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Journal Freitag, 11.5.2018

Die Zwillinge schliefen zum ersten Mal seit langem wieder zwischen 23 Uhr und morgens durch. Konfetti!

Vormittags beschlossen wir, dass eine Trennung der Kinder ganz gut wäre für unser aller Seelenheil. Daraufhin fuhr ich mit den Zwillingen in die Stadt, Bratwürste kaufen. Und zwar ins Centro Italia, dessen Besuch ich mir für so einen Tag wie heute aufgespart hatte. Ich las nämlich vor einer ganzen Weile mal den Hinweis darauf und dachte mir dann, „Paul, da fährste hin, kaufst Bratwurst, und guckst was es sonst noch so gibt“ – und das tat ich dann heute also mit den Zwillingen, kaufte Salsiccia fresca sowie Mandel- und Pistazienkekse und fuhr wieder nach Hause. Über die Sinnhaftigkeit lässt sich streiten, aber wir waren beschäftigt und es sprang was Essbares dabei heraus.

Die Würste schmeckten- zumindest mir- großartig. Jott waren sie zu grob und zu scharf, M zu scharf und G mochte sie, bis sie auf was scharfes biss (J ernährt sich nahezu ausschließlich vegetarisch, der mag weder Fleisch noch Wurst) und dann erstmal Tränchen kullerten.

Nachmittags wollten wir eigentlich eine größere Runde spazieren gehen, aber dann waren M und ich mit einem Mal zwei große Löwen, die ein Zebra (Jott) erschrecken wollten, daraus wurde eine wilde Balgerei und am Ende hüpften alle Kinder in unserem Bett und machten unter Anleitung und Hilfestellung Vorwärtsrollen. Aus dem großen Spaziergang wurde also schlussendlich eine kleine Einkaufsrunde zu Rewe und DM, aber das war auch völlig okay.

Abends mit Jott die seit Herbst 2016 liegen gebliebene Ablage erledigt. Drei Stunden auf dem Boden gesessen, Zettelkram sortiert und eingeordnet. Uff.

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Journal Donnerstag, 10.5.2018

Den Tag verbrachten wir zusammen mit der halben Einwohnerschaft Berlins auf Karls Erdbeerhof in Elstal.

Für die Zwillinge war das ganz okay (denke ich, sie sprechen ja noch nicht), für M aber der Himmel: Er durfte auf einem Pony reiten. Mehrmals. Da war ein kleiner Junge sehr, sehr glücklich.

Außerdem gab es Eis. Und Pommes. Und einen Spielplatz mit Rutsche. Aber vor allem eben Ponys.

Was ganz toll war: M teilte sein heißgeliebtes Vanilleeis VON SICH AUS mit seinen Geschwistern. Ich war total baff. Da geht er mit dem Löffelchen erst zu G („Hier ein bisschen Bamille-Eis für Dich, G“) und dann zu J („Du kriegst auch ein bisschen Bamille-Eis, J“), und dann standen die Zwillinge wie schnabelaufsperrende Vogelküken vor ihm und wollten noch mehr.

Auf dem Erdbeerhof gab es unglaublich viele Vermisstendurchsagen. Alle 10 Minuten wurde ein anderer Name ausgerufen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, da im Gewühl ein Kind zu verlieren… Mit den dreien könnte das schneller gehen als gedacht. M kann zwar inzwischen, wenn er gute Laune hat, sagen wie er mit vollen Namen heißt und wo er wohnt und wie seine Eltern heißen, aber die Zwillinge eben noch nicht… Wir werden den Kindern jetzt so’ne Gummiarmbänder kaufen, auf denen ihr Name und eine Handynummer drauf ist, damit wir im Fall der Fälle schnell erreicht werden können.

Leider habe ich ethische und moralische Bedenken, die Kinder chippen zu lassen…


Das Foto habe ich nur hochgeladen, weil ich den Dateinamen so toll finde, den ich mir ausgedacht habe: „Isla Ponita“. Hehehe. Hehe. He. Hehehe.

Alle drei Kinder standen für ungefähr 30 Sekunden gemeinsam zusammen und guckten auf ein Labyrinth. Danach verteilten sie sich wieder in alle Winde.


Hachz.

Mein mir von Jott vererbtes Samsung Galaxy S6 gibt allmählich den Geist auf. Seit einiger Zeit funktioniert der Home-Button nicht mehr, was aber noch einigermaßen durch den Zurück-Button abgefedert werden kann. Inzwischen versagt allerdings auch der Akku, und das ist schon wesentlich schwerwiegender- heute ging das Handy beim nach Hause navigieren einfach aus.

Ich überlege jedenfalls, ob ich noch ein gutes Dreiviertel Jahr durchhalte und dann Jotts S7 nutze (so sie mir das wieder abtritt, wir müssen da noch in Verhandlungen treten), oder mir vielleicht doch mal ein okayes Android-Smartphone kaufe. Die neuen Nokia-Geräte sollen recht gut sein…

Eigentlich kenne ich unsere monatlichen Ausgaben für Lebensmittel, Drogerie usw. recht gut- im Schnitt liegen sie bei irgendwo zwischen 800 und 900 Euro im Monat. Angeregt durch ein Gespräch mit einem Kollegen, in dem es um fehlende Vergleichsmöglichkeiten ging, will ich im Juni im Detail aufschreiben, wie hoch unsere Lebenshaltungskosten sind. Ich bin ziemlich gespannt, ob es Überraschungen geben wird, oder ob meine Erwartungshaltung bestätigt wird.

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Journal Mittwoch, 9.5.2018

Das ging schnell: Am Montag hatte ich einen Termin bei einer anderen Familienberatung vereinbart und die Info bekommen, dass die Wartezeit ungefähr vier Wochen betragen solle. Heute bekam ich einen Anruf, an dessen Ende ein Termin nächste Woche stand. Donnerwetter.

Jott und ich haben die Kinder gewechselt: Bislang kümmerte sie sich um die Zwillinge und ich mich um M. Weil M aber in einer ganz extremen Mama-Phase ist und ich am Morgen nicht dauernd „Du nicht!“, „Mama soll das machen!“ und „[heul]“ hören will, haben wir eben getauscht. Die Zwillinge sind im Gegensatz zu M eindeutig einfacher zu händeln, auch wenn es zwei Kinder statt nur einem sind.

Im Arzt-Trubel gestern Abend ganz vergessen, Ms Rucksack für einen Ausflug zu packen. Die großen Kinder der Gruppe schauten sich heute ein Theaterstück an und benötigten dafür einen Rucksack- den M leider nicht bei hatte… Zum Glück durften wir seine Sachen in der Tasche einer der Erzieherinnen verstauen.

In der KiTa beginnt, Ms Influencertum gedankt, nächste Woche eine Pferde-Projektwoche. Wir wurden schon um Material gebeten und werden einiges mitgeben (wir haben ein Pferdebuch, zwei Löwenzähnchen-Folgen – Keks und die sonderbaren Äpfel, Keks und die flinken Hufe aus USB-Stick und Bastelvorlagen für ein Steckpferd). Ich bin ganz gespannt, was M so erzählen wird :)

M, Pferd-fluencer hin oder her, wird übrigens enterbt. Sagt er doch die Tage, als ich ihn auf den Schultern trage, „Papa, Du hast da ganz wenig Haare!“, und ich frag so „Wo denn?!“, und er antwortet bei einem beherzten Griff in mein VOLLES TOLLES HAUPTHAAR „Na da, überall!“.

Das hat ein wenig geschmerzt.

Sie und ich, die Bahn und der Zug – Beim Lesen dran gedacht, das ich die Fahrten mit M schon gelegentlich vermisse. Es ist toll, in der Bahn Paul-Kram machen zu können, aber es wäre auch toll, mal wieder Zeit mit M allein zu haben: Ihm vorzulesen, mit ihm Quatsch zu machen, mit ihm zu erzählen…

Mit dem Schlimmsten rechnen – Ich bin genau so eine schlimme Mathe-Niete wie die Autorin Luise Checchin, wenn nicht sogar noch schlimmer. Das ich um Mathe im Abitur herumkam, war mein Glück, ansonsten wäre ich durchgefallen. Nach dem Lesen habe ich allerdings doch so ein kleines bisschen Lust, mal zu prüfen, wie weit ich kommen könnte wenn ich versuche, mir das alles wieder anzueignen…

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Journal Dienstag, 8.5.2018

Mit J beim Kinderarzt gewesen. Das positive vorweg: Die Ärztin schließt körperliche Ursachen für sein Verhalten erstmal aus. Die schlechte: Das geschilderte Verhalten kann durchaus im Rahmen der Trotzphase liegen. Wenn dem so ist, haben wir das große Los gezogen.

Wir müssen uns noch beraten, was wir machen. Ob wir bei einem SPZ o.ä. vorsprechen oder erstmal ein bisschen abwarten. Heute gings nämlich: In der KiTa hatte J gar keien Anfall und zu Hause nur einen bade-bedingten.

Mal gucken.

Für die Woche zusätzlich zum Urlaub am Freitag noch meinen verbliebenen 1/2 Tag Resturlaub beantragt. So muss ichb Abends nicht arbeiten und das ist ja auch ganz schön.

Aus der KiTa schwappt das Feuerwehrmann-Sam-Fieber zu uns nach Hause. M rennt durch die Wohnung, gröhlt das Titellied, ruft „Helme auf!“ und dann rettet und löscht er.

So ganz geheuer scheint ihm das aber insgesamt noch nicht zu sein: Das Hörspiel mussten wir gestern Abend ausmachen, weil „Da ist immer Feuer“.

Etwas Knatsch in der KiTa gehabt. Beim Abholen sagte eine der Aushilfs-Erzieherinnen, während ich fragte ob mit M alles okay sei, das er Streit nicht möge und immer „weine wie ein Mädchen“. Da ist mir die Hutschnur gerissen. Sowohl Ausdrucksweise (ernsthaft… Es ist 2018, Jungs dürfen weinen, Mädchen dürfen weinen, und das abwertend zu benutzen geht ja mal gar nicht) als auch der Umstand, das sie das vor M sagte (HALLO?!), machten mich ziemlich stinkig. Es half auch nicht viel, dass sie offenbar mit M übt, was er machen soll wenn jemand stänkert, und das auch zeigen wollte. Ich brachte jedenfalls zum Ausdruck, dass ich das gerade gar nicht gut gefunden hatte.

Jott erzählte ich gestern Abend davon, aber leider nicht das ich direkt mit der entsprechenden Erzieherin gesprochen hatte. Sie sprach das Thema heute morgen nochmal mit den „richtigen“ Gruppenerziehern an, was dazu führte, dass es intern nochmal thematisiert wurde. Als wir beide die Kinder abholten, entschuldigte sich die Aushilfs-Erzieherin jedenfalls nochmal. Soweit ist also hoffentlich erstmal alles wieder gut.

Was wir mit M machen, müssen wir noch besprechen. Er ist halt wirklich sehr konfliktscheu und weint schnell (wie zu Hause auch, das kann gerade generell eine Phase sein).

Heute irgendwie am Rande mitbekommen, dass wohl ein neuer Feiertag für Berlin (?) gesucht wird. Heißer Favorit scheint der 31. Oktober als Gedenktag an den Thesenanschlag in Wittenberg zu sein, der die Reformation auslöste. Kann man machen, aber Luther ist ja nun beileibe nicht unumstritten. Ich fände es besser, wenn z.B. der 23. Mai als Feiertag eingeführt wird (Grundgesetz-Tag, Tag der Demokratie, sowas). Das Grundgesetz ist eine großartige Leistung auf vielen Ebenen und zusätzlich wäre die Einführung eines Grundgesetz-Tag in Zeiten wie diesen ein Statement, ein Bekenntnis zu Verfassung.

Neben dem „Feuerwehrmann Sam“-Theme die „Chip und Chap“-Titelmusik im Kopf gehabt und immer wieder vor mich hingesungen. Letzteres sollen wir M immer vorsingen… Er kennt die Serie nicht, aber das Lied. Und wie das so ist, haben diese Lieder ein ungeheures Ohrwurm-Potential und bleiben EWIG im Kopf.

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Journal Montag, 7.5.2018

Morgens direkt beim ersten Versuch beim Kinderarzt durchgekommen. Das gabs noch nie.

Jott und ich waren heute Vormittag bei der Familien- und Erziehungsberatung. Das war nicht so das, was ich/ wir uns erhofft hatten. Die Familien- und Erziehungsberatung ist wohl eher für Familien mit Kindern gedacht, bei denen die Kinder sich bereits artikulieren und tatsächlich „mitmachen“ können

Im Endeffekt bekamen wir ein „Ja, das glaub ich Ihnen das es anstrengend ist“ zu hören, verbunden mit der Empfehlung etwas an unserer Wohnsituation zu ändern (hahahaha). Es gab noch Hinweise auf ergänzende Hilfen beim Jugendamt („Gucken Sie da mal im Internet, ich weiß gerade nicht welcher Helfer da zuständig ist“) und andere Anbieter im Bezirk für Beratungen dieser Art, und dann war der Termin nach 45 Minuten vorbei.

Ich weiß nicht so recht, was ich erwartet habe, aber mehr als das. Ich habe uns jedenfalls am Vormittag beim anderen Anbieter/ Träger/ wieauchimmermanesnennt angemeldet. Es gibt zwar eine recht lange Wartezeit, aber vielleicht geht’s ja doch schneller als gedacht.

Nach dem Mittagessen versehentlich ein Update auf dem Arbeitsrechner installiert- statt auf „Später erinnern“ klickte ich auf den „Neustarten“-Button. Naja. ‚Ne halbe Stunde mehr Pause ist auch ganz gut.

Jetzt, nach Kinder abholen und Abendessen, hundekatzenmausmüde. De fakto so sehr, das ich tatsächlich mal jetzt (das ist 20:30 Uhr) ins Bett gehe.

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Journal Sonntag, 6.5.2018


Vormittags Spielplatz…


… und nachmittags Spielplatz. Aber ein anderer.

Nach dem Frühstück fuhren wir raus ins Brandenburgische, um ein Grundstück anzugucken. Das Grundstück ist gut gelegen, groß genug, voll erschlossen, an einer ausgebauten Straße in einem sehr ruhigen Einfamilienhauswohngebiet, hat der Eigentümerin zufolge keine Altlasten (Familienbesitz seit 60 Jahren), in der näheren und weiteren Nachbarschaft gibt es alles wichtige… Und: Es ist ein schönes Grundstück. Jott und ich könnten uns durchaus vorstellen, dort zu bauen und zu leben. Der Haken: Der Preis ist recht hoch, zumindest wenn man den Bodenrichtwert als Maßstab setzt.
Wir müssen da noch ein bisschen drüber nachdenken.

Nach der Grundstücksbesichtigung gingen wir Mittag essen und anschließend auf einen nahe gelegenen Spielplatz, um die Kinder noch ein bisschen spielen zu lasssen. Beides gestaltete sich Js Trotzanfällen wegen etwas anstrengend… Tickende Zeitbombe again. Wir können nicht mal Gründe für seine Anfälle identifizieren, er scheint völlig wahllos und zufällig auszuticken. Die Frequenz ist leider der Wahnsinn- im negativen Sinne. Nahezu alle zehn Minuten ging es vorn vorn los. Ich werde mich also morgen definitiv beim Kinderarzt melden. Trotzen schön und gut, aber das nimmt innerhalb kurzer Zeit sehr erschreckende Züge an und ich mache mir Sorgen, dass es ihm nicht gut geht.

Nach Essen und Spielen fuhren wir zurück nach Köpenick zu einem Treffen mit Bekannten. Die Kinder schliefen allesamt ratzfatz ein, so eine ruhige Fahrt hatten wir lange nicht mehr. In Köpenick dann die große Erleichterung, der Anreisewelle für das Union-Spiel zuvor gekommen zu sein- die Straßen waren voll, aber nicht überfüllt, wir kamen ganz gut durch.

Dann Spielplatz. M und G und die Zwillinge der Bekannten spielten sehr frei, J brauchte Jott und mich zum auf uns sitzen und tragen.

Abends Kinder baden, das Wasser war danach ziemlich schlammig… J eskalierte beim Baden völlig, ihm die Haare zu waschen war nicht möglich. Das erinnerte mich an die paar Mal im Januar, wo er ebenfalls völlig hysterisch wurde, als er in die Wanne sollte.

Noch später Abends, als alle Kinder schliefen, guckten wir den zweiten Teil von Ku’damm ’59. Wie auch die erste Staffel Ku’damm ’56 kann ich Ku’damm ’59 sehr empfehlen. Das ganze Schauspielzeug kann ich nicht beurteilen (außer eben mit „Mag ich“/ „Mag ich nicht“), aber als Einblick in die 50er Jahre finde ich es großartig- und unglaublich beklemmend. Alle scheinen sie gefangen zu sein in einem Sitten- und Moralkonstrukt/ -system, das alle Abweichungen von der Norm als schändlichen Fehler ansieht. Dazu die unmittelbare zeitliche Nähe zur Nazi-Zeit und die fehlende Aufarbeitung. Die massive Geschlechterungerechtkeitkeit, die Verklemmtheit und Prüderie, das Spießige…. Aus meiner heutigen Sicht muss das eine recht furchtbare Zeit gewesen sein.

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WMDEDGT?

Journal Samstag, 5.5.2018 – #WMDEDGT 5/18 im Zeichen des Bocks

[Mehr WMDEDGT?-Einträge bei Frau Brüllen.]

Nachts halb Eins beginnt der Tag, zum Glück aber nur kurz. Die Zwillinge bekommen eine Flasche und eine frische Windel. J findet die Flasche toll, aber die Windel blöd, und beginnt zu bocken. Wieder das volle Programm: Versteifen, Schreien, Winden… Im Halbschlaf, mit vollem Bauch. Vom vielen Brüllen gestern ist er übrigens heiser.
Die Windel jedenfalls muss irgendwie unter viel Gefluche dran, dann lege ich das bockende Kind in sein Bett und gehe. Soll er plärren und Theater machen, ich will weiterschlafen. G scheint es jedenfalls nicht zu stören, die schläft.
Jott geht noch kurz zu ihm und versucht ihr Glück, aber sie kann ihn auch nicht beruhigen. Muss er wohl so runterkommen.

Das nächste Mal wache ich kurz nach Sieben durch das Babyphone auf. Zu dem Zeitpunkt sind Jott und M schon aufgestanden. Fix duschen, Frühstück, Kindergeschrei aushalten, kurz besorgt sein weil J nach einem Sturz blutet, und dann muss Jott auch schon zu ihrem für heute eingeplanten Ersthelfer-Kurs. Ich bleibe bei den Kindern im Kinderzimmer (mit den Lärmschutz-Kopfhörern, denn die drei sind momentan extreme Krachmacher), erkläre eine Million Mal, dass das Spielzeug für alle da ist und nicht reserviert wird (M ist da ganz groß drin- wenn er Spielzeug A weglegt und Spielzeug B nimmt, darf trotzdem niemand Spielzeug A nutzen), überstehe mehrere Anfälle von J (das Kind ist eine tickende Zeitbombe), tröste diverse Male M und G, weil sie sich beim Spielen halt ständig gegenseitig vor den Kopf hauen, und wünsche mich weit weg.
Gegen 10 Uhr schnappe ich mir die Kinder und gehe raus. Wir bringen Pakete zum Hermes-Paketshop, entsorgen Flaschen im Altglas und kaufen Heidelbeeren für das Mittagessen (Hefeklöße) ein.
M, der gern die Flaschen in die Container schmeißt, freut sich heute besonders, denn ich habe seinen Tritthocker mitgenommen. So kann er die Flaschen und Gläser einwerfen, die ich ihm hochreiche.

Auf dem Rückweg vom Einkaufen schlafen sowohl G als auch J ein. G wird beim Betreten des Hausflurs wieder wach, J nicht. Den kriege ich auch in der Wohnung partout nicht geweckt und lege ihn daher ins Bett zum Schlafen, während M und G und ich Mittag essen. Die Hefeklöße kommen bei beiden gut an, mir wird nur leider zu spät klar das 13 Klöße für uns drei wohl zu wenig sind…
Als M und G fast fertig sind, wacht J auf und ist ausnahmsweise mal guter Laune. Er isst auch zwei Klöße.
Gegen 13 Uhr ist das Mittagessen vorbei. Ich ziehe erst G für den Mittagsschlaf um und anschließend J. Beim Wickeln passiert, was passieren muss: Er beginnt wieder zu trotzen. Die neue Windel bekomme ich mit Müh und Not dran (sie sitzt mehr schlecht als recht, aber das muss halt reichen), aber bei den Schlafsachen habe ich keine Chance. Ich begnüge mich damit, ihn mit einer Decke zuzudecken, und hoffe das er die im Wutanfall nicht runterstrampelt und friert.

Während die Zwillinge Mittagsschlaf machen, darf M ein paar Folgen Löwenzähnchen gucken. Ich räume auf und setze mich dann zu ihm.

Zwischen halb und Dreiviertel Drei werden die Zwillinge wach. Das passt gut, wir sind für 15 Uhr zum Spazieren gehen verabredet. Ich schmeiß noch schnell ein paar TK-Laugenstangen fürs Vesper in den Ofen, ziehe den Kindern ihre Drinnen-Klamotten wieder an, begrüße die Spaziergangsverabredung, ziehe mit ihr zusammen den Kindern die Draußen-Klamotten an, und dann laufen wir ein bisschen durch die Gegend. M bekommt ein Eis spendiert und ist happy, die Zwillinge gucken in die Gegend.
Kurz vor 16 Uhr meldet sich Jott: Ihr Kurs ist vorbei, ob wir uns noch treffen wollen? Weil meine Mitspaziergängerin und ich noch nicht weit gekommen sind, passt das ganz gut. Wir laufen zurück, treffen Jott und gehen alle zusammen auf einen nahe gelegenen Spielplatz. Da toben (M, G, J) klettern M, G, J) und trotzen (J) die Kinder und spielen sich ordentlich müde.

~17:30 Uhr machen wir uns auf den Heimweg. Ms Ohren sind wohl schon müde, er hört mehrmals unsere STOP-Rufe nicht und darf sich eine Standpauke anhören über Gefahren im Straßenverkehr und das er doch bitte SOFORT anhalten soll, wenn wir rufen. Ob’s was bringt… Zu Hause dann Abendessen, Kinder ins Bett (J trotz bei Jott beim Wickeln), Freizeit. Gegen 20:30 Uhr gucken Jott und ich Coco (schöner Film, guckense den mal) und hängen noch ein bisschen auf der Couch ab.

Gegen 22:30 Uhr meldet sich erst G und dann auch J. J beginnt noch im Bett mit einem neuen Trotzanfall. Ich überlege, ihn einfach wieder hinzulegen (und einfach wegzulaufen, denn dieses Kind zermürbt mich mehr als alles andere auf der Welt), aber ich traue ihm zu die ganze Nacht zu brüllen, also nehme ich ihn lieber hoch. Als er die Flasche im Mund hat, beruhigt er sich immerhin wieder, und lässt sich anstandslos ins Bett legen.

Dann Blogbeitrag (jetzt) und Bett (gleich).

Ich bin tatsächlich geneigt, wegen Js Verhalten beim Kinderarzt aufzuschlagen. Diese extremen Trotzanfälle oder was immer es ist treten erst seit ein paar Tagen auf, seit er die Erkältung und das recht hohe Fieber hatte. Sie dauern ewig, er kann sich selbst in 90% der Fälle nicht beruhigen. Und heute beispielsweise hat er mehr gebockt als sich normal verhalten. Und das es schon im Halbschlaf beginnt, finde ich sehr merkwürdig- da sollte es doch eigentlich keinen Auslöser für geben?

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Journal Freitag, 4.5.2018 – Hörnchen

„Ey Paul, weshalb steht da „Hörnchen“ in der Überschrift?“ – Weil J heute einen bockigen Tag hat. Und was für einen… Sowas hab ich bislang weder bei M noch G erlebt.

Es fing am Morgen an, da waren meine Nerven noch einigermaßen intakt (trotz einer wirklich, wirklich miesen Nacht dank der beiden Jungs). Beim Spielen im Kinderzimmer bekam er eine Kiste nicht unter einem Tisch hervorgezogen und das war offenbar ein traumatisches Ereignis: Es folgte ein ungelogen 20-minütiger Trotzanfall, aus dem er nicht herausgeholt werden konnte. Anfangs probierte ich es noch mit neben ihm sitzen, beruhigend auf ihn einreden und Hand auflegen- trotzende Kinder sollen ja recht häufig Nähe brauchen, weil sie alles andere nicht mitbekommen-, aber als er zum wiederholten Mal nach meiner Hand schlug, ließ ichs bleiben und probierte es mit ruhigen Vorsingen. Das hatte M immer mal beruhigt, vielleicht ja auch J. Möp, nein. Irgendwann hatte ich dann genug davon, neben dem sich auf dem Boden windenden, brüllenden Kind zu sitzen, ließ ihn liegen und sich auspowern und räumte die Küche auf. Als ich damit fertig war, brüllte er immer noch, aber etwas „kontrollierter“, mehr so aus „Ich hab damit angefangen, also mache ich weiter“. Er nahm mein Angebot, ihn hochzunehmen, dann auch an und musste sich erstmal auf dem Arm ausruhen, so verschwitzt und atemlos wie er war.
Bis zu seinem Vormittagsschläfchen war er dann wie ausgewechselt: Fröhlich, ruhig, ausgeglichen… Als ob er den Trotzanfall gebraucht hat.

Leider hielt sich das nicht bis zum Nachmittag. Ab ungefähr 15 Uhr häuften sich die Wutanfälle und gingen irgendwann in anhaltendes Gebrüll über. Als Jott gegen 17 Uhr kam, war ich heilfroh, die Dreiviertelstunde davor hatte J nämlich tatsächlich ohne Unterbrechung geschrien und getobt und sich nur für zwei, drei Minuten auf dem Arm beruhigen lassen.

Ich hab mich den Tag jedenfalls wiederholt verflucht, ihn heute noch zu Hause behalten zu haben. Eigentlich sollte er sich an meinem regulären Home-Office-Tag erholen, aber das funktionierte heute eher weniger… Immerhin blieb er den Tag über fieberfrei und kann somit morgen wieder in die KiT… Naja, schön wärs.

Wenn er die Nummer in der Öffentlichkeit abzieht, werde ich mich einfach ganz überfordert neben ihn legen und auch schreien. Keine Ahnung, was man sonst machen kann.

Das liest sich vermutlich lustiger und harmloser als es war. Fakt ist, dass ich ihn, wäre Jott nicht gekommen, in sein Bett gelegt und die Tür geschlossen hätte, weil ich vom dauernden Geschrei und den fruchtlosen Beruhigungsversuchen fertig mit den Nerven war.

Ich hoffe, solche Ausbrüche kommen nur selten vor.

Dank neuer Arbeitsmodalitäten von Jott experimentieren wir etwas mit unserer Alltags-Organisation. Und zwar wird Jott an zwei Tagen die Woche die Kinder abholen. Dadurch kann ich länger im Büro sein und muss in Verbindung mit längeren Arbeitszeiten an den beiden Home-Office-Tagen im Idealfall Abends nicht mehr arbeiten. Das wäre toll, ich bin gespannt wie das wird.

Nochmal J-Content: Der hat heute eine erstklassige Slapstick-Einlage geliefert. Beim Herumprügeln auf dem Boden mit einer Spielzeugpfanne hat er nämlich etwas zu weit ausgeholt und sich selbst eins übergezogen. Beim anschließenden Trösten fiel es mir ein bisschen schwer, nicht loszuprusten…

Ein sehr sympathisches Interview mit @heibie über die Mediennutzung in seiner Familie.
Sehr gefreut auch über den Link zu seinem Beitrag App-Klassiker für Kinder, in dem auch für Kinder in Ms Alter Apps aufgeführt werden.

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Journal Donnerstag, 3.5.2018

Nochmal Home Office. J hatte morgens und vormittags Fieber, das gegen Mittag sank und nach dem Mittagsschlaf verschwunden war. Er hing ziemlich durch, kuschelte sich viel an mich und schlief immer mal wieder an mich gelehnt ein. Das war ganz praktisch, ich musste vormittags viel telefonieren und das geht mit einem leise vor sich hin schnarchenden Kind einfacher als mit einem, das gerade seine Spielzeugküche zerlegt.

Mit Kind, auch einem schlafenden, ist Home Office nicht gerade einfach- ich fühle mich wie ein Chamäleon, weil ich eigentlich ständig parallel in zwei verschiedene Richtungen gucken müsste. Während der Schlafpausen war zwar konzentriertes, fokussiertes Arbeiten möglich, aber J schlief halt keine sieben Stunden am Tag… Zwischen 7:30 Uhr und 16 Uhr kam ich auf insgesamt 6 Stunden erfasste Arbeitszeit, den Rest hing ich Abends neben M im Bett dran, nachdem Jott ihm schon vorgelesen und ihn bekuschelt hatte- er wollte nicht alleine einschlafen und erbat sich Gesellschaft.

Laut Rückmeldung aus der KiTa sind alle drei Kinder in der KiTa die liebsten, freundlichsten und nettesten Kinder der Welt, die ordentlich essen, selten trotzen, wenigst weinen… Vielleicht sollten wir ein Schild an die Tür hängen „KiTa Mausketiere“, und die drei reinlegen- bei uns ist weiterhin gegenteiliges Verhalten angesagt.

M steckt gerade in einer Mama-Phase. Mama hier, Mama da, ich darf sogut wie gar nichts. Wenn ich denn trotzdem was mache, wie z.B. Zähneputzen, ist das Geschrei groß.
Prinzipiell ist das ja völlig in Ordnung, weil es eben nur eine Phase ist, aber organisatorisch stellt uns das vor handfeste Schwierigkeiten… Abgesehen davon findet Jott es auch nicht unbedingt prickelnd, wenn M weinend vor der geschlossenen Klo-Tür steht und UNBEDINGT zu seiner Mama möchte, die aber einfach nur mal in Ruhe die Toilette benutzen möchte.

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Journal Mittwoch, 2.5.2018

J zuliebe aus dem Home Office gearbeitet. Die Nacht überstand er nur mit Nurofen, heute morgen war er ein kleines, heißes Häufchen Elend. Den gesamten Vormittag verbrachte er schlafend oder im Halbschlaf an mich gekuschelt. Er aß nichts, regte sich kaum und war so ruhig wie schon lange nicht mehr.

Nach dem Mittagsschlaf wurde es allmählich besser, sein Fieber sank und er wurde munterer. Abends war und blieb er fieberfrei und konnte sogar ein wenig mit M herumtoben.

Als es J am Nachmittag besser ging, war er trotzdem erstaunlich ruhig und entspannt- ihm gefiel es wohl auch ganz gut, mal allein zu Hause zu sein und seine Ruhe zu haben.

Neue Features bei G: Wenn ich sie auf dem Arm halte und „G, kuscheln?“ sage, kuschelt sie sich an mich. Außerdem „tanzt“ sie jetzt und das ist das allerallerallergoldigste auf der Welt.