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So war 2015

Jahresendfragebogen, gefunden vor Jahren bei Anke Gröner (exemplarisch: 2011) und für gut befunden.

1. Zugenommen oder abgenommen?

Abgenommen. Ziemlich viel, es müssten mittlerweile um die zwölf Kilo sein. Mit anderen Worten: Ich wiege so wenig wie vor zuletzt zehn Jahren.

2. Haare länger oder kürzer?

Gleichbleibend kurz, aber weniger und grauer. Die väterlichen Gene schlagen voll durch…

3. Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Keine Ahnung. Ich müsste mal wieder zum Augenarzt, oder wenigstens zum Optiker.

4. Mehr Kohle oder weniger?

Weder noch. Ungefähr genauso viel wie zu Beginn des Jahres. 2015 habe ich zwar mehr Geld verdient, aber auch deutlich mehr Geld ausgegeben. Momentan bin ich froh, wenn sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten. Das wird sich zeigen, wenn ich das Jahr in meinem Haushaltsbuch abschließe.

5. Mehr ausgegeben oder weniger?

Wesentlich mehr. Die Couch mit Schlaffunktion, die Erstausstattung für Herrn Schnuffke, die Anzahlung für unseren Sommerurlaub 2016, die Kamera…
Und natürlich der deutlich größere Anteil an den Haushaltskosten, um Jotts Elterngeldsituation auszugleichen.

6. Mehr bewegt oder weniger?

Mehr. Im Herbst 2014 begann ich, das letzte Teilstück meines Arbeits- und Heimwegs nicht mehr mit der U2 zu fahren, sondern stattdessen zu laufen. Das habe ich 2015 fortgeführt.
Außerdem war ich das erste Halbjahr 2015 regelmäßig im Fitnessstudio.

7. Der hirnrissigste Plan?

Neben dem Alltag- Arbeit, Pendelei, Familie, ich- noch Energie für andere Unternehmungen (Stichwort „Paul lernt Programmieren“, „Blogger für Flüchtlinge“) zu haben. Geht nicht.

8. Die gefährlichste Unternehmung?

Im weitesten Sinne, die Signale meines Körpers zu ignorieren und fast in der S-Bahn abzuklappen.

Ansonsten unternehme ich nichts gefährliches. Oder gewagtes.

9. Der beste Sex?

Aber hallo.

10. Die teuerste Anschaffung?

Für uns? Eine Couch mit Schlaffunktion. Für mich? Eine Kamera. Beides supergut.

11. Das leckerste Essen?

Jedes einzelne Essen mit Jott/ Jott und Herrn Schnuffke.
Außer der Kartoffel-Curry-Suppe. Die war nicht mein Fall.

12. Das beeindruckendste Buch?

Ach. 2015 las ich so wenige Bücher wie nie zuvor, mir fehlt die nötige Ruhe um in fremde Welten abzutauchen. Die wenigen Bücher, die ich las, waren unterhaltsam, aber nicht beeindruckend.

13. Der ergreifendste Film?

Siehe 12.

Vorsatz für 2016: Longlists für Bücher und Filme. Dann kann ich mich an dieser Liste orientieren.

14. Die beste CD/ Der beste Download?

Nachdem Ende 2014 mein Spotify-Abo auslief, ging ich 2015 dazu über vermehrt Alben zu kaufen. Die Vorteile überwiegen für mich: Selbstgekaufte Musik ist auch in der sachsen-anhaltinischen Provinz mit Edge verfügbar, ich zahle wesentlich weniger (wenn es nicht gerade einer meiner A-Künstler ist, kaufe ich nur die 5-Euro-Angebote bei Amazon), und mir stehen auch wirklich alle Alben/ Titel des Künstlers zur Verfügung.

Besonders gern gehört habe ich 2015 jedenfalls Scheitern und Verstehen von Feine Sahne Fischfilet und Jupiter Jones von Jupiter Jones.

15. Das schönste Konzert?

Keine Konzerte. Ist aber auch nicht schlimm, ich bin kein Konzertmensch. Lieber höre ich die Live-Mitschnitte/ -Zusammenschnitte irgendwann später.

16. Die meiste Zeit verbracht mit …?

Obs tatsächlich die meiste Zeit war, weiß ich nicht, aber gefühlt viel zu viel mit grübeln und hadern. Ungesunde Mischung.

17. Die schönste Zeit verbracht mit …?

Jott, Herrn Schnuffke, mir, Menschen die ich mag.

18. Vorherrschendes Gefühl 2015?

So ist das also. Muss das so? Das muss doch besser gehen.

19. 2015 zum ersten Mal getan?

Einen Kinderwagen probegefahren. Einen Kinderwagen gekauft. Zu Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen mitgegangen. Bei einer Geburt anwesend gewesen. Das eigene Kind in den Armen gehalten. So unglaublich stolz und liebeerfüllt gewesen sein wie nie zuvor.

20. 2015 nach langer Zeit wieder getan?

Im Fitnessstudio Sport gemacht. Ins Internet geschrieben.

21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?

Die dritte Betriebskostennachzahlung in Folge. Den Honk der uns ins Auto gefahren und dann abgehauen ist. Selbstgemachten Stress.

22. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Oh je. Wollte ich jemandem von etwas wichtigen überzeugen? Ich weiß es nicht.

23. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?

Materiell: Die Overlock-Nähmaschine für Jott. Ich glaub, die fand sie gut.

Immateriell: Natürlich meine Anwesenheit Liebe.

24. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Ich fand mein Weihnachtsgeschenk von Jott ziemlich cool. Budgetbedingt gabs was selbstgebasteltes, nämlich Mütze und Schlauchschal mit Bären drauf. Sehr putzig. Und weil Bärenmützenschals natürlich nicht unbedingt super seriös sind, haben sowohl Schal als auch Mütze eine schwarze Innenseite und können bei Bedarf gewendet werden.
Mützenpaul
Und das allerbeste daran: Herr Schnuffke hat die gleiche Mütze und den gleichen Schal in kleiner Ausführung. Wir können also diesen und nächsten Winter im Partnerlook rausgehen.

25. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?

Zwei Sätze. „Ich hab seit ungefähr 18 Uhr Wehen. Alle fünf Minuten.“ war der eine. Der andere folgte gut zwölf Stunden später und lautete (sinngemäß) „Uähh uähh äähhh ähhh uääähh„.

26. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?

Ich kann nicht zwischen „Ich liebe Dich“ und „Hallo Eltern, ihr seid jetzt [Glücks-Schluchzen] Großeltern“ entscheiden.

27. 2015 war mit einem Wort …?

Semisuper.

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Journal Mittwoch, 30.12.2015

Kühlschrankinneres
Hip hip hurra, der Kühlschrank ist da! Und er ist groß. Unglaublich groß. Die Maße stehen zwar überall, aber zum Verschaffen eines Eindrucks von der Größe reichte das für mich nicht.
Jedenfalls: Der Kühlschrank wurde heute morgen geliefert, das lief alles tippitoppi. Um Sieben kam die angekündigte SMS von AO, um kurz nach Sieben rief der Spediteur an das er so in 30 bis 40 Minuten da sei und dann war er das auch. Das alte Gerät wurde wie vereinbart mitgenommen und dann stand ich da, mit einem Kühlschrank der größer ist als ich selbst. Mir gings ein bisschen wie Frau Novemberregen mit ihrem Weihnachtsbaum– ich musste bis zum Nachmittag immer wieder lachen, als ich die Ausmaße und den Innenraum gesehen habe (am Nachmittag war der Anblick dann vertrauter).

Exkurs: Das ist auch ein Traum von mir- einen Weihnachtsbaum zu haben, der unsere 3,60m Deckenhöhe ausfüllt… Allerdings müssten wir dann tatsächlich wie die Eichhörnchen im Baum leben, weil wir ansonsten keinen Platz mehr hätten.

Was ich ein wenig unterschätze, war der Reinigungsaufwand- großer Kühlschrank bedeutet geradezu zwangsläufig viele Trennscheiben/ Boxen/ Kühlschrankinnenraummobiliar. Unser alter Kühlschrank hatte zwei Glasscheiben und zwei Boxen im Inneren, die zumindest halbwegs in die Spüle passten. Der neue Kühlschrank hat mindestens drei Mal so viel Kram im Inneren, der auch nicht ins Waschbecken passt, was das ganze etwas kompliziert machte.

Das Wechseln der Türöffnungsrichtung (da gibts bestimmt ein Fachwort für, aber das kenne ich nicht) gestaltete sich schwierig: In den vorgebohrten Löchern für den Türgriff auf der anderen Seite steckten Plastenupsis (von der Form her wie Nägel), von denen ich aus ausging das man sie rausziehen müsse. Das funktionierte aber nicht, denn der plattgedrückten Teil des Nupsis riss ab/ dehnte sich, so das ans rausziehen nicht zu denken war. Auf die Idee, einfach reinzubohren, kam ich nicht, da musste mir erst ein Mensch am anderen Ende der Supporthotline auf die Sprünge helfen („Jo mei, da müssens mit viel Schmackes rein“- das soll bayrisch sein, das sprach der Supporthotline-Mensch nämlich). Das war dann auch die Lösung. Also wieder was gelernt: Wenns nicht raus will, rein drücken.

Zum Abendbrot verfeinerte ich eine Vier-Käse-Pizza zur Fünf-Käse-Pizza, trank ein Radler und war den Rest des Abends in angenehm heiterer Stimmung. Bis mir einfiel, das ich noch Wäsche aufhängen muss. D’oh!

Beim Rumpuzzeln in der Wohnung mehrere Podcast-Episoden gehört. Besonders gut: KR386 Schifffahrt. Viel spannendes über Frachtschifffahrt gelernt.

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Das Innere unseres Gefrierfachs hätte gut und gern als Setting für die Schlacht um Hoth dienen können.
Arktissetting
Der neue Kühlschrank hat eine Abtauautomatik, damit sollte dieses Bild nicht mehr auftreten.

Lange und viel am Rechner gearbeitet. Ein altbekannter Effekt trat erneut auf: Nach einer gewissen arbeitsfreien (oder eher: bürofreien) Zeit ist die ganze Chose wieder interessant, macht teilweise sogar Spaß und ich weiß, weshalb ich mich dem allen verschrieben habe.

Kaum habe ich ein paar Tage frei, schon ändert sich mein Tagesrhythmus: Bis nachts um Zwei, halb Drei wach bleiben, dafür bis um 10 Uhr am Folgetag schlafen. Undenkbar im normalen Alltag, aber unglaublich entspannend im Urlaub.

In Berlin werden mal wieder die Fahrscheine teurer. Zwar sind es „nur“ 1,84% und somit für mich ungefähr zwei Euro mehr im Monat, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Vor x Jahren habe ich mal irgendwas um die 57 Euro monatlich für das Jahreskartenabo bezahlt, ab 2016 sinds 63 Euro- ohne das sich für mich irgendwas ändert.

Was fürs Auge: Star Wars Concept Art von Ralph McQuarrie. Sehr beeindruckend.

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Journal Montag, 28.12.2015

Pause
Ausgeschlafen, Sachen am Rechner gemacht, den Harmony-Chai-Tee gekostet (schmeckt gut), drei Ladungen Wäsche gewaschen, die Küche aufgeräumt, wieder Sachen am Rechner gemacht, mich über die vielen vielen Zugriffe auf dieses Blog seit gestern gewundert (Hallo. Wo kommen Sie her?), mit dem Gedanken gespielt Piwik zu installieren und ein wenig zur rechtlichen Seite recherchiert und es erstmal sein gelassen. Abends möglichst viele angefangene Lebensmittel aus dem Kühlschrank aufgebraucht (am 30. wird ein neuer geliefert, bis dahin muss der alte leer und abgetaut sein) und einen Jahresrückblick auf 2015 geschrieben.

Nachtrag: Das ging gerad in der Timeline rum, da musste ich mitmachen. Die neun besten (meistge-like-ten) Bilder 2015 bei Instagram.

#bestnine2015

Ein von Herr Paul (@herrpaul_) gepostetes Foto am


Kind, Kaffee, Küste und Kälteeinbruch mit Knee Schnee. Ein k-lastiges Jahr also.

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Journal Sonntag, 27.12.2015

Nach dem Frühstück fuhren wir zurück nach Magdeburg. Eigentlich ging ich davon aus, dass mich Jott direkt auf dem Rückweg am ZOB rausschmeißen könnte, mein Bus käme ja um 12. Pustekuchen, ich hatte die Uhrzeiten für die Fahrt nach Berlin und die Rückfahrt nach Magdeburg verwechselt. Also doch nicht am ZOB gehalten, sondern direktemang zur Magdeburger Jott-Familie gefahren, dort noch ein bisschen rumgegammelt und mit dem Kind gespielt und dann gings Nachmittags nochmal zum Busbahnhof.

Obwohl der Fernbus heute wesentlich voller war als auf den letzten Fahrten, bin ich immer noch schwer begeistert von dieser Alternative zur Bahn.

Zurück in Berlin lief der Heimweg so extrem reibungslos, dass ich sogar noch eine Bahn früher an den Stadtrand nehmen konnte als der Routenplaner vorschlug.

Abends das Paket mit meinem Gewinn beim Nachbarn abgeholt und voller Freude geöffnet (wie gesagt: Ich gewinne nie etwas). Am spannendsten war natürlich der Gutschein für das Ostsee-Wellness-Wochenende. Stellt sich raus: Jott und ich waren bereits zu Besuch in dem Ort, in dem das teilnehmende Hotel liegt. Wir wissen also, dass es da schön ist und überlegen, wann wir den Gewinn einlösen werden.
Gewinnpaket
Auf den „Harmony Chai“-Tee bin ich sehr gespannt. Wenn er gut schmeckt, könnte das eine nette Alternative zum Kaffee werden. Vorausgesetzt, er lässt sich auch mit Wasser richtig zubereiten- Milch mag ich nicht.

Ob mir so ein Augenmakeupzeug steht?

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Journal Samstag, 26.12.2015

Von Magdeburg fuhren wir mit Jotts Bruder aufs Dorf zum anderen Teil der Jott-Familie. Dort bewunderte das Kind den dritten Weihnachtsbaum. Dieser wurde besonders bestaunt, da Lametta dran war und der Baum ungleich stärker funkelte als die beiden Bäume der letzten Tage.
Oh Tannenbaum
Nach dem Mittag (Rinderfilet mit Lebkuchenkruste, als Beilagen Polentabratlingen und Petersilienwurzel-Möhrengemüse- das war das abgefahrenste Gericht dieses Weihnachten, weil ungewöhnlich und neu und nicht in der typischen Bratentradition) gings an die frische Luft auf einen Spaziergang zur Elbe. Unterwegs fiel wieder einmal auf, wie schön die Landschaft ums Dorf ist.
Natur
Überall frische Triebe an den Bäumen, teilweise auch Blüten.
Noch mehr Natur
Während der Rest der Familie vorweg spazierte, knipste ich mir die Finger wund um ein Gespür für die Kamera zu erhalten. Raus kam unter anderem dieses Hagebutten-Bild, das mir ganz gut gefällt.
Natur hoch Drei
Nach dem Spaziergang gabs Kaffee und Kuchen, und Brei für Herrn Schnuffke. Und dann wurde gekniffelt.
Kniffel
Und nochmal gekniffelt. Und nochmal. Bis es irgendwann Abendbrot gab. Und als wir damit fertig waren, spielten wir weiter bis die Würfel glühten und unsere Augen (vor Müdigkeit) und Wangen (vor Wärme- der Kamin bullerte).

Besonders bitter: Zwei Mal mit nur wenigen Augen (ein und drei) Unterschied gegen den Schwiegervater verloren. Fürs nächste Jahr werde ich mich vorbereiten und Kniffel-Strategien pauken. Dann gibts eine Revanche.

In der Nacht versuchte Herr Schnuffke, Jott und mich aus dem Bett zu kegeln. Mal rollte er sich neben mich, mal neben Jott und drängelte. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Platz das Kind einnehmen kann.

Das war ein sehr gelungenes Weihnachtsfest. Nächstes Jahr werden wir trotzdem nicht mehr in der Weltgeschichte umherfahren, sondern unsere Weihnachtstradition starten und in den eigenen vier Wänden feiern. Das wird spannend. Und arbeitsam- wenn nämlich tatsächlich alle (Groß-)Eltern zu Besuch kommen, müssen wir erstmalig selbst die Weihnachtsfestmähler ausrichten.

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Journal Freitag, 25.12.2015

Was man Nachts um halb Vier nicht hören möchte: Fröhliches Babylachen.
Was man Nachts um halb Vier nicht sehen möchte: Ein hellwaches Baby.

Naja. Scheinbar überkam der Heilige Geist heute Nacht Herrn Schnuffke und sorgte dafür, dass das Kind mit einem Mal wach war. So richtig. Für fast zwei Stunden. Obwohl er die letzten Tage intensiv bespielt wurde und sogar früher zu Bett gehen musste, weil er hundemüde war.
Ich weiß nicht was wir alles probiert haben um ihn wieder zum Schlafen zu bewegen, irgendwann gegen fünf Uhr schließlich erbarmte er sich und schlief wieder ein. Wachte aber halb Acht erneut auf. Zum Glück sind meine Eltern relative Frühaufsteher und hatten extra angeboten, das Kind auch morgens schon zu versorgen, so dass ich mir das wache und fröhlich glucksende Kind schnappte, es meiner Mama brachte und mich selbst wieder hinlegte, um gemeinsam mit Jott noch etwas zu schlafen.

Am Vormittag unternahmen mein Papa, Herr Schnuffke und ich einen Spaziergang am See, was meine Mama und Jott sehr rührte: Drei Generationen einträchtig vereint.

Auf dem Rückweg des Spaziergangs liefen wir über den Friedhof und kamen an Grabstätten für Sternenkinder, Säuglinge und Kleinkinder vorbei. Das nimmt mich seit der Schwangerschaft wesentlich stärker mit als früher. Die Gräber, auf denen Spielzeug, Kuscheltiere und teilweise auch Bilder zu sehen waren, sorgten bei uns für einen Kloß im Hals.
Unangenehm überraschend auch, an wie vielen Gräbern wir vorbeikamen, in denen Menschen meines (ungefähren) Alters lagen.

Nach dem Mittagessen (Wildschweinbraten mit Klößen und Rotkohl) brachen wir unsere Zelte bei meinen Eltern ab und fuhren nach Magdeburg zu Jotts Familie. Herr Schnuffke machte uns ein Weihnachtsgeschenk und schlief ab Autobahnauffahrt bis zur Ankunft.
In Magdeburg gabs nochmal eine kleine Bescherung- wir brauchen für die Rückfahrt nach Berlin einen Anhänger allein für Herrn Schnuffkes Geschenke!- und dann einen sehr entspannten Tagesausklang für uns Erwachsene.

Herr Schnuffke hat in letzter Zeit Probleme beim Einschlafen. Er kommt nicht zur Ruhe, will alles sehen und nichts verpassen. Auch heute half nur, das Kind in die Trage zu packen, die Kopfstütze über seinen Kopf zu ziehen und Herrn Schnuffke dadurch von der Außenwelt abzuschotten. Nach fünf Minuten schlief er tief und fest und wachte nicht einmal beim Bugsieren aus der Trage in den Schlafsack auf.
Vielleicht sollten wir seine letzte Stillmahlzeit am Tag reizärmer gestalten.

Die Geschichte von Murmel, dem Biber, muss ich festhalten: Mein Bruder, der Schnuffke-Onkel, war kurz vor Weihnachten in Thüringen und brachte ein Kuscheltier für Herrn Schnuffke mit. Das Kuscheltier ist ein auf seinen Hinterbeinen stehendes Tier, das uns als „Murmel“ vorgestellt wurde.
Bei der Bescherung rätselten wir, was denn Murmel für ein Tier sei. Ein Biber? Nee, der Schwanz war nicht platt. Ein Otter? Auch nicht, nicht stromlinienförmig genug. Eine Bisamratte? Ausgeschlossen, die stehen nicht auf ihren Hinterbeinen.
Aus irgendeinem Grund landeten wir wieder beim Biber, und so war es eben Murmel, der Biber.
Bis es ein paar Stunden später Klick machte: Was, wenn Murmel nicht nur der Name war, sondern auch Rückschlüsse auf die Gattung gäbe? Ein Murmel-Tier? Moment- Murmeltier? Nach einer kurzen Bildrecherche konnten wir übereinstimmend feststellen, dass Murmel kein Biber, sondern tatsächlich ein Murmeltier ist.

Dussligkeit im Kollektiv. Das passiert, wenn das ganze Blut zum Verdauen im Magen ist.

Murmel wird weiterhin als „Murmel, der Biber“ geführt. Sehr zum Verdruss von Jott.

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Essensplan

Essensplan KW 52/53

Tag Gericht
Samstag
Sonntag
Montag Stulle/ irgendwelche sich findenden Reste
Dienstag Stulle/ irgendwelche sich findenden Reste
Mittwoch Stulle/ irgendwelche sich findenden Reste
Donnerstag
Freitag
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Journal Donnerstag, 24.12.2015

Unser erstes Weihnachten zu Dritt.

Nach Ausschlafen und ausgiebigen Frühstück folgte Weihnachtskitsch (Der kleine Lord), Mittagessen (Kartoffelsalat mit Würstchen), ein Spaziergang am See mit Jott, Herrn Schnuffke und Herrn Schnuffkes Onkel, Kaffeetrinken, Kind bespaßen, Bescherung (weil es die Großeltern nicht mehr aushielten) und Klavier spielen und Weihnachtsliedersingen durch den Schnuffke-Großvater und Jott. Dann waren alle wieder hungrig, aßen Abendbrot, wir brachten das Kind ins Bett, verabschiedeten den Schnuffke-Onkel zum Partymachen, saßen im Wohnzimmer herum, unterhielten uns, naschten von den bunten Tellern, ich spielte mit meiner Kamera herum, wir tranken Prosecco, aßen Mohnpielen und gingen irgendwann kurz vor Mitternacht ins Bett.
Schön wars.
Weihnachtsbaumschmuck

Weihnachtswohnzimmer

Stille Nacht, heilige Nacht

Mohnpielen

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Journal Mittwoch, 23.12.2015

Das Arbeitsjahr ist rum, mich könn’se alle mal gern haben.

Natürlich meldete sich heute Nachmittag noch ein Kunde mit der Bitte, ein Feature live zu schieben. Ein anderer Kunde bedauerte es in einer Mail am Vormittag sehr, dass seine Kollegen zum Bearbeiten einer wichtigen Angelegenheit erst im neuen Jahr zur Verfügung stehen würden; und wir sollen doch bitte nicht enttäuscht deswegen sein und könnten aber gern schon Teilaspekte der wichtigen Angelegenheit bearbeiten.

Wo nehmen die Leute nur diesen Aktionismus vor Weihnachten und dem Jahreswechsel her? Es geht doch letztendlich um nichts wirklich wichtiges, noch nicht einmal um das große Geld. Und weshalb kommen Menschen auf die beknackte Idee, irgendwelche Termine so zu legen das sie Arbeitseinsatz vor, während und nach den Feiertagen erfordern? Vielleicht bin ich ja ’ne faule Sau (definitiv!) und nicht der heutigen Arbeitswelt angepasst (vermutlich!), aber meiner Meinung bricht niemandem ein Zacken aus der Krone wenn für ungefähr zwei bis vier Wochen mal nur mit zwei Drittel Einsatz gearbeitet wird und Termine eben anders gelegt werden.

(Sobald das auf andere Branchen übertragen wird fällt auf wie bescheuert das ist und das das nicht funktionieren kann. Trotzdem!)

Ich hab jedenfalls das Feature mit einem Kollegen live gestellt, die Mail unbeantwortet gelassen, kurz vor 16 Uhr den Rechner ausgeschaltet und den oben verschriftlichten Gedanken des „gern habens“ gedacht.

Jott und Herr Schnuffke ging es heute soweit besser, dass sie am Vormittag die dreiviertel Stunde Autofahrt zu meinen Eltern auf sich nehmen konnten. Für ein paar Stunden war ich also allein und das war nach dem krankheitsbedingten Zusammenglucken der letzten Tage auch ganz nett.

Nach dem Flottmachen der Wohnung für meine Wiederkehr in ein paar Tagen schnappte ich meinen Kram und alles, was Jott noch telefonisch durchgab, fuhr anderthalb Stunden mit den Öffis nach Brandenburg, guckte zu wie die Schnuffke-Großmutter zum ersten Mal ihren Enkel badete, aß etwas, trug das übermüdete und aufgeregte Kind in der Trage durch das ihm fremde Gästeschlafzimmer im Haus seiner Großeltern und gesellte mich nach Ablegen des derweil friedlich schlafenden Kindes zum Rest der Familie ins Wohnzimmer, in dem wir alle die Weihnachtsgeschichte im TV guckten.

Jetzt kann Weihnachten kommen. Die Familie ist zusammen, das Essen ist vorbereitet, das Wetter ist eklig- es ist also alles wie früher. Ich freue mich auf das erste Weihnachtsfest mit Herrn Schnuffke und generell auf schöne Festtage mit der Verwandtschaft.

Morgen um 15 Uhr wird aus der Kapelle des King’s College in Cambridge A Fesival of Nine Lessons and Carols übertragen. Ich muss also bis Mittag herausfinden, ob das „unserer“ Zeit entspricht- so ganz sicher bin ich mir da noch nicht- und dann daran denken, um 15 Uhr die Übertragung zu streamen.