Wir verkauften heute unser altes Beistellbettchen (Herr Schnuffke konnte gefühlt acht Wochen darin schlafen, danach war er zu groß dafür), trotzten auf dem Weg in die Stadt dem kalten Berliner Winterwind, aßen im Rembrandt-Burger fantastische Burger (Jott, ich) mit Süßkartoffelfritten (Jott, Herr Schnuffke) und Rharbarberlimo (Jott, ich), feierten in Friedrichshain Geburtstag bei und mit K. und anderen Freunden, trugen den schlafenden Herrn Schnuffke nach Hause und freuten uns über diesen Sonntag.
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In der Nacht gelernt: Herr Schnuffke darf Jott beim nächtlichen Aufwachen nicht sehen. Als er nämlich aufwachte und ich ihn ins Wohnzimmer trug, sah er die mein Bettzeug rübertragende Jott und verwandelte sich von einem verschlafenen, schlaffen Bündel Baby in ein augenblicklich aufmerksames und wachsames Kind (es ging der sprichwörtliche Ruck durch ihn). An Schlaf war nach der Jott-Sichtung nicht zu denken, er musste gestillt werden und konnte erst danach mit mir ins Wohnzimmer umziehen.
Außerdem gelernt:
- Bettzeug rübertragen ist doof, wir nehmen ab sofort das Gästebettzeug.
- Sowohl Nuckel als auch Kuscheltier Hans Hase sollten nicht verstreut in der Wohnung rumliegen und erst gesucht werden müssen, sondern am besten noch am Abend auf die Couch gelegt werden (grober Anfängerfehler).
- Wenn ich den schlafenden Herrn Schnuffke auf die Wange küsse, lächelt er im Schlaf (ok, das ist nicht neu gelernt, aber mein Herz platzt jedes Mal vor Liebe wenn ich das mache).
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„Generation Offline: Mutter lernt Surfen“ ist ein spannender Artikel, der mir in die Twitter-Timelime gespült wurde. Beim Lesen machte es „Klick“ bei mir. Für meinen Papa ist Internet nämlich auch so eine Sache, die ihm eher fremd ist. Gestern erzählte er allerdings begeistert, wie er bei YouTube Lieder aus seiner Kindheit gefunden hat. Beim nächsten Besuch könnten wir da anknüpfen.
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Seit dem Besuch bei meinen Eltern begleitet mich Bella Ciao als Ohrwurm. Über die Kindheitslieder kamen wir nämlich auch auf Katjuscha, und von da auf die Moorsoldaten und auch Bella Ciao.
Hören kann man die übrigens auf dem „Hannes Wader singt Arbeiterlieder“-Album auf Spotify. In Zeiten wie diesen ist das nicht unbedingt die unpassendste Musik.