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Journal Donnerstag, 11.1.2018

Mit unserer derzeitigen Morgen-Routine erwische ich morgens immer eine S3, die am Ostbahnhof endet. Da steigen dann also gefühlt 100.000 Menschen aus und drängen sich in die nächste Bahn. Gestern und heute kam dazu, dass die Bahn an einem anderem Bahnsteig hielt, ich musste also aussteigen, Treppe runter, Gang lang, Treppe rauf, auf die nächste Bahn warten, anstatt wie sonst einfach am selben Bahnsteig warten zu können. Das nervt. Nächste Woche mach ichs daher anders: Ich steig einfach schon Warschauer Straße aus. Da gibts nur einen Bahnsteig, da steigen auch nicht viele Leute aus. Dann stehe ich dann ohne Bahnsteigwechsel schon in der Folgebahn, wenn sie am Ostbahnhof nochmal voll wird.

Tag der Unmotivation im Büro. Mit Müh und Not und Ach und Krach durchgehalten, aber den Preis für Produktivität gewann ich heute nicht.

Weil die Zwillinge in der KiTa beim aktuellen Wetter noch nicht rausgehen (außer durch den Schlamm krabbeln können sie ja nichts), verzichteten wir heute auf die Schneeanzüge. Und was soll ich sagen: Das erleichterte das Abholen tatsächlich stark. Wir waren fast zehn Minuten früher mit dem Anziehen fertig, obwohl mehrere Kinder gleichzeitig abgeholt wurden und es ein ziemliches Gewusel in der Garderobe gab. Das bedeutete wiederum, dass wir ganz entspannt zur Straßenbahn laufen konnten. M überraschte mich, denn der lief tatsächlich Hand in Hand mit mir (das war sehr schön) und wollte nicht auf seinem Brett mitfahren. An der Straßenbahnhaltestelle kamen wir entspannt, undurchgeschwitzt und gutgelaunt an und das hielt sich bis wir zu Hause waren und es Abendbrot gab.

Morgen fliege ich mit fast der ganzen Belegschaft meiner Agentur für einen Tag (Freitag hin, Samstag zurück) nach Süddeutschland. Der Rucksack ist gepackt, (hoffentlich) alles wichtige ist bereit gelegt. Jotts Mama ist zur Unterstützung zu uns gekommen um meinen Part der Kinderbetreuung zu übernehmen.
Ich bin gespannt, wie es wird.

Millennials Are Screwed – Longread über die Lage der Millenials in den USA. Spoiler: Sie ist größtenteils arg bescheiden.

Was schön war: Jott und ich telefonieren jetzt immer, wenn sie nach Abgabe der Kinder zur Arbeit fährt. So auch heute. Und ich mag das sehr.

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Journal Mittwoch, 10.1.2018

Zu wenig Schlaf, zu viel zu tun, die Aufgaben auf der ToDo-Liste werden nicht weniger. Der Vorsatz, mal vor 22:30 Uhr, ach was, vor 23 Uhr, ins Bett zu kommen wird seit Tagen und Wochen gebrochen, und das geht nicht mehr lange so gut. Mir fallen ja jetzt schon fast die Augen zu. Aber es ist eben jede Menge zu tun, wenn die Kinder dann endlich mal im Bett sind.

M, J und G gehören morgens zu den ersten und abends zu den letzten Kindern. Ich wüsste wirklich gern, wie es die anderen Eltern schaffen, ihre Kinder später zu bringen und früher abzuholen. Aber vielleicht wohnen die auch um die Ecke. Oder arbeiten um die Ecke.

Doch nicht nach der KiTa mit der S-Bahn gefahren, aus diversen Gründen. Dafür holte uns Jott ab, wir hätten sonst ’ne Weile auf die nächste Straßenbahn warten müssen (17:47 Uhr, das ist… spät). G schlief im Auto sofort ein, ich kanns ihr nicht verdenken.
Bei uns dann ewig lange Parkplatzsuche, es ist ein Kreuz.

Ich kann Berlin immer weniger abgewinnen. Zu groß, zu teuer, zu grau, zu hässlich. Aber was sind die Alternativen? Vor allem, wenn man nichts anständiges (Mediengestalter, bah…) gelernt hat, so wie ich.

In der S-Bahn und im Büro husten und schniefen sie alle. Hoffentlich bleibt mir das erspart. Ich kann es mir nicht leisten, krank zu werden.

Da will man dem großen Kind Grenzen beim Essen setzen und was passiert? M aß heute Abend tadellos. Versteh das einer.

Seitdem wir morgens kein heißes Wasser mehr haben, dusche ich Abends. Das hat sich als so praktisch erwiesen, dass ich das beibehalten werde. Ich hab Abends im Bad meine Ruhe und Jott morgens und wir können gleichzeitig aufstehen (ansonsten müsste halt einer von uns ’ne Viertelstunde vor dem anderen aufstehen, damit das Bad nicht blockiert wird).

Mehr Kinder wie dieses Mädchen, bitte. Das möchte ich allen, die die unsäglichen „Kinder/ Teenager machen was dummes – WIR SIND ALLE VERLOREN“-Tweets schreiben, replien.

Was schön war: Jott hat einge übrig gebliebene Pralinen für mich mitgebracht :)

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Journal Dienstag, 9.1.2018

Nachdem meine Eltern den Sonntag mit den drei Mausketieren überlebten, haben wir besprochen, dass wir das jetzt öfter machen, bzw. probieren, werden: Alle vier bis sechs Wochen wollen wir die Kinder für ungefähr einen Tag dort abliefern. Das ist auch ein ganz gutes Training für die Kinder und ihre Großeltern: Im Sommer fahren die Kinder nämlich während der dreiwöchigen KiTa-Schließzeit für eine Woche ins Brandenburgische.

M isst seit geraumer Zeit furchtbar langsam. Wenn wir uns an den Tisch setzen, bekommt er seinen Abendbrot-Wunsch erfüllt. Dann beißt er ein Mal ab und dann… macht er Faxen mit den Zwillingen. Guckt in die Gegend. Erzählt. Singt. Freut sich. Macht alles mögliche außer essen. Vereinbarungen a la „Beim Essen sitzen wir gerade & ruhig da, legen beide Hände auf den Tisch und machen keine Faxen“ halten so ungefähr drei Minuten vor, dann geht es wieder los. Dabei kündigt er vor dem Essen regelmäßig an, einen unglaublichen Hunger zu haben… Ich bin inzwischen relativ ratlos und sehe als einizges Mittel, nach einer vereinbarten Zeit abzuräumen- auch, wenn sein Teller noch voll ist und er kaum etwas gegessen hat. Ich stelle mir das so vor, dass er ein paar Tage rummosert, dann aber irgendwann besser isst.

Bei G half eine derartige Erziehungsmaßnahme: Sie wollte bis vor kurzem einfach nicht das essen, was wir ihr zugeteilt haben (unter Berücksichtigung ihrer Vorlieben- G isst lieber herzhaft als süß-, wir sind ja keine Unmenschen), sondern nur und ausschließlich unser Essen. Selbst, wenn sie haargenau das gleiche auf ihrem Teller hatte, verschmähte sie dies nach dem ersten und zweiten Haps und wollte Jotts und mein Essen haben. Ihr Essen schmiss sie in der Gegend rum oder schmierte sich damit voll. Bis ich dann irgendwann genug hatte: Sie bekam immer wieder ein Stückchen. Schmiss sie das runter, hob ich es wieder auf und gab es ihr. Und immer wieder und immer wieder. Nichts anderes. Irgendwann verstand sie, dass sie nichts neues bekommt, und begann zu trotzen, steigerte sich richtig rein und machte über mindestens eine halbe Stunde einen ungeheuren Aufstand. Irgendwann war das Essen vorbei- auch für G. Außerhalb der Küche beruhigte sie sich schnell wieder.
Die nächsten zwei, drei Tage zogen wir das weiter durch, und danach aß G wieder normal. Ohne Herumschmeißen von Häppchen, ohne großartiges Herumschmaddern, ohne ständig nach unserem Essen zu gieren.

Bezüglich Ms Abendprogramm müssen wir uns auch etwas einfallen lassen. Er will, obwohl er müde ist, nicht schlafen, hält sich wach und kommt alle Nase lang zu uns getappert. Das wollen wir aber nicht, denn er bekommt ansonsten eindeutig zu wenig Schlaf und ist morgens und tagsüber schlecht drauf. Außerdem möchten wir Abends gern unsere Ruhe haben, und ein alle Nase lang Aufmerksamkeit heischendes Kleinkind ist das Gegenteil von Ruhe.

Wir werden wohl die Hörspiele etwas reduzieren: Nach dem Vorlesen und Kuscheln darf er im Bett eine Geschichte hören und dabei auch das Licht auf der untersten Stufe gedimmt anlassen, danach wird sowohl das Hörspiel als auch das Licht ausgemacht und er soll sich hinlegen.
Mal gucken, wie das klappt.

Wir verbrauchen inzwischen ungefähr ein 750g-Brot pro Tag für Frühstück, KiTa-Futterbüchsen, Abendessen und Stullen fürs Büro. Die umliegenden Bäcker werden sich eine goldene Nase an uns verdienen…

Das Erreichen der passenden Straßenbahn ~17 Uhr ist ganz schön stressig. Da die nur alle 20 Minuten fährt, sind wir auf pünktliches Ankommen an der Haltestelle angewiesen, und das ist mit drei kleinen Kindern wirklich schwer. Morgen werde ich mit der S-Bahn fahren. Mal gucken, wie das so geht.

Delfine sind echt schlau. Also wirklich. Wusste ich in dem Umfang so noch nicht.

BVG-Sneaker. Was es nicht alles gibt.

Was schön war: Morgens in Ruhe im Büro arbeiten und dabei Musik ohne Kopfhörer hören.

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Journal Montag, 8.1.2018

Erster richtiger Bürotag. Es war kalt (große Glasfronten, schwache Heizung) und ich bekomme ein großes neues Projekt, an dem ich arbeiten kann. Außerdem wurden in einem großen Meeting Neuigkeiten verkündet, die aus einer sehr guten Sache eine fantastulös gute Sache machen.

Jott brachte die Kinder heute morgen allein in die KiTa. Beim tagfein machen und ins Auto setzen half ich noch, danach war sie auf sich gestellt. Unsere Absprache sieht nämlich so aus, dass sie eben die Kinder morgens abliefert und ich sie Nachmittags abhole. So können wir im Idealfall (lies: Wenn Kinder und S-Bahn mitspielen) beide gegen 8 Uhr im Büro sein. Dadurch bin ich wesentlich früher da, als wenn ich die Kinder bringen würde, und spare mit ein bisschen Glück die Abend-Arbeit bzw. kann sie stark verkürzen.
Heute optimierte ich meinen nachmittäglichen Aufbruch auf die Abfahrtszeiten der durchfahrenden S-Bahn vom Alex aus (alle 20 Minuten, d.h. :00, :20, :40), erwischte tatsächlich die gewünschte Bahn und war kurz vor 16:30 Uhr in der KiTa und gegen 17:00 Uhr an der entsprechenden Straßenbahnhaltestelle. Letzteres war zwar ein ganz schöner Krampf (~30 Minuten für Buggy aus dem KiTa-Schuppen holen, Brotdosen und Getränkebecher verstauen, Kinder aus der Gruppe holen, Kinder anziehen, Kinder im Buggy verstauen, zur Straßenbahn laufen ist sehr knapp), aber es ging. Danach war ich auch ordentlich durchgeschwitzt. Vielleicht ziehe ich morgen einfach alles bis aufs T-Shirt aus.

Die halbe Stunde zwischen Eintreffen zu Hause und Abendbrot war nicht nur ein ganz schöner Krampf, sondern ungeheuer stressig. Mit drei Kindern ankommen ist ja eh nicht ganz einfach, aber heute war der Wurm drin- es war einfach zu viel gleichzeitig zu erledigen. Volle Windeln wechseln, Schneenanzüge ausziehen, selber ausziehen, aufs Klo gehen, Abendbrot vorbereiten… Ich war sehr froh, als Jott mittendrin auftauchte.

Abends wollte M trotz Müdigkeit nicht schlafen, er kam wieder mehrfach aus dem Zimmer bis sich schließlich Jott ebenfalls zu ihm legte.
Dieses Kind… Da kann er sich wirklich mal ’ne Scheibe von J abschneiden, der dreht sich nach dme ins Bett legen einmal um und schläft ein.

Was schön war: Eben jene fantastulös guten Neuigkeiten im Büro.

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Journal Sonntag, 7.1.2018

Genialer Tag. Die Zwillinge schliefen durch, wir stellten Unmengen an Pralinen (vegan/ unvegan, für Jotts Einstand) her, futterten uns durch ein 3-Gänge-Menü im Simply Asia in Friedrichshagen, sorgten für eine weihnachtsfreie und saubere Wohnung und, dadurch wurde der Großteil überhaupt möglich gemacht, verfrachteten die Zwillinge zusätzlich zu M zu meinen Eltern. Zwischen 9:30 Uhr und 16 Uhr waren Jott und ich also nur für uns, zum ersten Mal seit einem guten Dreiviertel Jahr.

War toll, gern (zeitnah) wieder.

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Journal Samstag, 6.1.2018

Nur zwei Kinder am Start heute, M ist ja bei seinen Großeltern. Den Vormittag übernahm ich die Zwillinge und Jott die Wohnung, und am Nachmittag gingen wir zusammen ins Forum und machten Erledigungen (und vergaßen, zu Jotts Verdruss, Tulpen zu kaufen).

Beim Spielen mit den Zwillingen mitten drin der Gedanke: Das ist schön so, das kann weitergehen. Sie verhalten sich inzwischen- bis auf kleinere Abstriche, J ist und bleibt ein high need baby bzw. toddler- wie normale Babys bzw. Kleinkinder, und das macht den Großteil der Zeit ziemlich viel Spaß.

Nach dem furchtbaren 2017 kann das der Leitfaden für 2018 sein.

J hat offenbar seit letzter Woche ein Problem mit dem Baden. Als G in der Wanne war, wollte er auch rein, aber als er dann drin saß, wollte er sich erst nicht hinsetzen, und als ich ihn dann hinsetzte, begann er fürchterlich zu schreien, als ob er Todesängste ausstehen müsste. Das wurde nicht besser, selbst als Jott zu ihm in die Wanne stieg machte er einen ungeheuren Aufstand. Es brauchte etwas, bis er sich- wieder aus der Wanne raus- beruhigte.

Hoffentlich ist das eine ein- bzw. zweimalige (laut Jott letzte Woche auch schon) Sache und legt sich wieder- ansonsten stehen wir vor dem Problem, das Kind ohne Badewanne gründlich sauber zu bekommen.

Während des Mittagsschlafs der Kinder und Abends mal wieder etwas länger gezockt. Ich hatte mir vor Weihnachten die Erweiterung Rise of the Necromancer für Diablo 3 gekauft, über die Feiertage einen Totenbeschwörer auf das Maximallevel gespielt und bin jetzt dabei, den ein bisschen besser auszustatten. Macht Spaß, ich bin teilweise überrascht wieviel Wumms in dieser Klasse steckt.

Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 häufigsten Einwänden gegen das Impfen – Stieß ich die Tage wieder drauf. Ich kann die Lektüre sehr empfehlen, ich weiß tatsächlich nicht, wie man nach Lesen noch gegen Impfungen sein kann.

Was schön war: Vormittags lange und viel mit den Zwillingen spielen.

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WMDEDGT?

Journal Freitag, 5.1.2018 – #WMDEDGT 1/18

[WMDEDGT heißt „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“. Frau Brüllen fragt, viele Blogger antworten und geben so einen Einblick in ihr Leben.]

(Vor-?)Letzte Woche erinnerte mich Jott an einen Impftermin der Zwillinge für den 5.1.. Ich sagte „Jaja, weiß ich doch“. Jott fragte „Und Du hast dann Urlaub?“ – Und da fiel mir auf: Nö. Home Office ja, aber wenn ich mit den Kindern mitten am Tag zum Impfen muss, können sie nicht in die KiTa. Und wenn sie nicht in die KiTa können, sind sie zu Hause. Und zwei Einjährige und Home Office, nee, das beißt sich. Also fix doch noch Urlaub beantragt (Sinngemäß „Jo Frosneus zusamm‘, ich hab’n Baby-Arzttermin verbaselt, kann ich am 5. noch fix frei haben?“) und glücklicherweise bekommen.

Daher: Heute ein WmDedgT-Eintrag aus dem Urlaub. Mit den o.g. zwei Einjährigen. Die, um es vorab zu sagen, heute ein wenig fordernder waren als an den letzten Tagen…

Aber zum Anfang: Eine Viertelstunde vor Weckerklingeln (5:13 Uhr, gnah…) werden die beiden wach, bekommen eine „Hoffentlich schlaft ihr danach noch ’ne Stunde, Mama und Papa wollen sich erstmal fertig machen und in Ruhe frühstücken“-Flasche und werden wieder in die Betten gelegt. G schläft wieder ein, J dadadat vor sich hin. Da er ruhig bleibt und das Dadada immer mal wieder aussetzt, gehen wir davon aus, das er vor sich hindöst, und lassen ihn liegen.
Die angesagte Stunde später klingt J etwas wacher, und weil Jott und M eh gleich los müssen, wecken wir M in der Absicht, alle Kinder zusammen tagfein zu machen. Das klappt nicht so recht: M ist weinerlich³ und will sofort in die KiTa und die Zwillinge haben keine Lust auf neue Windeln oder Anziehen. Also wird ein wenig umdisponiert und gestrafft: M kommt zuerst dran und wird von Jott eine gute halbe Stunde früher als geplant in die KiTa gebracht, ich kämpfe mit den Zwillingen. Als J fertig angezogen ist, wetzt er erstmal fünf Mal laut quietschend und glucksend durch den Flur, da war offenbar eine Menge Energie über Nacht angestaut…

Anschließend Frühstück, und dann spielen wir noch eine gute Stunde. J ist ein wenig autoaggressiv drauf, der fällt mehrmals über seine eigenen Füße. Nach einem Sturz fließt Blut und ich seh mich einen Sekundenbruchteil lang schon in die Notaufnahme hetzen (wie eigentlich mit zwei Kindern, das Auto hat doch Jott?), doch dann siegt der „Ach, erstmal gucken, auf die Minute kommts im Notfall eher nicht an“-Paul und ich sehe, dass sich J nur die unteren Schneidezähne in den oben noch zahnlosen Kiefer gerammt hat. Sieht schlimmer aus als es ist, und nach ein paar Minuten des Tröstens, Streichelns und Wiegens merkt das auch J.

Gegen 9 Uhr stecke ich die Zwillinge in ihre Schneeanzüge und laufe mit ihnen zum Arzt. Klingt einfach, aber bis wir loskommen vergehen locker zwischen 20 und 30 Minuten, die Zwillinge haben nämlich auch keine Lust auf Schneeanzüge anziehen. Immerhin sind sie im Buggy zwei friedliche Lämmchen, was die Bäckerei-Verkäuferin zu dem Ausspruch bemüßigt, was das doch für artige Kinderleinchen seien- immer wenn sie die sehe, lächeln sie lieb und machen sonst nichts… Ich schnaube etwas, versichere ihr das die beiden es faustdick hinter den Ohren haben, und laufe marillentaschenessend weiter zum Arzt.

Dort ist alles easy, die Zwillinge benehmen sich wie Bilderbuchbabys und bezuckern alle Anwesenden. Die Impfung selbst- wider Erwarten statt der zweiten MMR die erste Pneumokokken, ich bin etwas verwirrt, aber die Ärztin (neu im Team) sagt sehr resolut, das muss so, weil sonst der Impfplan nicht eingehalten werden kann- geht fix vorbei, es fließen ein paar Tränen, aber das wars dann. Auf dem Nachhauseweg erfahre ich von Jott, dass wir uns bereits vor langer Zeit (also bei M) gegen die Pneumokokken-Impfung entschieden haben und die für die Zwillinge auch nicht vorgesehen hatten… Upsi. Natürlich haben wir genau DAS gestern Abend beim Durchgehen des Folgetages NICHT besprochen, na toll. Aber wirklich schlimm ists nicht, die Pneumokokken-Impfung wird ja auch von der StIKo empfohlen- dann haben die Zwillinge die halt.

Auf dem Heimweg schlafen J und G im Buggy ein, der Arztbesuch war wohl etwas zu anstrengend für sie. Ich kann dadurch in Ruhe Windeln und Co. einkaufen und zu Hause alles bereits in die Wohnung schleppen, ehe ich auch die Zwillinge nachhole.
~11:15 Uhr essen die nur so einigermaßen wachen (G ist beim Schuhe ausziehen im Sitzen eingeschlafen und wäre fast hintenüber gefallen) ihr Mittagessen (wir versuchen, so ungefähr den selben Zeitplan wie in der KiTa einzuhalten) und ein bisschen Obst zum Nachtisch und werden gegen 12:00 Uhr zum Mittagsschlaf in die Betten gesteckt. Endlich Ruhe! Endlich Mittagessen! Die letzte richtige Mahlzeit liegt bei mir immerhin gute sechs Stunden zurück… Ich verwurste, bzw. vernudle, vertomate, vermöhre, verzwieble ein paar Reste, wechsel mittendrin G die Windel (kann man die Uhr nach stellen: Zehn Minuten nach hinlegen kann sie gewickelt werden), bespreche mit meiner Mama die Abholung von M (der ist das Wochenende über im Brandenburgischen) und futter dann wie ein Scheunendrescher meine Nudeln.

Beim anschließenden Kücheaufräumen werde ich durch G unterbrochen: Die ist wach geworden und weint. Weil sie erst eine gute Stunde im Bett war, lege ich sie mir auf den Bauch, decke uns zu und döse ein bisschen mit ihr auf der Couch. Dabei schläft sie zum Glück wieder ein und schläft auch weiter, als 45 Minuten später J wach wird und das lauthals kundtut. Also Wechsel: G vorsichtig ins Bett, J raus. Der ist jetzt wach und will spielen. Als er dabei mit einem Mal erst angestrengt und dann besinnlich guckt, müssen wir zurück ins Kinderzimmer zum Wickeln. Dabei wird G wach, und so können die beiden bis zum Vesper gegen 15 Uhr noch ein bisschen das Kinderzimmer abreißen zusammen spielen.

15 Uhr Vesper, es gibt Plätzchenreste, Keksreste und Obstreste, und danach spielen wir wieder. Wirklich gut gelaunt sind die beiden dabei nicht, sie quengeln sehr viel und kleben an mir. Beim Herumklettern auf meinen Beinen fällt J wieder hin und stößt sich nochmal stark den Kopf. G „tröstet“ ihn, indem sie ihn mit einem großen Duplostein „streichelt“ und dabei „Eiiii… Eiiii“ sagt. Das macht die Sache für J nicht unbedingt besser, ich muss ihn erstmal vor G retten und dann selbst trösten.
Weil J kurz darauf zweimal ein bisschen spuckt, habe ich kurzzeitig die Sorge, dass er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, beruhige mich aber schnell wieder als ich die Symptome nachschlage (eventuell neige ich heute etwas zu Übertreibungen).

Irgendwann, es wird so gegen 16:30 Uhr sein, wird mir das ständige Genöle und Geweine der Zwillinge zu viel, mir brummt bereits der Schädel. Ich stecke die beiden in die Betten, lese ein paar Minuten in einem anderen Raum, räume Küche und Flur auf und als ich wieder ins Kinderzimmer gehe, stehen sich die beiden vergnügt in ihren Betten gegenüber und glucksen sich an. Sehr gut.
Ihre gute Laune nutze ich, indem ich ihnen nochmal ihre Anzüge anziehe und mit ihnen eine Runde spazieren gehe. Frische Luft wirkt Wunder, und außerdem kann ich so ein Retour-Paket von Jott aufgeben. Die hat in den letzten Tagen viel, sehr viel, für ihren neuen Job bestellt und schickt dementsprechend einiges zurück.

Als wir ~17:45 Uhr wiederkommen, ist Jott zu Hause. Wir essen gemeinsam Abendbrot, machen die Kinder bettfertig und gammeln den Rest des Abends rum (nach Küche aufräumen, Kleinkram erledigen, Wäsche legen). Ich zocke ein bisschen, Jott internettet, gemeinsam gucken wir „Sing“ zu Ende (hatten wir letzte Woche angefangen, super Film) und dann ists Schlafenszeit (Jott) oder Zeit, die WmDedgT-Frage zu beantworten (ich).

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Journal Donnerstag, 4.1.2018

Ein unspektakulärer Tag im Home Office. Dank der Learnings von gestern war die Kinder-Abgabe und -Abholung einfacher. Jetzt muss sich das nur noch einspielen und dann läuft das.

Weil unglaublich müde (die letzten Tage war ich, dusselig wie ich bin, erst zwischen 23:30 und 23:45 Uhr im Bett) belass ichs auch dabei. Auf das die Kinder wieder durchschlafen :)

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Journal Mittwoch, 3.1.2018

Erster KiTa-Tag und erster Arbeitstag heute, whoop whoop. Dank Planung und Entgegenkommen meiner Teamleitung aus dem Home Office, wie auch den Rest der Arbeitswoche (so können wir uns einfacher austesten und die KiTa-Bring- und Holdienste organisieren). Viel gelernt über das Bringen und Abholen der Kinder, morgen werden schon Sachen anders gemacht.

Das gestrige Futtern wie für den Winterschlaf hatte zur Folge, dass die Zwillinge die Nacht durchschliefen und sich erst gegen halb Sechs meldeten. Das passte insofern, als das Jott da eh raus musste und ich solidarisch mit aufstand (eigentlich wollte ich ja schon 5 Uhr, aber…). Wir flaschten also die Babys, legten sie wieder in die Betten- sie müssen erst gegen 6:30 Uhr aufstehen und konnten somit ruhig noch schlafen- und hörten ihnen beim leisen Schnarchen (G) und lauten In-den-Schlaf-Erzählen (J, „Da Da Da Da Daaaaadaa Daaa Da Da grillenzirpen DA! DA DA DA! babylachen Da. Dadadadadaada. Daaaa… schnarchen„) zu.

Und dann saßen wir da am Frühstückstisch, zu Zweit, und frühstückten und erzählten uns eins. Zum ersten Mal seit laaaanger Zeit so früh zusammen und in der Gewissheit, dass wir beide gleich arbeiten müssen.

Halb Sieben weckten wir die Kinder, zogen ihnen die Schlafanzüge aus und die Schneeanzüge an und machten uns auf zur KiTa. Heute unter erschwerten Bedingungen, es goß aus Kübeln und wir hatten zusätzlich zum normalen Gepäck (den Kinder-Rucksäcken und unseren Taschen) auch noch mehrere Pakete Windeln und Feuchttücher bei. Der Weg zum Auto und das Einladen war nicht ganz so toll…

💡 Erstes Learning: Wenn das Wetter oll ist, fährt Jott das Auto vor die Tür.💡

Bei Ankunft in der KiTa dann das selbe Problem: Nass, windig, dunkel… Mit dem Buggy unter der Kofferraumklappe und einem Spurt zum KiTa-Eingang gings aber. Und die eigentliche Übergabe war unproblematisch, wir waren ja zu Zweit. Trotzdem etwas mitgenommen:

💡 Zweites Learning: Wenn ich die Kinder allein bringe, lasse ich alles Gepäck im Buggy, liefere die Kinder ab und kümmere mich anschließend um alles andere.💡

Auf ihrem Arbeitsweg setzte mich Jott zu Hause ab, wo ich dann die nächsten paar Stunden arbeitend verbrachte. Dank guten Abschaltens im Urlaub war ich ein bisschen verpeilt, das legte sich aber im Laufe des Tages wieder, als die Routine zurückkam. Lediglich am Nachmittag/ Abends verlor ich mich etwas im Lesen in den unterschiedlichen Ticketsystemen und Versionen „meines“ Projekts, weil ich auf der Suche nach ein paar bestimmten Informationen war. Aber immerhin bin ich jetzt wieder ein bisschen schlauer.

Jott und ich müssen uns den heutigen Tag rot im Kalender markieren: Dank Home Office konnte ich nebenbei Waschmaschine und Trockner anschmeißen, was zu komplett leeren Wäschekörben führte. Das hatten wir… noch nie?! Keine zu waschende Wäsche in der Wohnung!

Gegen 16 Uhr beendete ich das Home Office und fuhr nach Friedrichshagen, um die Kinder aus der KiTa abzuholen. Die nächsten dreieinhalb, vier Stunden waren sehr… intensiv. Heute war ich beim Abholen komplett auf mich allein gestellt, keine Erzieherin kam mir zu Hilfe- und separat aus der Gruppe „fischen“ konnte ich die drei auch nicht, weil sie sich direkt auf mich stürzten. Das folgende Anziehen und Rucksäcke voll machen war wieder ein bisschen arg chaotisch und dauerte dadurch auch länger, führte aber zum nächsten Learning:

💡 Drittes Learning: Erst Brotdosen, Trinkbecher und allen anderen Kram in den Rucksäcken verstauen und anschließend die Rucksäcke schon in den Buggy-Fußraum legen. DANACH erst die Kinder abholen. 💡

Nach Hause fuhren wir heute mit der Straßenbahn. Das ist beim Einsteigen super komfortabel, weil die Straßenbahnstation barrierefrei angelegt ist, und beim Aussteigen ein bisschen tricky, weil die Station nicht barrierefrei ist. Nachdem ich M also während der Fahrt erklärt hatte, wie wir aussteigen würden- gute Vorbereitung ist das A und O!-, wuchtete ich erst den Buggy halb aus der Bahn, dann stieg M an meiner Hand aus, dann folgte der Rest vom Buggy, und dann liefen wir Hand in Hand an Buggy auf den Gehweg. So umständlich übrigens, damit der Buggy die Tür blockiert- mitunter habens die Straßenbahnfahrer etwas eilig… Ging aber gut, das geht so.

Zuhause dann ankommen: Kinder in zwei Gängen hochtragen und in die Betten setzen, Paul ausziehen, Paul pullern, Kinder aus den Betten befreien, Kinder ausziehen, Abendbrot machen. Leider blieben die Kinder, anders als erhofft, nicht im Kinderzimmer (ich Naivling!), sondern demolierten während des Stullen schmierens die Küche und machten Theater, weil sie Hunger hatten und es ihnen nicht schnell genug ging (verständlich, ich regte mich daher nur ganz wenig auf). Morgen mach ich das anders.

💡 Viertes Learning: Direkt die Kinder auf und in die Stühle setzen und ihnen eine Scheibe Brot/ Reste aus den Brotdosen vorsetzen. Während sie die essen, kann ich Stullen schmieren und kleinschneiden. 💡

Mittendrin kam Jott nach Hause und wuselte sogleich dankenswerter Weise durch die Wohnung (wenn sie im selben Raum ist, essen die Zwillinge nicht richtig. Kinder, ey…)

Danach Abendprogramm: Zwillinge ins Bett, M bettfertig machen und vor dem Fernseher bei Bibi und Tina parken.

M schlief Mittags laaaange im Kindergarten… Als die Erzieherin mir freudig davon erzählte, konnte ich mir ein nicht ganz so freudiges „Yayyyy…“ nicht verkneifen. Wenn er nämlich Mittagsschlaf macht, bleibt er Abends lange wach (~21:30 Uhr. Er ist zwar schon müde, aber nicht müde genug, und wenn doch, hält er sich wach, weil er nicht schlafen will.), und das wollen wir nicht- er braucht den Schlaf eigentlich, und wir brauchen seinen (frühzeitigen) Schlaf auch.

Jott und ich sind überein gekommen, dass wir morgen darum bitten werden, dass er in der KiTa entweder gar nicht oder nur kurz schläft.

Bei J ist Abends sehr die Luft raus. Nach dem Abendessen ist er durch und kann nicht mehr, das merken wir sehr deutlich (er weist uns auch sehr unzweifelhaft darauf hin). Beim Saubermachen, Wickeln und Schlafanzug anziehen ist großer Terz, der sich SOFORT legt, sobald er in seinem Bett liegt. Es ist wie auf Knopfdruck: Wir legen ihn rein, er dreht sich um, verstummt, guckt ein bisschen und schläft dabei fast schon ein.

Jotts zweiter Arbeitstag war ziemlich fordernd- als sie gegen 21:30 Uhr mit M im Bett verschwand, wirkte sie gar nicht mal sonderlich böse…

Was schön war: Die himmlische Ruhe zu Hause.

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Journal Dienstag, 2.1.2018

Ein Tag allein mit den drei Mausketieren, während Jott ihren ersten Arbeitstag hatte. Wer auf Twitter mitliest, kennt die Bilder. Zur Archivierung sind sie auch hier:

Flur, minimal chaotisch. Die Wäschekörbe waren eigentlich eine Anti-Baby-Barriere. Hat nicht so ganz funktioniert.
Eingesperrt, ausgesperrt, wie mans sieht: Solange ihm die Zwillinge nicht sein Spielzeug klauen oder seine Bauten umwerfen, ist M ein zufriedener Zweieinhalbjähriger.
Der Paketberg, den die Zwillinge erklimmen, während ich ihren großen Bruder einbaue. Zum Glück ist niemand abgestürzt.
Immer schön paarweise. M hat weiterhin große Freude daran, Spielzeug zu gruppieren und seine Duplo-Figuren in Reih und Glied aufzustellen.

Während ich das obige Foto schieße, entdecken die Zwillinge die nur angelehnte Küchentür (mein Fehler…), krabbeln rein und spielen mit den leeren Bierflaschen aus dem Weihnachts-Bierkasten.

Danach kann man sie glatt mit kleinen Betrunkenen verwechseln: Riechen nach Bier, tappern mit zum Ausbalancieren ausgebreiteten Armen schwankend herum, brabbeln lallend vor sich hin…

Irgendwann am Vormittag wollte M raus. Das dann auch die Zwillinge rein können, nahm er billigend in Kauf. Drei Minuten nach Einfall der beiden sah es so aus.
¯\_(ツ)_/¯
Zeit für den Mittagsschlaf. Die Zwillinge liegen schon in den Betten, Ms Hopsepferd auch. Auf Kissen und Decke bestand M.

Das blaue Pferd heißt übrigens „Bruder Pferd“, ganz selten auch „Mannschaft“ und seit gestern teilweise auch „Amadeus“ (aus den  Bibi-und-Tina-Hörspielen). Eigentlich wollte ich M zu einem Mittagsschlaf überreden und benutzte dazu Bruder Pferd (sinngemäß so „Guck mal, die Babys schlafen, Bruder Pferd schläft, lass uns auch hinlegen!“). Leider funktionierte das nicht, M wollte nicht schlafen. Stattdessen kuschelten wir ein bisschen auf der Couch, bzw. döste ich darauf und er spielte in seiner Spielküche.

Nach dem Vesper gehen wir raus. Es hat mich 30 Minuten gekostet, alle Kinder zu wickeln und anzuziehn… Und das, obwohl alle ganz okay mitgemacht haben!

Auf unserer Einkaufsrunde (Brot, Windeln) bekommt ein der Redaktion bekannter Zweieinhalbjähriger einen 1a Trotzanfall im DM. Ein ganz großer Spaß: Vollgepackt, mit Buggy und Kindereinkaufswagen bestückt, ein tobendes Kleinkind im Feierabendeinkaufsgewühl beruhigen…

Beim anschließenden Abendessen futtern die Kinder, als hätte ich sie den Tag über hungern lassen. Insgesamt vertilgen sie zu dritt zwölf (12!!) normal große Mischbrotscheiben. Und M hielt sich ziemlich zurück…

Während des Essens kam Jott nach Hause, ich war sehr glücklich darüber. Obwohl der Tag ohne große Komplikationen vorbei ging, war es doch ganz schön anstrengend… Aber meine Strategie, den Kindern eine halbwegs gefahrenfreie Spielumgebung (abzüglich Paketberg und Bierkastenmalheur) zur Verfügung zu stellen und sie dann nach besten Wissen und Gewissen zu ignorieren und sie machen zu lassen, hat sich bewährt.

Morgen geht die KiTa wieder los, ich freu mich sehr.

Jotts erster Arbeitstag war gut. Danke für die gedrückten Daumen. Mal gucken, wie wir das alles eintakten.

Was schön war: Als alle Kinder schliefen, die Brotdosen vorbereitet waren und Jott und ich gemeinsam auf der Couch saßen und nebenbei „In den Schuhen meiner Schwester“ guckten.