestens ein Reiskorn oder eine rote Linse in der Nase, die partout nicht hinaus möchte… So ein Reizhustenanfall während des Essens ist gefährlich. Ich kann dieses Situation nicht weiterempfehlen.

ohne die Schreiberei fehlt mir die Struktur und die Erkenntnis, was ich eigentlich denke, wie soll ich das denn wissen, wenn es nicht irgendwo steht, ohne Buchstaben vor mir bin ich unsortiert wie die Legoabraumhalde im Kinderzimmer

Herr Buddenbohm kann wegen Ellenbogen (eigentlich) nicht schreiben und schreibt aber doch, wie das so ist, wenn man nicht schreiben kann.
Ich kann schreiben, entdeckte mich aber in dem Satz trotzdem wieder– so funktionieren meine Gedanken nämlich auch. Ich muss Dinge aufschreiben, um denken zu können. Mich am geschriebenen entlang hangeln, die Sätze umstellen, die Reihenfolge ändern, Wörter ersetzen, Zusammenhänge erkennen, Logik und Struktur reinbringen (das gilt jetzt eher für so Arbeitssachen, weniger für dieses „Ich schreibe wie mir der Schnabel gewachsen ist“-Blog, nech?). Ohne Aufschreiben funktioniert mein Denkapparat nur halb so gut.

Nochmal Buddenbohm: Wer Zeit hat, der wendet auch Zeit auf […] – aus 15 Minuten am Dienstag. In den Kommentaren wird auf Parkinson’s law verwiesen.
Das bemerkte ich vergangene Woche bei der Angebotserstellung. Es pressierte nicht, ich konnte mir Zeit lassen und kam vom Hölzchen aufs Stöckchen, ohne nennenswerten Mehrwert zu generieren.

Was schön war: Freiere Nasennebenhöhlen. Hurra!

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