Das wichtigste zuerst: Ich schlief beim Zubettbringen von Herrn Schnuffke NICHT ein! Der Wahnsinn, oder?
Es war allerdings ein ziemlicher Kampf. Und ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn das Kind nicht ganz so schnell eingeschlafen wäre…
Auf diesen Erfolg stieß ich mit einem Glas Wein an (Sie wissen schon, Jotts Weihnachtsgeschenk), und seitdem bin ich hinüber. Ich trink so an drei Tagen im Jahr Alkohol, bin das dementsprechend nicht gewohnt und wenn ich dann noch müde bin…
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Herr Schnuffke und ich verbrachten die Nacht im Wohnzimmer einträchtig nebeneinander. Lief gut, wir schliefen beide tief und fest. Im großen Bett hatte Jott mich nicht vermisst, sondern sich über den zusätzlichen Platz gefreut.
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Heute Vormittag hatte ich einen Folge-Termin beim Hautarzt. Bei der Untersuchung am vergangenen Montag wurde ein Leberfleck etwas kritischer beäugt, der sollte zeitnah entfernt werden.
Und so fuhr ich heute morgen mit Herrn Schnuffke zur KiTa, übergab ihn dort in die Hände seiner Erzieherinnen, fuhr nach Hause, sagte Hallo zu Jott, ging aufs Klo, sagte Tschüss zu Jott, und fuhr mit dem Bus zum Arzt.
Dort war alles easy peasy, der Leberfleck wurde entfernt, nebenbei unterhielt ich mich nett mit der Ärztin, schaute nach der Operation (darf man so eine Kleinigkeit schon Operation nennen?) interessiert das Hautfetzchen, das ehemals Teil meines Arms war, und nun in Alkohol schwamm, an, und, ließ mir einen Termin zum Fädenziehen geben und fuhr wieder nach Hause ins Home Office.
Der Fädenzieh-Termin war sogar ein Wunsch-Termin, den es nur dank Zwillingsbonus gab: Die Vorzimmerdame hatte Jott und mich am Montag mit den Zwillingen gesehen, und stimmte mir vorbehaltlos zu, dass mein Wunsch-Termin (der sich mit einem Termin von Jott deckt) das einzig sinnvolle sei.
Sind die Kinder also mal für was gut. Das erlebe ich in letzter Zeit oft: Die Leute sind, wenn sie die Zwillinge sehen, arschfreundlich. Vermutlich, weil sie sich denken, dass die armen Schweine mit zwei Kindern eh schon gebeutelt genug sind.
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Wenn diese blöde Fahrerei nach Mitte nicht wäre, wär das alles entspannter. Aber für die Fahrt zur KiTa, die Kindsübergabe und die Rückfahrt muss ich mindestens zwei Stunden einplanen.
Hoffentlich wird zum KiTa-Jahreswechsel ein Platz in einer näher gelegenen KiTa frei.
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Nach dem Arzt arbeitete ich bis zum späten Nachmittag aus dem Home Office. Von Seiten meines Arbeitgebers wird gerade viel ermöglicht, das ist supertoll.
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Die KiTa-Abgabe war übrigens ein einziges Grauen. Wie am vorletzten Montag. Herr Schnuffke wollte nicht, dass ich gehe, was generell und gerade heute ungünstig ist. Ich beschloss also, nicht lange zu fackeln, sondern signalisierte der Lieblings-Erzieherin des Kindes nur „Heute ganz schnell“, übergab Herrn Schnuffke in ihre Arme, drückte Herrn Schnuffke einen Kuss auf die Wange, wünschte ihm viel Spaß und ging.
Mit weichen Beinen und dem Gefühl „Scheiße, nicht schon wieder, das geht doch so nicht, das arme Kind, was MACHE ich hier eigentlich?“
Aber gut. Das ist wohl der Preis. Und Herr Schnuffke war schon wieder ruhig, als ich zur Tür der Gardrobe raus war.
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Überhaupt ist das große Kind in letzter Zeit seeeehr sehr anhänglich. Bei mir. Bei Jott gehts, aber Papa ist gerad ’ne große Nummer. Einerseits superschön, andererseits… muss ich auch mal einen Meter laufen können, ohne ein krakeelendes Kind im Weg stehen zu haben das auf den Arm möchte.
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Die Haushaltshilfe, die im letzten Jahr bei uns im Einsatz war, hat noch ein paar Reststunden abzuleisten. Heute war sie wieder da, es war auch bitter nötig. Vieles kriegen wir so nebenbei hin, aber eben nicht alles. Und so wurde heute die Wohnung mal wieder auf Vordermann gebracht. Vielleicht schaffen wir es ja diesmal, das Sauberkeitslevel etwas länger auf dem selben Niveau zu erhalten.
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Den Widerspruch gegen die Ablehnung unseres neuen Haushaltshilfenantrages sandte Jott heute ein. Ich bitte um gedrückte Daumen.
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Beim Abendessen zeigte Herr Schnuffke, was er so drauf hat: Weil er bei uns immer sieht, wie wir Käse schneiden, probierte er das auch. Schnappte sich mein Messer, hielt es an ein Käsestückchen und schnitt zusammen mit mir ein paar Scheiben ab, die er sich dann auf seine Stulle legte.
Danach knabberte er sehr geschickt den Käse vom Brot ab, ohne auch nur einen Krümel der Stulle selbst zu essen. Er hält das Brot dazu ganz geschickt diagonal und zupft den Käse runter.
Außerdem zeigte er ständig auf die Lebensmittel auf dem Tisch und sagte ihre Namen. Goldig. Und beeindruckend, was er sich schon alles gemerkt hat.
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Was schön war: Die Zwillinge Arm in Arm schlafen zu sehen.